Panorama

Unglücksflug AF 447 Air France entschädigt Familie

Die brasilianische Marine barg etliche Trümmerteile der Maschine und stellte sie den französischen Ermittlern zur Verfügung.

Die brasilianische Marine barg etliche Trümmerteile der Maschine und stellte sie den französischen Ermittlern zur Verfügung.

(Foto: AP)

Wegen des bislang ungeklärten Absturzes einer Air-France-Maschine über dem Atlantik im Juni 2009 verurteilt die brasilianische Justiz die französische Fluggesellschaft zu Schadenersatz für die Familie von vier Opfern. Air France muss insgesamt 550.000 Euro an die Hinterbliebenen zahlen. Bei dem Unglück starben 228 Menschen, darunter 28 Deutsche.

Rund eineinhalb Jahre nach dem Absturz einer Airbus-Maschine im Atlantik vor Brasilien muss die Fluggesellschaft Air France 1,2 Millionen Reais (550.000 Euro) an die Familie eines brasilianischen Opfers zahlen. Das entschied ein Gericht in Niteroi bei Rio de Janeiro. Die Klage war von den Eltern und Großeltern der 31-jährigen Luciana Clarkson Seba eingereicht worden. Sie war bei dem Flug von Rio nach Paris mit ihrem Mann Paulo und ihren Schwiegereltern ums Leben gekommen.

Bei dem Unglück starben am 1. Juni 2009 insgesamt 228 Menschen, darunter 28 Deutsche. Das Wrack der Maschine wurde bis heute nicht gefunden. Nach dem Urteil des Gerichtes erhalten die Eltern der Frau jeweils 510.000 Reais (rund 229.000 Euro) und die Großeltern je 102.000 Reais (knapp 46.000 Euro). Zudem muss Air France für die Mutter eine monatliche Rente in Höhe von 5000 Reais (2248 Euro) zahlen. Air France wollte das Urteil nicht kommentieren.

Leid rechtfertigt Anspruch

Für den Richter Alberto Republicano de Macedo rechtfertigt das "tiefe Leid" durch den Verlust eines Familienangehörigen die Schadenersatzzahlung. Zwar könne ein Unglück als unvorhersehbar angesehen werden, aber nie als unvermeidbar, hieß es in dem Urteil. Das Unglück stelle zudem einen Verstoß gegen die in Beförderungsverträgen zugesicherte Unversehrtheit der Passagiere dar.

Das Wrack und die Flugschreiber der Maschine mit der Flugnummer AF-447 blieben bislang trotz mehrerer Suchaktionen vorschollen. Eine neue Suche soll möglicherweise im Februar 2011 beginnen. Lediglich 51 der 228 Opfer wurden nach dem Absturz am Pfingstmontag 2009 tot im Wasser entdeckt: Von den 28 Deutschen im Flugzeug wurden 6 tot gefunden.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

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