Panorama

Mit über 600 Exponaten Auschwitz-Ausstellung geht auf Reisen

Über 600 Exponate sollen als Zeitdokumente des Konzentrationslagers in Auschwitz ausgestellt werden.

Über 600 Exponate sollen als Zeitdokumente des Konzentrationslagers in Auschwitz ausgestellt werden.

(Foto: AP)

Der Holocaust ist für viele jüngere Generationen nur ein Stück Geschichte. Um den Menschen das Mahnmal des Antisemitismus und dessen Folgen bewusst zu machen, geht eine Ausstellung des Konzentrationslagers Auschwitz auf Weltreise.

Mehr als 72 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz werden erstmals Exponate aus dem Konzentrationslager auch außerhalb Polens gezeigt. Die mobile Ausstellung tourt durch 14 Städte in Europa und Nordamerika.

Die Schau ist ein engagierter Versuch den Holocaust und seinen Folgen jungen Menschen näherzubringen, für die er nur eine schwindende Erinnerung ist und als Teil der Geschichte angesehen wird. Neben dem Auschwitz-Birkenau Staatsmuseum wird das Projekt vom spanische Unternehmen "Musealia" getragen - die Idee dazu war seit sieben Jahren in Planung.

Den Organisatoren fällt es jedoch nicht leicht zu erklären, dass die Besucher in einigen Städten Eintritt zahlen müssen - so wie im Museum in Polen auch. Es bestehe aber nicht die Absicht Profit auf Kosten von Millionen Opfern des Nazi-Regimes zu machen. Selbst die bisherigen Ausgaben von 1,5 Millionen Dollar für die Zusammenstellung der Exponate auszugleichen, sei noch nicht gesichert, hieß es.

"Reicht nicht aus, auf Besucher zu warten"

Barracken und Gefangenentransporter zählen ebenso zu den über 600 Ausstellungsstücken wie Briefe, Gasmasken und anderen Zeitdokumente des Gaskammerkomplexes. "Wir hatten das Projekt schon lange in Planung, aber uns hat einfach das Know-how gefehlt", sagte Piotr Cywinski, Direktor des Staatsmuseums der "New York Times". Ein Ausstellung dieser Größenordnung habe es bislang nicht gegeben.

Auch wenn der Holocaust immer noch ein Hauptaugenmerk vieler historischer Studien darstelle, würde das Wissen über die Konzentrationslager bei jüngeren Genrationen schwinden. "Es ist nicht mehr ausreichend auf die Besucher zu warten", so Cywinski im Hinblick auf den Versuch, ein globales Publikum zu erreichen.

Die Ausstellung hat ihren ersten Halt in Madrid und soll im Dezember ihre Tore öffnen. Von da an werden über sieben Jahre lang weitere Destinationen ansteuern, die in einem Monat bekannt gegeben werden sollen.

Quelle: ntv.de, mba

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