Verirrter Pinguin mit Sand im Bauch Happy Feets Magen ausgepumpt
27.06.2011, 10:00 Uhr
Der Pinguin bekommt professionelle Hilfe.
(Foto: dpa)
Der in Neuseeland gestrandete Pinguin bekommt die Hilfe von Spezialisten: Top-Mediziner holen Sand und Stöcke aus seinem Magen. Happy Feet hat offenbar gute Überlebenschancen. Nun diskutiert das Land, wie die Zukunft des Pinguins aussehen wird.
Mehrere kleine Stöckchen und weiterer Sand sind bei einem dritten Eingriff aus dem Magen des in Neuseeland gestrandeten Pinguins entfernt worden. Eine Endoskopie habe dabei gezeigt, dass der Magen glücklicherweise nicht gerissen sei, erklärte eine Tierärztin des Zoos Wellington der "New Zealand Herald".
"Es ist immer noch eine Menge Sand im Verdauungssystem des Pinguins, der, so hoffen wir, auf natürlichem Wege herauskommen wird", twitterte der Zoo nach dem dreistündigen Eingriff. Dutzende Zoobesucher hatten die Arbeit des Ärzteteams hinter einem großen Panoramafenster live mitverfolgt.
Spezialist hilft
Der Pinguin wurde von einem eigentlich menschliche Patienten gewohnten Top-Mediziner behandelt: Der Gastroenterologe John Wyeth entfernte in einer zweistündigen Operation Sand, Steine und Ästchen aus dem Magen. Dazu führte er eine mit einer Minikamera ausgestattete Magensonde in den Körper des Gastes aus der Antarktis ein. Unterstützt wurde Wyeth dabei von sechs Assistenten.
Der junge Pinguin hatte den Sand und anderen Unrat am Peka Peka Strand rund 60 Kilometer nördlich von Wellington gefressen - in der Annahme, kühlenden Schnee zu schlucken. Er war Anfang vergangener Woche entdeckt worden, tausende Kilometer von seiner Heimat Antarktis entfernt. Nach dem gleichnamigen Film über Kaiserpinguine nannten die Neuseeländer ihren Gast "Happy Feet". Als es dem Tier zunehmend schlechter ging, wurde es Ende der Woche zu Fachleuten in den Zoo Wellington gebracht.
Zurück in die Antarktis?
Der Zustand des Kaiserpinguins bleibe ernst, erklärte die Tierärztin. Das Tier wirke aber munterer als Ende vergangener Woche, es habe sie auch schon kräftig getreten. Zur Stärkung bekommt Happy Feet pürierten Fisch, bis zum Mittwoch darf er sich nun erneut in einem klimatisierten Raum auf Eisstückchen gebettet ausruhen. Dann werde nach einer Untersuchung über die nächsten Schritte entschieden, teilte der Zoo mit.
Auch öffentlich wird über die Zukunft des Vogels diskutiert. Fachleute halten es für möglich, aber riskant, Happy Feet mit einem Schiff oder Flugzeug wieder zurück in die Antarktis zu bringen. Dabei müsste dafür gesorgt werden, dass er dort keine Krankheiten einschleppt.
Der Pinguin solle deshalb isoliert in Quarantäne gehalten werden, auch wenn es ihm in einigen Tagen besser gehe, erläuterte die Zoo-Tierärztin heute. Ein neuseeländischer Geschäftsmann hatte am Wochenende angekündigt, Happy Feet eine Passage auf einem russischen Forschungseisbrecher verschaffen zu wollen.
Quelle: ntv.de, dpa/AFP