Panorama

Anhörung darf live gestreamt werdenKim Dotcom setzt sich gegen USA durch

30.08.2016, 06:31 Uhr
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Kim Dotcom vor Gericht in Neuseeland (Foto: AP)

Kim Dotcom könnte möglicherweise an die USA ausgeliefert werden. Dann drohen ihm bis zu 20 Jahre Haft. In Neuseeland beginnt in Kürze seine Auslieferungsanhörung. Sie lässt sich live im Internet verfolgen - entgegen dem Willen der US-Regierung.

Der deutsche Internetunternehmer Kim Dotcom hat eine Live-Übertragung seiner gerichtlichen Auslieferungsanhörung via Internet durchgesetzt. Der für die Verhandlung im neuseeländischen Auckland zuständige Richter Murray Gilbert gab dem Antrag von Dotcom statt und wies damit einen Versuch seitens der USA, den Livestream zu verhindern, zurück. Dotcom selbst twitterte: "Richter hat Livestream genehmigt! Erfolg!"

Der gebürtige Kieler wehrt sich gegen den Auslieferungsbescheid. Die Berufungsanhörung dazu läuft zur Zeit in Auckland und könnte mehrere Wochen dauern. Die Anwälte der US-Regierung hätten versucht, die Übertragung zu verhindern, berichtete Radio Neuseeland. Sie argumentierten, das könne potenzielle Geschworene beeinflussen, die Dotcom in den USA eines Tages den Prozess machen sollen.

Die USA werfen Dotcom und drei Mitstreitern massiven Copyright-Betrug vor. Er hatte die einst populäre Internet-Tauschplattform Megaupload gegründet, auf der Nutzer Musik, Filme und andere Inhalte untereinander austauschten. Copyright-Besitzern seien damit mindestens eine halbe Milliarde Dollar Einnahmen entgangen. Dotcom drohen in den USA bis zu 20 Jahre Haft.

Quelle: ntv.de, bdk/dpa/AFP

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