Hitlergruß in Berliner S-BahnRechtsextremist zu Haftstrafe verurteilt

Ein 33-Jähriger entblößt sich während einer S-Bahn-Fahrt und ruft rechte Parolen. Deshalb kommt er nun ins Gefängnis. Dass er damit seine Verachtung gegenüber Migranten zeigen wollte, konnte vor Gericht allerdings nicht bewiesen werden.
Nach einem fremdenfeindlichen Vorfall in der Berliner S-Bahn ist ein vorbestrafter Rechtsextremist zu einer Gefängnisstrafe von zwei Jahren und acht Monaten verurteilt worden. Der 33-Jährige habe rechte Parolen gebrüllt, mehrfach den Hitlergruß gezeigt und sich entblößt, befand ein Amtsgericht. Ob er damit eine ausländische Familie herabwürdigen wollte, blieb vor Gericht ungeklärt.
Der Fall hatte im August 2015 bundesweit für Empörung gesorgt. Damals hieß es zunächst, der Verdächtige habe auf Flüchtlinge uriniert. Dieser Verdacht aber ließ sich nicht erhärten. Die mutmaßlich betroffene Migrantenfamilie konnte nicht ausfindig machen werden und somit auch nicht aussagen.
Der Angeklagte wurde wegen Volksverhetzung sowie des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen verurteilt. Der 33-Jährige hatte im Prozess ein Teilgeständnis abgelegt. Bestritten hatte er, sich mit Absicht entblößt zu haben. Eine Zeugin widersprach dem aber vor Gericht.