Unfälle, Flugausfälle, ChaosWinter legt Verkehr lahm

Schnee und Eisesglätte behindern noch immer den Verkehr in Deutschland. Auf dem Flughafen in Frankfurt am Main verbringen Hunderte Passagiere die Nacht auf Feldbetten. Flugreisende müssen auch heute mit Verzögerungen und Ausfällen rechnen. Etliche Straßen sind gesperrt. Auch in den kommenden Tagen ist keine Besserung in Sicht.
Der heftige Wintereinbruch hat in Teilen Deutschlands Chaos verursacht und den Verkehr lahmgelegt. Am Frankfurter Flughafen begann der Tag mit Annullierungen und Verspätungen. Am größten deutschen Flughafen wurden bis zum Morgen 107 von 1270 geplanten Flügen gestrichen, wie eine Sprecherin des Flughafenbetreibers Fraport sagte. Es standen aber wieder alle Start- und Landebahnen zur Verfügung. Der Flugbetrieb beginne sich langsam zu normalisieren. Passagiere können sich über die Internet-Seiten der Fluggesellschaft informieren.
Im Gegensatz zum Vortag sehe es heute aber schon wieder nach einem ruhigeren Tag aus. Am Dienstag waren 800 Verbindungen gestrichen worden. Zahlreiche Passagiere mussten die Nacht am Flughafen verbringen. "Nach vagen Schätzungen könnten das 2500 bis 3000 Menschen gewesen sein", sagte der Sprecher.
Chaos auch auf den Straßen
Nach einer Massenkarambolage mit rund 100 Fahrzeugen bei Münzenberg in Hessen wurde die Autobahn 45 in Richtung Dortmund inzwischen wieder freigegeben. In Richtung Hanau rolle der Verkehr zunächst noch nicht, berichtete ein Polizeisprecher. "Es finden noch letzte Aufräumarbeiten statt. Außerdem wird die Fahrbahn von Schnee und Eis befreit", sagte er. Ob die Sperrung noch am Vormittag aufgehoben werden kann, ist noch unklar. Bei der Karambolage auf der A 45 waren am Dienstag 30 Menschen verletzt worden, sechs davon schwer.
Bei Idstein im Rheingau-Taunus-Kreis kamen zwei Menschen bei einem Lastwagenunfall auf der Autobahn 3 ums Leben, zwei weitere wurden schwer verletzt. Ein Lastwagenfahrer hatte kurz vor dem Parkplatz Theißtal einen zweiten, auf der Verzögerungsspur stehenden Lkw gestreift und war in den Parkplatz gekracht. Dort wurden fünf weitere Lastwagen sowie ein Auto in den Unfall verwickelt. In dem Auto wurden zwei Menschen tödlich und zwei weitere schwer verletzt. Die rechte Fahrspur in Richtung Frankfurt musste gesperrt werden.
Auch im Osten Deutschlands meldete sich der Winter noch einmal mit Glatteis und kräftigem Schneefall zurück. In Sachsen kam eine Autofahrerin bei einem Unfall auf spiegelglatter Straße ums Leben. Die 64-Jährige war mit ihrem Wagen in den Gegenverkehr gerutscht und frontal mit einem entgegenkommenden Auto zusammengeprallt, wie die Polizei in Chemnitz mitteilte.
Winter erreicht Süden
Meteorologen machen noch keine Hoffnung auf Frühling: Der "Märzwinter" breitet sich sogar noch auf ganz Deutschland aus. Im Laufe der Woche soll der Frost auch den Süden erreichen. Am Wochenende erwarten die Meteorologen dann leichte Milderung. Von einem "Märzwinter" sprechen die Experten, wenn ein Kälteeinbruch den Frühling im März noch einmal ausbremst.