Noch eine Party zum SiebzigstenSchröder feiert mit Kreml-Botschafter

Zu seinem 70. Geburtstag herzt sich Schröder mit Russlands Präsident Putin und löst damit daheim eine Welle der Empörung aus. Jetzt lässt sich der Altkanzler ein zweites Mal feiern - wieder in russischer Begleitung.
Auf Einladung der Bankengruppe Rothschild hat Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder am Abend seinen 70. Geburtstag im Taunus gefeiert. Pikantes Detail der erlesenen Gesellschaft: Zu den Gästen des privaten Abendessens im Schlosshotel Kronberg zählt auch der russische Botschafter in Deutschland, Wladimir Grinin.
Schröder ist einem Rothschild-Sprecher zufolge seit 2006 Mitglied des internationalen Beraterkreises der Gruppe. Mit einer Geburtstagsparty in St. Petersburg und einer herzlichen Umarmung mit Kremlchef Wladimir Putin inmitten in der Ukraine-Krise hatte Schröder Ende April Kritik auf sich gezogen.
Während der Altkanzler sich in St. Petersburg feiern ließ, hielten pro-russische Aktivisten im Osten der Ukraine mehrere OSZE-Beobachter als Geiseln gefangen. Unter den Gefangenen befanden sich auch mehrere deutsche Staatsbürger. Westliche Beobachter warfen dem Kremlchef vor, seinen offensichtlichen Einfluss auf die pro-russischen Kräfte im Osten der Ukraine wenn überhaupt, dann nur sehr zögerlich zum Wohl der Geiseln eingesetzt zu haben.
"Ich habe mich gefreut"
Nach dem Vorfall wies Schröder jegliche Kritik an seinem Verhalten zurück. Der russische Präsident sei "keine Persona non grata", erklärte der SPD-Politiker. "Ich habe mich gefreut, dass er gekommen ist - auch weil ich wusste, dass es dann die Möglichkeit für ein Gespräch gibt".
Der Amtsvorgänger von Angela Merkel erfreut sich offenbar bester Kontakte in die Welt der Wirtschaft. Zu der von Bankengruppe Rothschild ausgerichteten Geburtstagsfeier im Taunus kamen auch Vertreter der deutschen Wirtschaft wie Hauptstadt-Flughafenchef Hartmut Mehdorn und der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank, Jürgen Fitschen, aber auch FC-Schalke-04-Aufsichtsratschef Clemens Tönnies.