Zum Schutz der Balkanroute Serbien setzt Soldaten gegen Flüchtlinge ein
16.07.2016, 15:42 Uhr
Serbien will mit Soldaten gegen illegale Flüchtlinge vorgehen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Serbien wird künftig mit Soldaten gegen Flüchtlinge und Migranten vorgehen. Gemeinsame Einheiten von Polizei und Militär würden die Grenzen schützen, kündigt Regierungschef Vucic an. Derzeit befinden sich allerdings nur 2700 Flüchtlinge in dem Land.
Auch Serbien setzt künftig Soldaten gegen Flüchtlinge und Migranten ein. Gemeinsame Einheiten von Polizei und Militär würden die Grenzen schützen, kündigte Regierungschef Aleksandar Vucic in Belgrad an. Serbien ist ein zentrales Land auf der inzwischen geschlossenen Balkanroute. Im Moment befänden sich etwa 2700 Flüchtlinge im Land, die meist aus Afghanistan und Pakistan stammten und keine Chance auf eine Weiterreise nach Westeuropa hätten, sagte Vucic. Serbien wolle nicht zum "Parkplatz" für Flüchtlinge werden, erklärte der Regierngschef.
Vorgesehen ist Vucic zufolge, an den Grenzen gemeinsame Teams von Soldaten und Polizisten einzusetzen. "Wer in Serbien ohne Papiere eintrifft und keinen Asylantrag stellt, wird dem Verfahren gemäß innerhalb von 30 Tagen aus Serbien ausgewiesen", sagte Vucic.
Über die Balkanroute kamen 2015 rund eine Million Flüchtlinge vor allem nach Deutschland und Österreich. Mit Unterstützung Österreichs, Ungarns, Tschechiens und der Slowakei hatte Mazedonien im März diesen Transitweg mit Stacheldraht an der Grenze zur Griechenland abgeriegelt. Seitdem sind allerdings Tausende Menschen über die grünen Grenzen auf die Balkanhalbinsel gekommen. Vor Serbien hatten Österreich, Slowenien und Ungarn Soldaten an den Grenzen eingesetzt, um Flüchtlinge abzuhalten.
Quelle: ntv.de, sgu/dpa/AFP