Politik

Zwei Polizisten erschossen Türkische Behörden geben Twitter frei

Die türkischen Behörden haben schon mehrmals den Zugang zu sozialen Netzwerken eingeschränkt.

Die türkischen Behörden haben schon mehrmals den Zugang zu sozialen Netzwerken eingeschränkt.

(Foto: picture alliance / dpa)

Über Twitter verbreiten viele Türken die Bilder des Anschlags von Suruç. Die Behörden sperren den Internetdienst daraufhin - geben ihn jedoch schon Stunden später wieder frei. Im ganzen Land gibt es Proteste, an der Grenze zu Syrien werden tote Polizisten gefunden.

Nach einer mehrstündigen Sperre hat ein türkisches Gericht den Zugang zu Twitter wieder freigegeben. Die Nachrichtenagentur DHA meldet, das Gericht in der Provinz Sanliurfa habe die zuvor verhängte Blockade aufgehoben. Allerdings berichten noch einige Nutzer von Zugangsproblemen.

Die Behörden hatten die Sperre damit begründet, dass Bilder und Videos von dem Anschlag am Montag in Suruç unter anderem über Twitter verbreitet worden waren. Das Gericht hatte angekündigt, dass der Zugang zu Twitter wieder freigegeben werde, sobald die Inhalte entfernt seien.

In der Türkei wird der Zugang zu Twitter und anderen sozialen Medien immer wieder behindert. Zuletzt verhängten die Behörden im April eine mehrstündige Twitter-Sperre. Damals ging es um Bilder der Geiselnahme eines Staatsanwaltes, die über soziale Medien verbreitet wurde.

Attentäter ist identifiziert

Derweil haben die türkischen Ermittler den Selbstmordattentäter von Suruç identifiziert. Aus DNA-Analysen gehe hervor, dass es sich um einen 20-jährigen Türken aus der südöstlichen Provinz Adiyaman handele, teilte ein Behördenvertreter mit. Bei dem Attentat waren 32 Menschen getötet und rund hundert Menschen verletzt wurden. Nach Regierungsangaben deuten erste Hinweise auf einen Anschlag durch die Terrororganisation Islamischer Staat (IS).

Nach dem Anschlag kam es in mehreren Städten der Türkei die zweite Nacht in Folge zu Krawallen zwischen der Polizei und Demonstranten. Mindestens elf Menschen wurden festgenommen. In Istanbul, in der Hauptstadt Ankara und in überwiegend von Kurden bewohnten Städten im Südosten kam es zu teilweise gewaltsamen Kundgebungen. Die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer ein.

Türkische Polizisten erschossen

Viele Kurden in der Türkei werfen Präsident Recep Tayyip Erdogan und seiner AKP vor, die radikalislamische IS-Miliz im Kampf gegen die Kurden im Nachbarland Syrien zu unterstützen. Die Regierung in Ankara bestreitet das.

In einem Haus der türkischen Stadt Ceylanpinar an der Grenze zu Syrien sind derweil zwei tote türkische Polizisten gefunden worden. Bisher ist nicht eindeutig geklärt, ob es sich dabei um ein politisches Attentat handelt. Türkische Medien zitierten den Gouverneur der Provinz Sanliurfa, noch sei es unklar, ob es eine "Verbindung zum Terrorismus" gebe. Beide Polizisten wurden demnach durch Kopfschüsse getötet.

Quelle: ntv.de, nsc/hul/AFP/dpa

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