Kerry signalisiert Verhandlungsbereitschaft USA öffnen Tür für Nordkorea
15.04.2013, 05:30 Uhr
Laut John Kerry muss nun Nordkorea konstruktiv reagieren.
(Foto: dpa)
Die USA bemühen sich um eine Deeskalation der Lage auf der koreanischen Halbinsel. Außenminister Kerry bietet dem Regime in Pjöngjang Gespräche über atomare Abrüstung an. Heute begeht Nordkorea den 101. Geburtstag von Staatsgründer Kim Il Sung. Es wird ein weiterer Raketentest befürchtet.
Die USA sind nach Angaben von Außenminister John Kerry offen für "echte und glaubwürdige" Verhandlungen mit Nordkorea über die atomare Abrüstung. Allerdings liege der Ball jetzt im Feld der Führung in Pjöngjang, sagte Kerry in Tokio. Diese müsse "bedeutende Schritte" unternehmen, um zu zeigen, dass sie ihre internationalen Verpflichtungen einhalten wolle.
Zugleich forderte Kerry das nordkoreanische Regime auf, Maßnahmen hin zu einer Denuklearisierung zu unternehmen. Sein Nuklearprogramm bedrohe nicht nur die Nachbarstaaten, sondern auch das nordkoreanische Volk. "Die Welt braucht nicht noch mehr Potenzial für Kriege", sagte Kerry.
Der Minister zeigte sich überzeugt davon, dass die internationale Gemeinschaft im Umgang mit Nordkorea an einem Strang zieht. "Eins ist sicher: Wir stehen zusammen", sagte er. In den vergangenen Tagen habe er sich in dieser Frage unter anderem mit südkoreanischen und chinesischen Politikern ausgetauscht.
Weiterer Raketentest?
Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel hatten sich zuletzt deutlich verschärft. Den USA drohte das stalinistische Regime Pjöngjang mit einem atomaren Angriff. Nordkorea begeht heute den 101. Geburtstag von Staatsgründer Kim Il Sung, dem Großvater des derzeitigen Machthaber Kim Jong Un. Der 15. April gehört zu den höchsten Nationalfeiertagen des Landes. Kim tauchte nach tagelanger Abwesenheit wieder in der Öffentlichkeit auf. Er besuchte das Mausoleum in Pjöngjang, in dem der einbalsamierte Leichnam des früheren Staatschefs aufgebahrt ist. Im "Kumususan-Palast der Sonne" liegt auch Kim Jong Uns Vater und Vorgänger Kim Jong Il.
Nach der Verlegung mobiler Raketen-Abschussrampen an die Ostküste befürchtet die internationale Gemeinschaft einen neuen nordkoreanischen Raketentest in den Tagen rund um den Geburtstag, den Pjöngjang regelmäßig zu Machtdemonstrationen nutzt. Offiziell kündigte Pjöngjang bislang jedoch keinen Abschuss an. Es wird erwartet, dass Nordkorea um diesen wichtigen Termin herum einen neuen Test durchführt.
Quelle: ntv.de, wne/AFP/dpa