Panorama

Heilbronner Polizistinnenmord Bankräuber hatten Polizeiwaffen

Was hat ein Banküberfall im Eisenach vor wenigen Tagen mit dem Mord an einer Polizistin in Heilbronn vor über vier Jahren zu tun? Diese Frage muss die Thüringer Polizei beantworten und liefert damit erstmals seit der Schlappe mit dem "Phantom von Heilbronn" wieder einen vielversprechenden Ermittlungsansatz.

Mehr als vier Jahre nach dem ungeklärten Heilbronner Polizistinnenmord gibt es eine heiße Spur. Nach Informationen des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg sind in Eisenach in Thüringen die Dienstwaffen der im April 2007 in Heilbronn getöteten Polizistin und ihres seinerzeit schwer verletzten Kollegen gefunden worden.

Der ausgebrannte Caravan, in dem die Toten und die Waffen gefunden wurden.

Der ausgebrannte Caravan, in dem die Toten und die Waffen gefunden wurden.

(Foto: picture alliance / dpa)

Ermittlungen nach einem Banküberfall in Thüringen führten zu den überraschenden Funden. Die beiden mutmaßlichen Bankräuber waren kurz nachdem sie am Freitag eine Sparkasse in einem Eisenacher Plattenbauviertel überfallen hatten, tot in einem brennenden Wohnmobil gefunden worden, hieß es. Die Polizei hatte zuvor Zeugenhinweise erhalten, dass ein weißer Caravan bei dem Bankraub eine Rolle gespielt haben könnte.

Als sich Polizisten dem Fahrzeug näherten, brach darin Feuer aus. Die Waffen, die den beiden Heilbronner Polizisten geraubt worden waren, lagen in dem ausgebrannten Wohnmobil, bestätigte das LKA entsprechende Informationen des Südwestrundfunks.

Polizistin stammt aus Thüringen

Die Polizei in Gotha habe die beiden Dienstpistolen sichergestellt und umgehend mit der Soko Parkplatz des Landeskriminalamts Kontakt aufgenommen. Die in Heilbronn ermordete Polizistin stammte aus Thüringen. Ob es einen Zusammenhang gibt zwischen Herkunft der Beamtin und dem Fundort der Waffen, ist offen.

Die 22-Jährige war im April 2007 während eines Streifeneinsatzes am helllichten Tag ab der Heilbronner "Theresienwiese" geradezu hingerichtet worden. Auch ihr damals lebensgefährlich verletzter Kollege wurde in den Kopf geschossen. Der Polizist lag monatelang im Koma, kann sich an die Tat aber nicht erinnern. Außer den Waffen der beiden Polizisten nahmen die Täter damals auch die Handschellen mit.

Die Ermittlungen zu dem Mord hatten immer wieder für Aufsehen gesorgt, unter anderem durch eine Panne: . Die Ermittler fahndeten mit Hochdruck nach diesem "Phantom von Heilbronn". Die Suche führte schließlich aber lediglich zu einer Mitarbeiterin der herstellenden Firma, deren DNA versehentlich auf die Wattestäbchen gekommen war.

Quelle: ntv.de, sba/dpa

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