Opferzahl in Pakistan steigt Einsatzkräfte ziehen weitere Leichen aus Moschee
31.01.2023, 07:17 Uhr Artikel anhören
Sicherheitsbeamte und Rettungskräfte suchen nach dem Anschlag nach Opfern.
(Foto: Zubair Khan/AP/dpa)
Am Montag sprengt sich ein Selbstmordattentäter in einer überfüllten Moschee in der pakistanischen Stadt Peshawar in die Luft. Mehr als 150 Menschen werden verletzt. In der Nacht setzen Rettungskräfte ihre Arbeit fort - und bergen noch weitere Leichen. Die Zahl der Opfer steigt auf 89.
Nach dem Anschlag auf eine Moschee innerhalb eines Polizeipräsidiums in Pakistan ist die Zahl der Todesopfer auf mehr als 80 gestiegen. Es seien mindestens 89 Menschen getötet worden, teilten die Rettungskräfte in Peshawar im Nordwesten des Landes mit. Über Nacht seien weitere Leichen aus den Trümmern der Moschee geborgen wurden. Bei der Explosion wurden auch etwa 150 Menschen verletzt.
Der Anschlag war am Montag während des Nachmittagsgebets in der Moschee in der nahe der afghanischen Grenze gelegenen Stadt verübt worden. Zunächst bekannte sich niemand zu der Tat. Bei den Opfern handelt es sich hauptsächlich um Polizisten. Das Polizeipräsidium von Peshawar ist einer der am stärksten gesicherten Orte der Millionenstadt. In dem Gebäude sind auch Büros des Geheimdienstes und der Anti-Terror-Einsatzkräfte untergebracht.
In den vergangenen Monaten hatte es in Peshawar wiederholt Angriffe, insbesondere auf Sicherheitskräfte, gegeben. Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) ist in der Region aktiv. Im März 2022 hatte ein Selbstmordattentäter des IS einen Anschlag auf eine Moschee der schiitischen Minderheit in Peshawar verübt, bei dem 64 Menschen getötet worden waren. Es war der verheerendste Anschlag in Pakistan seit 2018.
Zunächst hatte sich Sicherheitslage in Peshawar verbessert
Auch der pakistanische Zweig der radikalislamischen Taliban, der unter dem Namen Tehreek-e-Taliban Pakistan (TTP) firmiert, ist in der Region aktiv. Die radikal-sunnitische Gruppierung ist nicht mit der Taliban-Regierung in Afghanistan verbunden, beide haben aber gemeinsame Wurzeln. In Peshawar hatten TTP-Kämpfer im Jahr 2014 ein Massaker verübt: Sie überfielen eine Schule auf der Suche nach Kindern von Armeeangehörigen und töteten fast 150 Menschen, die meisten waren Schüler.
In den Jahren danach hatte sich die Sicherheitslage in Peshawar zunächst erheblich verbessert. Die 2007 gegründete TTP war nach der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan wiedererstarkt. Im vergangenen Jahr bekannte sie sich zu mehreren Anschlägen in Pakistan, die sich vor allem gegen Sicherheitskräfte richteten. Eine monatelange Feuerpause zwischen TTP und pakistanischer Regierung war im November ausgelaufen.
Quelle: ntv.de, jki/AFP