Wetter stellt sich um Es werden weiße Weihnachten - für manche
20.12.2024, 15:13 Uhr Artikel anhören
Vor allem in den Bergregionen - wie ihr auf dem Fichtelberg - schneit es.
(Foto: picture alliance/dpa)
Das letzte weiße Weihnachten ist fast eineinhalb Jahrzehnte her. Und die Hoffnung, dass das Land flächendeckend zum Fest unter Schnee liegt, wird sich auch in diesem Jahr nicht erfüllen, wie die ntv-Meteorologen voraussagen. Immerhin werden vielerorts die grauen Tage vorbei sein. Und zumindest stellenweise ist Frau Holle fleißig.
Die Tage bis Weihnachten lassen sich an einer Hand abzählen und doch gibt es noch Unsicherheiten bei den Prognosen. Fakt ist: Es wird kälter, was die Chancen auf Schnee erhöht. Allerdings macht sich auch ein Hoch für unser Wetter stark, was wiederum die Sonne an den bislang oft grauen Dezemberhimmel zaubern könnte.
Die Umstellung der Wetterlage ist in vollem Gange
Wehte uns zuletzt noch ein sehr milder und wiederholt stürmischer Wind um die Ohren, der bei den Nordlichtern sogar zu erhöhten Wasserständen und einer kleinen Sturmflut im Nordsee- und Elbbereich führte, so ist es jetzt ein ganz anderes Lüftchen. Denn mit "Anka", "Bianca" und "Caroline" sind gleich drei Tiefdruckgebiete im Norden Europas aktiv und werden jetzt noch unterstützt von Sturmtief "Diana" überm Nordatlantik.
Eine Gemengelage, die uns schlussendlich kalte Luft polaren Ursprungs beschert. Vor allem in den Wintersportgebieten dürfte das zu Freudensprüngen führen. Allen anderen beschert diese Situation zwar nicht unbedingt weiße, aber zumindest frühwinterlich kalte Weihnachten.
Stürmisch und mit schwankender Schneefallgrenze in den 4. Advent
Die Nacht zum Samstag verläuft zunächst oft trocken. Besonders im Südosten und Süden kann es bei Frost bis minus 8 Grad aber rasch rutschig auf den Straßen werden. Später breiten sich von Nordwesten neue Wolken aus, die im Flachland Regen, im Bergland Schnee mit entsprechender Glätte bringen. Der Wind ist weiterhin ein Thema und intensiviert sich zum Samstag weiter.
Sturmböen drohen bevorzugt auf den Bergen sowie im Westen und an der Küste. Gleichzeitig ist es grau und immer wieder nass, wobei die Schneefallgrenze ansteigt. Am Sonntag kommt hinter Tief "Diana" abermals Polarluft ins Spiel, sodass die Schneefallgrenze von teils über 800 Metern später gegen 500 Meter sinkt. Dabei ist es allgemein wechselhaft und mitunter stürmisch bei 3 bis 10 Grad.
Schneeschwerpunkt in den Mittelgebirgen und Alpen
Zum Montag schneit es in Richtung Alpen und in den Bergen oberhalb von 300 bis 500 Metern zum Teil kräftig. Von Sonntag bis Heiligabend sind im Bereich Schwarzwald, Schwäbische Alb, Erzgebirge, Harz und Bayerischer Wald durchaus 10 bis über 30 Zentimeter Neuschnee drin.
Noch intensiver gestaltet sich die Rückkehr von Frau Holle in den Staulagen der Alpen, wo durchaus 50 bis über 100 Zentimeter Schnee möglich sind - mit entsprechenden Folgen. Denn einerseits wird es glatt auf den Straßen. Andererseits steigt die Lawinengefahr teilweise deutlich.
Weiße Weihnacht - so sind die aktuellen Chancen
Schnee zum Fest ist ein rares Gut. Letztmalig weiß in Deutschland verlief das Weihnachtsfest 2010. Es wäre also eigentlich mal wieder Zeit - und so lange spannend wie in diesem Jahr war es auch schon seit Jahren nicht mehr. Dennoch wird es am Ende wohl nur in den Bergregionen klappen, in denen Frau Holle zuvor ordentlich die schneegefüllten Kissen geschüttelt hat.
In den übrigen Berglagen liegen die Chancen auf einen weißen Zuckerguss bei um oder über 50 Prozent. Immerhin ist es kalt und die Schauerwilligkeit ist zunächst ebenfalls noch vorhanden.
Im Flachland schwinden indes die meteorologischen Optionen. Immerhin sieht ein Teil der Wettermodelle noch Möglichkeiten für etwas Schnee in Teilen Süddeutschlands sowie in den östlichen Bundesländern, bevor die Niederschläge zum Fest der Feste gänzlich abklingen.
Nicht weiß, aber teils sonnig und kalt
Grund ist, dass sich - endlich mal wieder - ein Hoch für unser Wetter starkmachen wird. Abseits von Nebel und Restwolken zu Weihnachten mit sonnengestärkten Aussichten. Für viele von uns sicherlich auch ein wertvolles Weihnachtsgeschenk. Denn immerhin hat die Sonnenlosigkeit im Dezember oftmals die Oberhand gewonnen. So konnten einige Wetterstationen bisher keine fünf Sonnenstunden vermelden.
Gleichzeitig erreichen die Temperaturen nach nasskalten 0 bis 8 Grad am Montag zwar auch an Weihnachten eine ähnliche Spanne. Aber der Wind und das nasskalte Feeling sind eben passé und damit steht dem frühwinterlich anmutenden Weihnachtsspaziergang nichts mehr im Wege. Wer sich abends oder nachts die Beine vertreten möchte, der muss sich auf frischere Werte mit Tendenz zu Frost oder Bodenfrost einstellen.
Spannungsgeladen ins neue Jahr
Während der Weihnachtstrend somit in ruhige Fahrwasser abdriftet und sich auch nachweihnachtlich keine großen Änderungen andeuten, so spekulieren die Wettercomputer zum Jahreswechsel auf eine erneute Umstellung der Wetterlage. Auch winterlichere Ansätze sind mit im Rennen. Zumindest zeigt ein Teil der experimentellen Langfristvorhersagen aktuell sogar einen eher kalten Verlauf für den Januar 2025 und wir dürfen gespannt sein, in welche Richtung das Wetterpendel im neuen Jahr schwingen wird.
Quelle: ntv.de