24 Grad - vor vier Jahren Es wird milder - und Ostern?
20.03.2018, 11:20 Uhr
Immerhin schädigt das bislang eher kalte Wetter die Natur kaum.
(Foto: dpa)
Nasskaltes Wetter zum Frühlingsanfang ist kein Naturgesetz: Das zeigt ein Blick auf die vergangenen Jahre. Ungewöhnlich aber ist es auch nicht. Immerhin soll es nicht mehr ganz so kalt werden. Wer Richtung Mittelmeer fliehen will, sollte ebenfalls nicht zu viel erwarten.
Nasskaltes Wetter zum Frühlingsanfang ist kein Naturgesetz: Das zeigt ein Blick auf die vergangenen Jahre. Ungewöhnlich aber ist es auch nicht. Immerhin soll es nicht mehr ganz so kalt werden. Wer Richtung Mittelmeer fliehen will, sollte ebenfalls nicht zu viel erwarten, sagt n-tv Meteorologe Björn Alexander..
Im Kalender steht "Frühlingsanfang" und gerade fängt es etwa hier in Berlin an zu schneien. Das passt doch irgendwie nicht zusammen. Oder doch?
Schnee Ende März bis in den April hinein ist natürlich kein Novum. Und auch nächtliche Tiefstwerte unter minus 5 Grad kommen selbst in dieser Jahreszeit durchaus vor. Es ist nur in den vergangenen Jahren sehr selten gewesen, dass der März zu kalt ausgefallen ist. In den vergangenen 15 Jahren war der März nämlich 13-mal zu warm oder deutlich zu warm. Das beste Beispiel erlebten wir im März 2017 mit fast 4 Grad über dem langjährigen Durchschnitt.
Was sagt denn die Natur zu einem so kalten März wie in diesem Jahr?
Meines Erachtens ist das günstiger als im vergangenen Jahr. Denn wenn der März deutlich zu warm ist, dann ist auch die Natur schon sehr weit voran geschritten. Die Obstbäume treiben ihre Blüten aus und die Empfindlichkeit gegenüber Kaltluftvorstößen nimmt rasant zu. Und wenn dann im April nochmals kalte Luft nachfolgt, dann führt das zu massiven Schäden. Eben genauso wie wir es im letzten Jahr erlebt haben. Im Übrigen kann der März als Übergangsmonat auch viele Spielarten.
Was heißt das denn am Beispiel des Frühlingsanfangs? Welche Temperaturen brachte der in den vergangenen Jahren?
2017 lag die deutschlandweite Spanne der Tageshöchstwerte bei 10 bis 18 Grad. 2014 waren es sogar 17 bis 24 Grad. Dem entgegen stand der Frühlingsbeginn 2013 bei 0 bis 13 Grad oder der in den Jahren 2009 oder 2008 bei 0 bis knapp 10 Grad.
Und dann steht ja auch schon bald Ostern vor der Tür. Ein eher frühes Osterfest in diesem Jahr. Sicherlich ungünstig, was den Frühling angeht.
So ist es. Denn ein großer Teil der Computerberechnungen sieht auch die Karwoche eher zu kalt oder zumindest zu kühl. Außerdem könnte dadurch auch über Ostern nochmals kalte Luft aus nördlichen Breiten hierzulande eine Rolle spielen. Und auf der anderen Seite ist ein stabiles Hoch mit vollem Frühlingsgefühl und Tageshöchstwerten jenseits der 15 Grad vorerst einmal äußerst unwahrscheinlich. Wahrscheinlicher wird das - nach den aktuellen Computerprognosen - frühestens in der ersten Aprilhälfte. Erst dann dürfte auch die Natur voll auf Frühling schalten.
Warum ist Ostern in diesem Jahr eigentlich so früh?
Weil sich der Ostertermin nach dem Mond richtet. Der Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling - in diesem Jahr der 31. März - ist der Ostersonntag. Insofern schwankt der Ostertermin zwischen dem 22. März und dem 25. April. Von zweistelligen Minusgraden in den Nächten des Märzwinters bis hin zu sommerlichen 25 bis 30 Grad im letzten Aprildrittel ist zu Ostern also wirklich alles drin.
Wie sind denn die kurzfristigeren Trends zum nächsten Wochenende?
Insgesamt wird es - zumindest vorübergehend - spürbar milder. Denn zum einen wird der zuletzt sehr unangenehme Wind deutlich schwächer. Und zum anderen klettern die Temperaturen am meist trockenen Samstag auf 7 bis 13 Grad. Der Sonntag wird zwar etwas wechselhafter, aber bringt es immerhin auf 8 bis 14 Grad. Und auch die Nächte werden damit immer häufiger frostfrei.
Und nächste Woche?
Bleibt es unbeständig, mitunter auch nass und windig. Bei den Temperaturen machen die Wettercomputer momentan einen Spagat, denn die Unsicherheiten werden größer. Der größere Teil sieht eine erneute Abkühlung auf einstellige Höchstwerte. Der andere Teil möchte zumindest mal Höchstwerte um die 10 Grad oder etwas darüber behalten.
Für diejenigen, die dauerhaft Sonne und Wärme genießen möchten: Lohnt sich die Reise ans Mittelmeer?
Aktuell eher nicht. Denn am westlichen Mittelmeer dreht ein Sturmtief mit teils kräftigem Regen sein Runden und wird in den nächsten Tagen ans östliche Mittelmeer weiterziehen. Und auch danach dürften sich die Tiefdruckgebiete die Klinke in die Hand geben. Das gilt leider auch am kommenden Wochenende, wenn es sicherlich viele in die Osterferien in den Süden zieht. Eine nachhaltige Stabilisierung sehen die Wettercomputer am westlichen Mittelmeer erst zur Mitte der nächsten Woche. Zwischen den teilweise kräftigen Schauern und Gewittern wird sich aber - zum Trost für alle Reisewilligen - immer mal wieder die Sonne zeigen.
Wie warm ist dort das Wasser?
Zwischen 12 und 16, im östlichen Mittelmeer bis zu 18 Grad. Der Vollständigkeit halber: in Nord- und Ostsee treiben bei meistens 1 bis 3 Grad noch die Eisschollen.
Quelle: ntv.de