Demonstration gegen Polizeigewalt Etliche Festnahmen bei Protesten in St. Louis
13.10.2014, 09:42 Uhr
Die Proteste in St. Louis und Ferguson verliefen zunächst friedlich, entwickelten sich jedoch laut Polizei zunehmend gewalttätiger.
(Foto: AP)
Rund zwei Monate nach dem Tod des schwarzen Teenagers Michael Brown kommt es in St. Louis und Ferguson wieder zu Protesten gegen Rassismus und Gewalt der Polizei. Wegen angeblicher Ausschreitungen werden mehrere Menschen festgenommen.
In der US-Stadt St. Louis sind bei Protesten gegen Polizeigewalt 17 Menschen in Haft genommen worden. Nach Angaben der Polizei erfolgten die Festnahmen wegen Verstoßes gegen das Versammlungsrecht. Die Demonstranten hatten demnach versucht, einen Supermarktparkplatz zu besetzen und Steine auf die Polizisten geworfen. Gerüchte über eine Ausgangssperre wurden von der Polizei sofort dementiert.
In St. Louis und dem Vorort Ferguson hatten sich seit dem Samstag über tausend Menschen versammelt, um gegen Gewalt und Rassismus durch die Polizei zu demonstrieren, nachdem vergangene Woche erneut ein schwarzer Teenager durch Schüsse aus der Waffe eines weißen Polizisten getötet wurde. Bereits im August kam es in Ferguson zu wochenlangen Protesten und Ausschreitungen, nachdem der 18-jährige schwarze Michael Brown ebenfalls von einem weißen Polizisten erschossen wurde.
Es habe Festnahmen wegen "fortgesetzten illegalen Verhaltens" gegeben, hieß es von der Polizei. Aus Angst vor Plünderungen wurden die Supermärkte der Gegend geschützt. Polizeichef Sam Dotson teilte per Twitter mit, dass speziell Läden der Marke Quiktrip vor Demonstranten gewarnt worden seien. Von einem Quiktrip aus, einer Kette von kleinen Supermärkten, war im August die Polizei wegen eines angeblichen Raubüberfalls gerufen worden. Ein Quiktrip war nach dem Vorfall von Randalierern angezündet worden.
Polizei spricht bei jüngstem Vorfall von Notwehr
Die Demonstrationen der vergangenen Tage waren Teil eines "Wochenendes des Widerstands". Am Samstag verliefen die Proteste zunächst friedlich, am Sonntag kippte die Stimmung dann jedoch. Weitere Proteste sind geplant. Teilnehmer der Demonstration in St. Louis bestritten, dass Steine auf die Polizei geworfen wurden und warfen den Beamten vor, sich wie "Hooligans" zu verhalten. So hätten Polizisten Pfefferspray gegen Menschen eingesetzt, die die Besetzung des Parkplatzes filmten.
Laut Polizei war der vergangene Woche erschossene Jugendliche bewaffnet und schoss mehrere Male auf den 32-jährigen Polizisten, der daraufhin das Feuer erwiderte. Der Polizist befand sich zu dem Zeitpunkt außer Dienst und war für eine private Sicherheitsfirma tätig. Während einer Verfolgungsjagd soll er insgesamt 17 Kugeln auf den Teenager abgefeuert haben.
Quelle: ntv.de, bwe/AFP/dpa