Panorama

Vorfall nahe Ferguson Polizist tötet Schwarzen mit 17 Schüssen

Zwei Monate nach den Todesschüssen von Ferguson hat St. Louis den nächsten Fall von Polizeigewalt. Ein weißer Polizist erschießt einen jungen Schwarzen - mit 17 Schüssen. Nicht die einzigen Parallelen zum Tod von Michael Brown.

Der Fall weckt Erinnerungen an den Ferguson-Fall.

Der Fall weckt Erinnerungen an den Ferguson-Fall.

(Foto: picture alliance / dpa)

In St. Louis ist erneut ein junger Schwarzer von einem weißen Polizisten erschossen worden. Der Vorfall ereignete sich nur wenige Kilometer vom Vorort Ferguson entfernt, wo es im August nach der Erschießung eines schwarzen Jugendlichen durch einen weißen Polizeibeamten tagelang zu Krawallen gekommen war. Wie die Polizei mitteilte, wollte der Polizist am Mittwoch den 18-Jährigen kontrollieren. Dieser habe jedoch die Flucht ergriffen und drei Mal auf den Beamten gefeuert. Der Polizist habe 17 Schüsse abgegeben.

Der 32-jährige Polizist sei nicht im Dienst gewesen, habe aber in seiner Uniform für eine Sicherheitsfirma gearbeitet, teilte die Polizei weiter mit. Er sei beurlaubt worden, die Ermittlungen dauerten an. Nach den Schüssen versammelten sich rund 200 Demonstranten, um zu protestieren. Dabei kam es zu Scharmützeln mit der Polizei.

Eine Frau, die sich als Cousine des Getöteten ausgab, sagte der Zeitung "St. Louis Dispatch", ihr Verwandter sei unbewaffnet gewesen. "Er hatte ein Sandwich in der Hand, und sie dachten, es sei eine Pistole - es ist genauso wie bei Michael Brown." Der 18-Jährige war am 9. August unter umstrittenen Umständen von einem weißen Polizisten erschossen worden.

Schon vergangene Woche hatte es erneut Proteste in Ferguson gegeben. Die Polizei nahm mindestens sechs Menschen fest, berichtete die "Washington Post". Unter den Festgenommenen war auch eine freiberufliche Journalistin, die einst für den Nachrichtensender CNN gearbeitet hatte. Seit zwei Monaten kommt es bei Straßenprotesten in Ferguson immer wieder zu Festnahmen. Die Protestler fordern unter anderem den Rücktritt von Polizeichef Tom Jackson. Sein Kollege Darren Wilson hatte den unbewaffneten schwarzen Teenager Michael Brown nach einer Auseinandersetzung erschossen.

Quelle: ntv.de, vpe/rts/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen