Samstag wird ein Ausreißer Hitzeblase, Kaltfront, Schwüle - ist das der Sommer?
04.07.2024, 18:19 Uhr Artikel anhören
Die wahrscheinlichste Lösung für den Sommer 2024 ist - nach jetzigem Stand - ein eher wechselhafter Verlauf.
(Foto: picture alliance / CHROMORANGE)
Innerhalb einer Woche hat der Sommer sein Gesicht komplett gewandelt - aus Hitze wurde frische Kühle. Doch in welche Richtung bewegt sich das Pendel nun? ntv-Meteorologe Björn Alexander macht wenig Hoffnung - es bleibt vorerst beim Schlingerkurs der vergangenen Wochen. Und bislang sieht kein Wettermodell eine stabile Lage für längere Zeit.
ntv.de: Am vergangenen Wochenende noch heiß, zuletzt wieder ziemlich kühl und jetzt lacht schon wieder die wärmende Sonne. Bleibt der Sommer so wenig entschlussfreudig?
Björn Alexander: In nächster Zeit definitiv. Denn der nächste Abzweig im Schlingerkurs des Sommers ist auch schon angerichtet. Am Samstag streift uns nämlich eine kleine Hitzeblase, bevor die nächste Kaltfront folgt. Anfang nächster Woche wird es dann erneut schön und angenehm temperiert. Gleichzeitig greifen die Tiefdruckgebiete dabei weiter südwärts aus, so dass uns spätestens ab Dienstag schubweise feuchte und dementsprechend schwüle Luft erreicht.
Hört sich nicht allzu gut für die Weichenstellung des Sommers an, oder?
Kurzfristig auf jeden Fall nicht. Aber: Der sogenannte Siebenschläfer-Zeitraum geht noch bis etwa um den 10. Juli herum. Und da gibt es beim Blick auf die experimentelle Langfristvorhersage zumindest noch kleine Chancen auf einen entspannteren Juli-Verlauf.
Was würde das für uns heißen?
Schaut man auf die experimentellen Langfristtrends des Amerikanischen Wetterdiensts NOAA, dann zeigt sich aktuell ein gefühlt zu kalter und zu trockener Juli. Auch die Prognosen basierend auf dem Europäischen Wettermodell sehen kein Durchkommen der großen Wärme. Insofern haben wir unterschiedliche Signale, aber nach wie vor ein großes Problem für alle eingefleischten Sommerfreunde.
Das wäre?
Dass es der Wetterküche offensichtlich sehr schwerfällt, uns ein richtig stabiles Hochdruckgebiet zu kredenzen. Sprich: Die wahrscheinlichste Lösung für den Sommer 2024 ist - nach jetzigem Stand - ein eher wechselhafter Verlauf.
Mit welchen Details für die kommenden Tage?
Am Freitag wird es für die meisten erst einmal ganz ordentlich mit einem meist trockenen Wechsel aus Sonne und Wolken. Erst nachmittags und abends wird es regional etwas grauer.
Wo wohnen die Sonnensieger?
Am schönsten bleibt es im Süden sowie im Südosten, während es im Nordwesten und Norden unseres Landes regnen kann - zum Teil wird es auch mal richtig trüb. Dazu bringen es die Temperaturen auf teils windige 17 bis 24, im Süden mit leichtem Föhn bis auf 26 Grad.
Wie sieht es am Abend zum Viertelfinale der deutschen Mannschaft gegen Spanien aus?
Die Wetterverteilung bleibt ähnlich und es erwarten uns durchaus feiertaugliche Temperaturen von um die 20 Grad im Süden und um die 16 Grad im Norden.
Und am Samstag?
Geht es vormittags erst noch meistens trocken und gebietsweise sonnig los. Einzig im Westen klopfen schon die nächsten Schauer der nachfolgenden Kaltfront an. Auch Blitz und Donner lassen nicht allzu lange auf sich warten und verlagern sich im Tagesverlauf immer weiter ostwärts. Dabei besteht Unwettergefahr durch Starkregen, Hagel und Sturmböen. Dazu werden es im Blitz-Sommer vor den Gewittern bis zu 32 Grad, die Eifel bekommt indes nur frische 18 Grad.
Was bringt uns der Sonntag?
Der gewittrig durchsetzte Regen hält im Süden und Südosten noch länger an. Der Nordwesten erntet ebenfalls noch ein paar schlappe Schauer. Im breiten Streifen zwischendrin ist es derweil aber schöner bei bis zu 23 Grad. Im Regen an den Alpen werden es hingegen nur noch 16 Grad.
Welche Aussichten bringt uns die nächste Woche?
Für Montag schaut es richtig fein und angenehm warm aus. Denn von der bevorstehenden Schwüle spüren wir bei 19 bis 26 Grad noch nichts. Das ändert sich leider am Dienstag und Mittwoch, wenn es immer wärmer und schweißtreibender wird. Hitzeschwerpunkte sind zuerst der Süden und der Osten bei Spitzen zwischen 30 und 32 Grad.
Was machen die Gewitter?
Am Dienstag dürfte es im Westen und Nordwesten zunehmend gewittrig werden - zum Teil besteht Unwetterpotenzial. Am Mittwoch und Donnerstag kommt der Gewitterschwerpunkt mit Unwettergefahr allmählich ostwärts voran.
Bei welchen Werten?
Die Temperaturen liegen am Mittwoch - abgesehen vom weniger überhitzten Norden - meistens bei 25 bis 31 oder 32 Grad. Insbesondere vor den Gewittern ist es hierbei sehr schwül. Zum Donnerstag wird es etwas erträglicher bei weniger hitzigen 20 bis 28 Grad.
Quelle: ntv.de