Krank zurück zur Oberfläche Höhlenforscher fehlen noch 500 Meter zur Rettung
10.09.2023, 21:59 Uhr Artikel anhören
Mark Dickey geht es inzwischen wieder etwas besser, aber er benötigt "sehr viel Hilfe, um hier herauszukommen".
(Foto: picture alliance/dpa/Turkish Government Directorate of Communications/AP)
In der türkischen Morca-Höhle haben 150 Einsatzkräfte eine Aufgabe: den schwer erkrankten US-amerikanischen Höhlenforscher Mark Dickey zu retten. Die ersten 500 Meter sind mithilfe einer Trage bereits bewältigt. Bis sie an der Oberfläche ankommen, könnten es den Rettungskräften zufolge aber noch Tage dauern.
Erster Erfolg beim Rettungseinsatz für einen in der Türkei in Not geratenen Höhlenforscher aus den USA: Gut eine Woche nach Beginn der schwierigen Rettungsaktion ist es den Helfern gelungen, Mark Dickey auf einer Trage 500 Meter näher an die Oberfläche zu bringen. Der in 1000 Metern Tiefe schwer erkrankte 40-Jährige sei auf einer Tiefe von 500 Metern angekommen, teilt die türkische Höhlenforschungsgesellschaft mit. Die Hälfte des Weges sei damit geschafft.
Dickey war mit einem internationalen Forscherteam in die Morca-Höhle in der Nähe der türkischen Mittelmeerküste geklettert, der dritttiefsten Höhle der Türkei. In einer Tiefe von 1120 Metern erlitt er eine Blutung im Magen-Darm-Trakt und wurde in ein Basislager in 1040 Metern Tiefe gebracht, wo er Bluttransfusionen erhielt.

Bei dem Einsatz arbeitet die türkische Höhlenforschungsgesellschaft mit der Europäischen Höhlenrettungsvereinigung (ECRA) zusammen.
(Foto: picture alliance / AA)
Laut der türkischen Katastrophenschutzbehörde Afad hatten Dickeys Begleiter infolge der inneren Blutungen am Sonntag vergangener Woche die Rettungskräfte verständigt. Daraufhin eilten 150 Einsatzkräfte aus dem In- und Ausland zu Hilfe, um Dickey sicher aus der Höhle zu bringen. Nach Angaben der Höhlenforschungsgesellschaft stabilisierte sich sein Zustand zwar. Allerdings war es ihm "nicht möglich, ohne eine Trage herauszukommen".
Morca-Höhle reicht 1276 Meter tief
Dickeys Transport auf einer Trage begann am Samstagnachmittag. Die Nacht zum Sonntag verbrachte er in einem provisorischen Lager in einer Tiefe von 700 Meter, wo er sich vor der nächsten Etappe der Rettung ausruhen konnte. Diese Etappe wurde am Sonntag geschafft.
In einem verzweifelten Appell hatte sich der Höhlenforscher in einem am Mittwoch aufgenommenen und am Freitag veröffentlichten Video selbst zu Wort gemeldet. "Hallo, ich bin Mark Dickey aus rund 1000 Metern Tiefe", sagt der Höhlenforscher in dem von der türkischen Präsidentschaft veröffentlichten Video. Er sei zwar "bei Bewusstsein" und spreche, benötige aber "sehr viel Hilfe, um hier herauszukommen".
Die Morca-Höhle reicht 1276 Meter tief. Den Rettungskräften zufolge könnte es Tage dauern, Dickey sicher aus der Höhle zu bringen. Bei dem Einsatz arbeitet die türkische Höhlenforschungsgesellschaft mit der Europäischen Höhlenrettungsvereinigung (ECRA) zusammen.
Quelle: ntv.de, chr/AFP