Friedhöfe in München betroffen Mysteriöse Codes an 1000 Gräbern aufgetaucht
18.02.2025, 19:18 Uhr Artikel anhören
Ein System der angebrachten QR-Codes konnte bisher nicht ermittelt werden.
(Foto: IMAGO/Rolf Poss)
In München platzieren Unbekannte QR-Codes auf hunderten Grabmalen. Die Friedhofsverwaltungen tappen im Dunkeln. Nun ermittelt die Polizei wegen Sachbeschädigung, denn die Aufkleber sind nur schwer zu entfernen.
Auf drei Münchner Friedhöfen sind rätselhafte QR-Codes an etwa 1000 Gräbern aufgetaucht. Von einer möglichen Digitalisierung oder ähnlichen Initiativen sei den Friedhofsverwaltungen der Stadt nichts bekannt, berichtete die Polizei. Daher habe man sich an sie gewandt. Es werde wegen Sachbeschädigung ermittelt.
Beim Scannen der QR-Codes erscheint laut Polizei ein Textfeld, in dem die Inschriften und die Lage des jeweiligen Grabes beschrieben werden. Die Polizei geht davon aus, dass die Aktion von langer Hand organisiert ist. Ein System der angebrachten QR-Codes konnte bisher nicht ermittelt werden. Die Hintergründe sind demnach weiterhin unklar.
Wie die Ermittler mitteilten, handelt es sich um schwer zu entfernende Aufkleber auf den Grabmalen. Sollte der Fall nicht geklärt werden, müssten die Grabmale abgebaut, abgeschliffen und wieder aufgestellt werden. Pro Grab könne so ein Schaden von durchschnittlich 500 Euro entstehen, der Gesamtschaden durch die Aktion bewege sich im mittleren sechsstelligen Bereich.
In den vergangenen Tagen tauchten in Nordrhein-Westfalen gefälschte QR-Codes auf Parkscheinautomaten auf. Wer den QR-Code scannt, kommt auf eine betrügerische Internetseite, über die persönliche Daten und Bankinformationen abgefragt werden. In Dortmund hatten Unbekannte mindestens 90 städtische Parkautomaten mit den betrügerischen QR-Codes beklebt, um Daten abzufischen und Nutzer um ihr Parkgeld zu bringen. Auch in Köln tauchten QR-Codes auf. Die Polizei ermittelt.
Quelle: ntv.de, jpe/dpa