Panorama

Eisbachwelle hat neue Regeln Nach tödlichem Unfall ist Münchens Surfspot wieder offen

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Die Eisbachwelle ist wieder offen - mit Einschränkungen.

Die Eisbachwelle ist wieder offen - mit Einschränkungen.

(Foto: IMAGO/Wolfgang Maria Weber)

Im April schockt ein Drama München: Eine Surferin stirbt an den Folgen eines Unfalls auf der berühmten Eisbachwelle. Seitdem war der beliebte Treffpunkt in der Innenstadt gesperrt. Nun sind Ermittlungen und das Warten beendet, doch die Surfer müssen sich auf neue Regeln einstellen.

Auf der nach einem tödlichen Unfall im April gesperrten Welle am Eisbach in München darf ab sofort wieder gesurft werden. Die Stadt habe die Welle mit neuen Regeln zum Wellenreiten freigegeben, teilte der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter mit.

Demnach ist Surfen nur noch erfahrenen und fitten Wellenreitern in Begleitung erlaubt - zwischen 5.30 und 22 Uhr, um Rettungseinsätze bei Dunkelheit zu vermeiden. Außerdem müssen Surfer eine selbst öffnende Leine ("Leash") für ihre Bretter verwenden. Dies soll verhindern, dass Surfer im Gefahrenfall unter Wasser geraten, weil sie sich nicht von ihrem Brett lösen können - wie es bei dem Unglück der Fall war.

Die Surfer hatten für die Wiederöffnung der Eisbachwelle demonstriert.

Die Surfer hatten für die Wiederöffnung der Eisbachwelle demonstriert.

(Foto: Leonie Asendorpf/dpa)

Die zügige Freigabe kam am Freitag überraschend - einen Tag, nachdem Münchens Zweiter Bürgermeister, Dominik Krause, noch mitteilen ließ, er sei zuversichtlich, was eine mögliche Freigabe "spätestens übernächste Woche" angehe. Zuvor hatte die Staatsanwaltschaft München I ihre Ermittlungen zu dem Unglück im April eingestellt.

Dazu hatten sie unter anderem das Wasser abgesenkt. Rund 50 Polizeibeamte - darunter auch Taucher - sind einer Sprecherin zufolge im Einsatz, um bei den Ermittlungen zur Unglücksursache das Bachbett in Augenschein zu nehmen. Die Beamten haben diverses Material bei sich, unter anderem eine Unterwasserkamera und eine Drohne. Vor allem ging es darum, mögliche Gegenstände oder Hindernisse ausfindig zu machen, an denen sich das Brett der 33-jährigen Surferin oder die daran befestigte Leine verfangen haben könnten. Die Untersuchung des Bachbetts hatte die Staatsanwaltschaft München I angeordnet. Es handele sich um eine sehr umfassende Maßnahme, sagte die Polizeisprecherin. Die Absenkung ist auch ökologisch sensibel, unter anderem wegen der im Eisbach lebenden Fische.

Tom Brady warb für Wiedereröffnung

In der Nacht zum 17. April war die 33-Jährige mit ihrem Lebensgefährten - beide laut Staatsanwaltschaft geübte Surfer - zum Surfen an die Welle am Englischen Garten gekommen. Gegen 23.30 Uhr hörte der Lebensgefährte plötzlich Hilfeschreie und sah, wie seine Freundin samt Brett unter der Wasseroberfläche verschwand. Die Frau kam in lebensbedrohlichem Zustand ins Krankenhaus, wo sie etwa eine Woche später starb.

Das zwischenzeitliche Verbot des Surfens in der Münchner Innenstadt hatte für viel Aufregung gesorgt. Nicht alle hielten sich daran. Sogar Promis schalteten sich ein, etwa der frühere Football-Star Tom Brady. Dieser hatte bei Instagram ein Foto von sich vor dem berühmten Surfspot gepostet und dazu: "Surfing is not a crime" (Surfen ist kein Verbrechen).

Quelle: ntv.de, ara/dpa

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