Rätsel um Herkunft gelöst Pelikan büxt nach München aus
22.10.2018, 17:21 Uhr
Exotischer Badegast in der Isar.
(Foto: picture alliance/dpa)
Seit vergangener Woche wird auf der Isar in München immer wieder ein Pelikan gesichtet. Tagelang rätseln Ornithologen über seine Herkunft, nun stellt sich heraus: Der exotische Wasservogel mit der großen Klappe ist Österreicher.
Eine ungewöhnliche Entdeckung haben Spaziergänger in München gemacht: Im Isar-Kanal schwamm ein Pelikan. Experten wunderten sich, denn in freier Wildbahn kommen Pelikane primär in tropischen und subtropischen Regionen vor. In den umliegenden Vogelparks und Zoos vermisste niemand das Tier. So ging man davon aus, dass der Exot aus einer Zucht ausgebüxt sein könnte.
Doch sein beringter Fuß gab nun den entscheidenden Hinweis: Der Isar-Pelikan gehört vermutlich zum Bestand des Raritätenzoos in Ebbs in Tirol. Dort werde das Tier bereits seit über einem Monat vermisst, sagte Markus Erlwein vom Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V.
Eine Woche nach seinem Verschwinden hatte man den Pelikan im oberbayerischen Brannenburg entdeckt, dann verlor sich seine Spur und man hatte ihn für tot gehalten. 85 Kilometer müsste der Vogel zurückgelegt haben, eine beachtliche Flugstrecke. "Der Pelikan kann sehr gut fliegen und hat eine Kondition, die man bei einem Zoovogel nicht vermuten würde", heißt es dazu aus Ebbs.
Dass nun die Herkunft des Tiers bekannt ist, stellt allerdings nur einen Teilerfolg dar, denn noch hat es sich nicht einfangen lassen. Alle bisherigen Versuche schlugen fehl. Laut Experten habe der Wasservogel aber gute Chancen, den Winter auch in Freiheit zu überleben, denn Kälte mache ihm nichts aus und Fische finde er in den Seen rund um München. Um den Pelikan schnell wieder in Sicherheit zu bringen, nimmt der Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. alle Hinweise auf seinen derzeitigen Aufenthaltsort entgegen.
Quelle: ntv.de, les/dpa