"Sieben Minuten" Raubüberfall im Pariser Louvre - Wertvoller Schmuck gestohlen
19.10.2025, 11:43 Uhr Artikel anhören
Der Louvre ist bis auf Weiteres geschlossen.
(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
Der Louvre in der französischen Hauptstadt Paris gehört zu den berühmtesten Museen der Welt. Am Morgen dringen Diebe in das Museum ein. Innerhalb weniger Minuten entwenden sie mehrere Schmuckstücke - und fliehen offenbar auf Rollern.
In Paris sind Diebe ins weltberühmte Louvre-Museum eingebrochen und haben innerhalb weniger Minuten mehrere wertvolle Schmuckstücke erbeutet. "Heute Morgen kam es bei der Öffnung des Louvre-Museums zu einem Raubüberfall", erklärte Kulturministerin Rachida Dati bei X. Es sei niemand verletzt worden. Innenminister Laurant Nunez sagte dem Sender Inter France, dass der Einbruch nur sieben Minuten gedauert habe. Er sprach von Schmuckstücken von "unschätzbarem Wert". Die Diebe hätten sich auf "zwei Vitrinen" konzentriert.
Nach Angaben des Museums bleibt der Louvre "aus außergewöhnlichen Gründen" für den Tag geschlossen. "Die Ermittlungen laufen", teilte Dati weiter mit. Nach ersten Ermittlungsergebnissen ereignete sich der Diebstahl zwischen 9.30 und 9.40 Uhr. Die Evakuierung der Besucher sei ohne Zwischenfälle verlaufen. Es habe keine Verletzten gegeben, weder unter den Besuchern noch unter den Mitarbeitern des Louvre und den Ordnungskräften.
Laut der Zeitung "Le Parisien" wurden mehrere Schmuckstücke gestohlen. Insgesamt hätten die drei Täter neun Exponate aus der Sammlung von Napoleon und seiner Frau entwendet - darunter eine Kette, eine Brosche und eine Tiara. Unklar ist bislang indes, um welchen Napoleon es sich handelt. Der größte Diamant der Sammlung sei aber nicht darunter, hieß es.
Auf der Flucht verloren sie der Zeitung zufolge ein Schmuckstück: Laut dem Bericht wurde die Krone der Kaiserin Eugénie gefunden. Sie allerdings war Frau von Napoleon III. und nicht von Napoleon Bonaparte. Die Krone Eugénies besteht Angaben zufolge aus gut 2400 Diamanten und 56 Smaragden. Napoleon III. hatte sie 1855 in Auftrag gegeben. Sie wurde bei keiner Krönung verwendet. Laut "Le Parisien" bestätigte Dati später, dass ein auf der Flucht verlorenes Schmuckstück gefunden worden sei. Um welches es sich dabei handelte, sagte sie nicht.
Die Täter gelangten demnach über eine Seite, an der Bauarbeiten stattfanden, in das Gebäude und stiegen über einen mobilen Lastenaufzug - wie er etwa für Möbeltransporte genutzt wird - von außen in den Apollo-Saal. Sie flohen anschließend offenbar auf Rollern. Ermittler fanden später eines der Gefährte.
Das Museum ist mittlerweile in die Jahre gekommen und soll in den kommenden Jahren modernisiert werden. Anfang des Jahres hatte die Museumsleiterin Alarm geschlagen: Technische Anlagen seien veraltet und Temperaturschwankungen gefährdeten die Erhaltung einiger Kunstwerke, hieß es in einem Schreiben. Den Eingang unter der ikonischen Glaspyramide kritisierte die Leiterin als strukturell überholt. Das Gebäude sei ursprünglich für vier Millionen Besucher pro Jahr ausgelegt worden, im vergangenen Jahr strömten aber fast neun Millionen Besucher in das Museum im Herzen von Paris. Der Louvre zählt zu den berühmtesten Attraktionen der französischen Hauptstadt.
Inzwischen ist für die Umgestaltung ein internationaler Architekturwettbewerb ins Leben gerufen worden. Bei der umfangreichen Renovierung soll das meistbesuchte Museum der Welt einen neuen Eingang bekommen - und sein Besucherliebling, das Ölgemälde "Mona Lisa" von Leonardo da Vinci, gleich einen eigenen Saal.
Quelle: ntv.de, jwu/AFP/dpa