Panorama

Einzelzimmer für "Mona Lisa" Macron kündigt "neue Renaisssance" für den Louvre an

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Der Präsident vor einer Dame: Macron stellt "Mona Lisa" ein eigenes Zimmer in Aussicht.

Der Präsident vor einer Dame: Macron stellt "Mona Lisa" ein eigenes Zimmer in Aussicht.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Frankreich steuert auf einen spektakulären Umzug zu - das weltberühmte Gemälde "Mona Lisa" soll im Louvre einen eigenen Raum bekommen. Dies ist Teil einer millionenschweren Renovierung des weltberühmten Museums. Angesichts klammer Kassen sollen die Eintrittspreise für Nicht-EU-Ausländer erhöht werden.

Der Louvre in Paris soll in den kommenden Jahren umgebaut und renoviert werden. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron macht das Vorhaben zur Chefsache. So soll der Eingangsbereich ausgebaut und das weltberühmte Gemälde "Mona Lisa" von Leonardo da Vinci einen eigenen Ausstellungsraum bekommen. Der Elysée bezifferte die Kosten der geplanten Arbeiten mit 700 Millionen bis 800 Millionen Euro über einen Zeitraum von zehn Jahren. Das Geld soll von Mäzenen - vor allem aber von Besuchern aus dem Nicht-EU-Raum kommen.

Geplant ist für das Pariser Louvre-Museum in Paris ein neuer monumentaler Eingang. Macron sprach von einer "neuen Renaissance" für das Museum. Das größte Museum der Welt war zuletzt wegen baulicher Mängel und Überfüllung in die Kritik geraten.

Die Glaspyramide als Eingang ist für vier Millionen Besucher vorgesehen - heute sind es neun Millionen pro Jahr.

Die Glaspyramide als Eingang ist für vier Millionen Besucher vorgesehen - heute sind es neun Millionen pro Jahr.

(Foto: picture alliance / Anadolu)

Für den neuen Eingang an der Ostfassade werde Ende 2025 ein internationaler Architekturwettbewerb ausgeschrieben, sagte Macron weiter. Er soll die 1989 eröffnete Glaspyramide des US-chinesischen Architekten Ieoh Ming Pei entlasten. Diese sei ursprünglich für vier Millionen Besucher vorgesehen gewesen, heute seien es jedoch neun Millionen Besucher pro Jahr, sagte Macron. Der neue Eingang soll 2031 eingeweiht werden. Langfristig sei mit bis zu zwölf Millionen Besuchern im Jahr zu rechnen.

Der neue Ausstellungsraum für die "Mona Lisa" soll den Plänen zufolge auch unabhängig vom Rest des Museums zugänglich sein. Dafür werde ein gesonderte Eintrittspreis erhoben. Derzeit kostet der Eintritt ohne Vergünstigungen 22 Euro.

"Das Museum zählt zur Geschichte Frankreichs, und es ist Teil einer Botschaft, die Frankreich an die Welt sendet", sagte Macron. So wie die Pariser Kathedrale Notre-Dame die französische Architektur und das Handwerk wiederbelebt habe, so solle die "Renaissance" des Louvre einen neuen Zugang zur Kunst und zur Kunstgeschichte eröffnen, erklärte Macron. "Es ist eine neue Etappe im Leben der Nation", fügte er hinzu.

Macron hat zu dem eindrucksvollen Museum ein ganz besonderes Verhältnis: Als er im Mai 2017 erstmals zum Präsidenten gewählt wurde, feierte er diesen Moment im Innenhof des Louvre, den er minutenlang zu den Klängen der Europahymne durchschritt. Es war das erste Mal, dass ein frisch gewählter Präsident diesen Ort auswählte, nicht zuletzt, weil er Frankreichs Größe symbolisiert.

Wer die "Mona Lisa" besucht, sieht nicht selten nur Handy-Bildschirme.

Wer die "Mona Lisa" besucht, sieht nicht selten nur Handy-Bildschirme.

(Foto: picture alliance / Hans Lucas)

Dass er sich jetzt persönlich um dessen Renovierung kümmern will, hat wohl ebenfalls mit dem Symbolcharakter des Museums zu tun. "Der Präsident ist der Garant des Langlebigen", verlautete aus seinem Umfeld. Er kümmere sich um das Großformatige, den Schutz des kulturellen Erbes und um die "Ausstrahlung Frankreichs", so formulierte der Elysée die Antwort auf die Frage, ob eine Museumsrenovierung zur Jobbeschreibung des französischen Präsidenten gehöre.

Museumschefin Des Cars tritt schon seit geraumer Zeit für eine umfassende Renovierung ein. Immer wieder hat es in den vergangenen Jahren Wasserschäden gegeben, teils mussten Ausstellungsräume geschlossen und Sonderausstellungen verlagert werden. Sie fordert außerdem, neben der 1989 eröffneten Pyramide einen weiteren Eingang zum Museum zu schaffen, und der "Mona Lisa" einen eigenen, besser zugänglichen Saal zu gönnen.

Kulturministerin Rachida Dati hat zudem eine Debatte angefacht, ob für Nicht-Europäer höhere Eintrittspreise erhoben werden sollten. In manchen Museen in den USA und in Italien gebe es bereits solche differenzierten Eintrittspreise. Im vergangenen Jahr haben fast neun Millionen Menschen den Louvre besucht, 80 Prozent von ihnen ausländische Touristen.

Quelle: ntv.de, jwu/AFP

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