Wolken, Nebel, Regen - und SonneSommer gibt die Gegenwehr auf

So langsam hilft kein Leugnen mehr: Es wird Herbst. Die Sonnenscheindauer sinkt. Der Regen wird häufiger. Doch noch immer ist es mild. Und wie wird Weihnachten?
So langsam hilft kein Leugnen mehr: Es wird Herbst. Die Sonnenscheindauer sinkt. Der Regen wird häufiger. Doch noch immer ist es mild. Und wie wird Weihnachten?
Björn, für viele von uns steht ein langes Wochenende vor der Tür. Wie wird das Wetter in den nächsten Tagen?
Die letzten Reste des Spätsommers verabschieden sich leider allmählich aus unseren Breiten und mit kleinen Schritten geht es in Richtung Herbst. Das heißt für den Samstag 13 bis 23 Grad. Am Sonntag werden es noch Höchstwerte von 10 bis 19 Grad. Und auch der Tag der Einheit sowie die nachfolgenden Tage bringen uns eine ähnliche Spanne zwischen 10 und knapp 20 Grad.
Bekommen wir auch Sonne dazu?
Die wird es zwischendrin sicherlich geben. Aber generell stellt sich mit dem Monatswechsel auch das Wetter um, so dass es wechselhafter wird. Zwar stehen jetzt auch nicht die riesigen und flächendeckenden Regenmengen an, aber ein paar Schauer wird es schon geben. Besonders im Nordseeumfeld können diese auch kräftig und zum Teil gewittrig ausfallen.
Wie kommt das?
Der Grund ist, dass dort die kalte Luft in der höheren Atmosphäre übers relativ warme Wasser kommt, so dass sich dicke Quellwolken mit Blitz, Donner und kühlen Duschen bilden. Aber auch im Rest des Landes sind vorübergehend kurze Gewitter nicht ganz auszuschließen.
Wann muss man mit Blitzen rechnen?
Am Samstag könnte es im Südwesten gelegentlich Gewitter geben. Sonntag dann eher im Norden. Am Montag ist dann das Gewitterrisiko im Osten etwas erhöht. Ab Dienstag ist der Spuk dann vorbei und nach sowie außerhalb vom Nebel wird es freundlicher und meistens trocken.
Das ist schon mal gut. Wie verlaufen die Tage davor?
Am Samstag ist es oft wechselnd oder stärker bewölkt, zeitweise mit etwas Regen oder ein paar schlappen Schauern. Später allerdings von Südwesten bis herüber nach Thüringen und Sachsen kräftigere Regenfälle, teilweise eben auch Gewitter. Schöner startet das Wochenende im Norden unseres Landes sowie im Südosten Bayerns. Dort bei bis zu 23 Grad. Ansonsten sind es meistens nur noch 13 bis 20 Grad.
Was bringt der Sonntag?
Im Norden das bereits erwähnte Schauerwetter mit Gewitteroption. Auch im Süden häufiger dichte Wolken mit länger anhaltendem Regen an den Alpen. Über der breiten Landesmitte verläuft der Tag hingegen freundlicher mit nur vereinzelten Schauern. Am schönsten wird es wahrscheinlich am Oberrhein. Dort bei 19 Grad. Im übrigen Land häufig 13 bis 17, auf den östlichen Mittelgebirgen 10 Grad.
Wo wir gerade bei Bergen sind: Braucht man jetzt eigentlich schon Winterreifen?
Es gibt die Regel, dass man die Winterreifen von O bis O fährt. Also von Oktober bis Ostern. Momentan ist aber ein Wintereinbruch auch auf den Bergen nicht in Sicht. Es ist also noch Zeit. Grundsätzlich ist es aber natürlich so, dass man, wenn man im Bergland mit dem Auto unterwegs ist, im Oktober schon mal mit Schnee und winterlichen Straßenverhältnissen rechnen muss. Im Flachland haben wir hingegen so oder so noch länger Zeit. Zumal ja inzwischen viele Autos eh schon mit M+S-Reifen beziehungsweise Ganzjahresreifen ausgestattet sind.
Stimmt. Kommen wir zum Einheitstag: Wie einheitlich zeigt sich das Wetter?
Wenig einheitlich. Denn während sich in den westlichen Landesteilen Hochdruckeinfluss breitmacht, müssen die Schauerreste in den östlichen Landesteilen (Ostsee bis herunter nach Sachsen und Bayern) erst noch abziehen. Auch örtliche Gewitter sind zumindest nicht ganz auszuschließen. 10 bis 19 Grad.
Danach wird auch der Osten schöner?
Ja. Auch wenn es nicht überall sonnig werden dürfte. Denn wir befinden uns schon in einer Zeit, in der es die Sonne nicht mehr immer und überall gegen den zum Teil zähen Nebel oder Hochnebel schaffen wird beziehungsweise es lange dauert. Da fehlt dann einfach die Kraft und der hohe Sonnenstand. Übrigens können wir den niedrigeren Sonnenstand auch beim Autofahren häufiger merken. Denn die tiefer stehende Sonne führt öfter zu Sichtbehinderungen. So langsam, aber sicher wird es eben Herbst, auch wenn sich der Sommer lange gewehrt hat.
Lässt sich eigentlich schon was über den Verlauf des Herbstes und des Winters sagen? Gibt es Prognosen für so lange Zeit?
Grundsätzlich bin ich kein Freund der Langfristprognosen. Die helfen für den Zeitraum einiger Wochen schon mal in der Energiebranche, sind aber für die meisten von uns wenig hilfreich oder gar zutreffend. Aber natürlich gibt es auch Meteorologen, die sich mit solchen Trends wissenschaftlich befassen. Und damit meine ich jetzt nicht, einen Temperaturverlauf für die kommenden drei Monate zu geben und den möglichst lautstark zu verkaufen. Sondern diejenigen, die Computermodelle entwickeln und versuchen Abweichungen und Tendenzen zu berechnen.
Und was kommt dabei dann heraus?
Dass der Oktober beispielsweise in Berlin deutlich zu warm werden könnte. Der November könnte etwas zu mild verlaufen. Der Dezember normal temperiert bis etwas zu mild. Auch die Tendenz für den Januar zeigt eher etwas nach oben.
Das klingt aber irgendwie sehr vage formuliert.
Außerdem ist es alles andere als gesichert und es kann ebenso gut ganz anders kommen. Und alles andere, was Sie in den nächsten Wochen eventuell wieder in Form von Winterprognosen mit irgendwelchen Temperaturkurven lesen könnten, ist schlichtweg reiner Humbug, den Sie ebensogut aus einem Kaffeesatz selber herauslesen können.