Panorama

Buntes Laub und BadewetterSommer holt nochmal alles aus sich raus

08.09.2016, 15:16 Uhr
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Golden präsentiert sich der Spätsommer. (Foto: dpa)

Auf dem Kalender schiebt sich bereits der Herbst heran. Doch das Wetter interessiert es herzlich wenig. 30 Grad, Sonnenschein und laue Seen - die kommenden Tage werden hochsommerlich. Lediglich nachts kühlt es merklich ab.

Auf dem Kalender schiebt sich bereits der Herbst heran. Doch das Wetter interessiert es herzlich wenig. 30 Grad, Sonnenschein und laue Seen - die kommenden Tage werden hochsommerlich. Lediglich nachts kühlt es merklich ab.

n-tv.de: Björn, im Juni und Juli war es nichts mit dem Sommer. Und jetzt will er offensichtlich kein Ende finden. Wie lange bleibt es noch so schön und warm?

Björn Alexander: Nach jetzigem Stand bleibt es noch bis mindestens zur Monatsmitte überwiegend schön und sommerlich warm, teils auch heiß. Auch wenn wir natürlich am Sonnenstand und der abnehmenden Tageshelligkeit spüren, dass der Herbst allmählich vor der Tür steht.

Und auch die Bäume sind manchmal schon etwas herbstlich eingefärbt.

Das dürfte einerseits natürlich an den kürzer werdenden Tagen liegen. Andererseits sind die Pflanzen sicherlich auch im Trockenstress und reagieren somit - je nach Standort - auf den ausbleibenden Regen. Aber damit und mit den kühleren Nächten, in denen sich der Tau auf den Wiesen und den Spinnweben absetzt, nähern wir uns rein optisch dem sogenannten Altweibersommer.

Altweiber klingt immer ein wenig anachronistisch.

Na ja, also der Wortteil "Weiber" hat seine Wurzel meines Wissens nach im Wort "weiben" aus dem Althochdeutschen. Und das bedeutete ehemals "weben". Also das Weben der Spinnweben, die der Morgentau sichtbar grau erscheinen lässt. Aber natürlich gibt es auch andere Deutungsmöglichkeiten, die dann eben schon in die Richtung von älteren Frauen oder einem gealterten Sommer gehen. Unabhängig davon findet das Wort "Weib" aber auch im heutigen Sprachgebrauch Verwendung. Bei den Greifvögeln zum Beispiel werden die weiblichen Tiere als "Weib" bezeichnet. Die männlichen sind die sogenannten "Terzel".

Von den Vögeln zurück zum Wetter: Wie wird es denn am Wochenende?

Alles in allem wird auch das Wochenende noch häufig freundlich, zum Teil auch sonnig und warm bis sehr warm. Allerdings sind vorübergehend auch mal ein paar Schauer und örtliche Gewitter drin. Die treffen aber bei weitem nicht alle.

Wo wird es am ehesten krachen? Am Samstag vor allem über den Bergen im Süden und im Südosten. Am Sonntag sind dann auch im Westen und Norden vereinzelte Schauer möglich. Ansonsten ist das Regenrisiko mit unter 20 Prozent recht gering und die Sonne bringt es meistens auf 6 bis 10 ungetrübte Betriebsstunden.

Was heißt eigentlich das Regenrisiko genau? Auch meine App zeigt mir das Risiko immer an. So richtig weiß ich aber nicht, was es heißt. Und da bin ich bestimmt nicht allein.

Wahrscheinlich nicht. Am einfachsten ist es am Beispiel zu erklären. Nehmen wir beispielsweise ein Regenrisiko von 10 Prozen. Das bedeutet, dass es an 1 von 10 Tagen bei einer ähnlichen Wetterlage geregnet hat. 20 Prozent bedeutet dementsprechend an 2 von 10 Tagen. 30 Prozent an 3 von 10 usw.

Wenn wir schon mal bei den Zahlen sind: wie sind die Temperaturen am Wochenende?

Am Samstag werden es meistens zwischen 25 und 30 Grad. Stellenweise vielleicht auch etwas darüber. Nur ganz im Norden frischere 22 bis 25 Grad. Der Sonntag bringt im Westen und Norden dann eine zwischenzeitliche Abkühlung bei 20 bis 26 Grad. Ansonsten werden es aber wieder 24 bis 30 Grad.

Badewetter also.

Genau. Die Seen und die Küsten von Nord- und Ostsee haben derzeit Temperaturen von 19 bis 23 Grad. Gemessen werden diese übrigens in einem Meter Wassertiefe. Das heißt aber natürlich auch: in den flacheren Bereichen kann es durchaus ein paar Grad wärmer sein.

Was macht das Badewetter nächste Woche?

Es geht in die nächste Runde. Nach den Hochs Gerd (vorletzte Woche) und Harald (letzte Woche) und Hoch Johannes in dieser Woche dürfte dann Hoch Karl zum Einsatz kommen. Und damit steigen auch die Temperaturen nochmals an. Montag bei 22 bis 31, Dienstag meistens bei 24 bis 32 Grad. Und selbst noch heißere Werte sind nicht auszuschließen. Je nach Wettermodell könnten es am Dienstag auch Spitzenwerte bis um die 33 Grad geben. Das sind also mal wieder Temperaturen im Bereich dessen, was in dieser Jahreszeit maximal möglich ist. Und was möglich ist, das zeigt uns das Jahr 1947. Am 19. September 47 wurde nämlich die bislang höchste Septembertemperatur gemessen mit 34,8 Grad.

Klingt mehr Hochsommer?

Wobei ich mich mit dem Begriff Hochsommer Mitte September schon sehr schwer tue. Tagsüber weniger, wenn die Sonne scheint und die Temperaturen gegen 30 Grad ansteigen. Aber es sind dann eben "nur" noch 12 Stunden Sonne drin. Abends ist es nach 20 Uhr quasi dunkel und morgens im Vergleich zu Juni und Juli sehr spät hell. Außerdem kühlt es sich damit nachts deutlich ab und die Nächte sind glücklicherweise weniger schlaffeindlich als in den Vormonaten. Es ist also mehr eine Kombination aus Hochsommer am Tage und Spätsommer am Abend und in der Nacht.

Quelle: ntv.de

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