Panorama

Zäher Nebel, Wolken, BodenfrostSonnig wird es am ehesten im Süden

04.11.2021, 15:36 Uhr
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Entweder Nebel oder Sonne - im südlichen Bergland sind die Chancen auf Sonne am Wochenende noch am größten. (Foto: imago images/Rolf Poss)

Man kann es drehen und wenden, wie man will: Es ist Herbst. Die nächsten Tage werden kühl. Die Schneefallgrenze sinkt. Die Wolkendecke ist in weiten Teilen dicht. Der Nebel hält sich lange. Auf Sonne kann am Wochenende am ehesten noch der Süden hoffen, wie ntv Meteorologe Björn Alexander weiß.

Man kann es drehen und wenden wie man will: Es ist Herbst. Die nächsten Tage werden kühl. Die Schneefallgrenze sinkt. Die Wolkendecke ist in weiten Teilen dicht. Der Nebel hält sich lange. Auf Sonne kann am Wochenende am ehesten noch der Süden hoffen, wie ntv Meteorologe Björn Alexander weiß.

ntv: Zum Teil regnet es momentan wie aus Eimern. Woher kommen diese Wassermassen?

Björn Alexander: Tief "Peter" zieht derzeit von Norditalien über die Alpen und weiter nach Polen. Auf der Wegstrecke dieses sogenannten Vb-Tiefs - ausgesprochen 5b - liegt auch der Osten Deutschlands. Und das bedeutet, dass zwischen Erzgebirge und Ostsee in Summe verbreitet 20 bis 40, teilweise auch bis zu 50 Liter Regen pro Quadratmeter zusammenkommen können. Der Schwerpunkt liegt hierbei genau über Berlin und Brandenburg, wo dementsprechend direkt der gesamte Monatsniederschlag für den November binnen 24 Stunden niedergeht.

Fällt neben dem Regen angesichts der Temperaturen auch schon Schnee?

Im Bergland oberhalb von etwa 500 Metern im Alpenraum. Richtung östliche Mittelgebirge liegt die Schneefallgrenze später bei etwa 800 Metern. Hier ist dann auf jeden Fall die Winterausrüstung angebracht. Wesentlich mehr Arbeit hatten die Winterdienste aber im Alpenraum. Denn in den höheren Lagen sind insgesamt Neuschneemengen von um die 30 bis 50 Zentimeter drin. Oberhalb von etwa 2000 Metern liegen die Neuschneemengen bei bis zu einem Meter oder mehr.

Bleibt das Wetter am Wochenende ebenfalls so intensiv?

Bei uns eher nicht, dafür spitzt sich die Unwetterlage am westlichen Mittelmeer deutlich zu. Denn der Unwetterschwerpunkt verlagert sich von Norditalien und dem Balkan Richtung Mallorca und Balearen.

Mit welchen Gefahren müssen die Menschen rechnen?

Es drohen von Samstag bis Montag teils heftige Gewitter und Sturmböen - bis zu Orkanböen. Und selbst die Bildung eines Medicanes - also ein Orkantief, das ähnliche Eigenschaften wie ein Hurrikan hat - im Seegebiet zwischen den Balearen und Süditalien ist nicht auszuschließen. Außerdem sehr bemerkenswert ist, dass es bis nach Nordafrika heftig regnen wird. So sind Richtung Algerien und Tunesien beispielsweise auch über 100 Liter pro Quadratmeter zu erwarten. Selbst Regensummen von über 200 Litern hatten manche Wettercomputer in ihren Prognosen.

Wie sind denn die Aussichten hierzulande am Wochenende?

Der Süden kann sich abseits vom teilweise zähen Nebel und Hochnebel über die Sonne freuen. Insbesondere auf den Bergen wird es richtig schön. Die Kehrseite der Sonnen-Medaille sind allerdings auch kalte Nächte mit Frost oder Bodenfrost.

Und im Norden?

Da ist die Bodenfrostgefahr geringer. Grund sind Wolkenfelder mit Regen oder Nieselregen und ein mitunter lebhafter bis stürmischer Wind. Da kühlt es nachts eben nicht ganz so stark aus. In der Mitte Deutschlands bleibt es derweil am Samstag noch trocken, bevor am Sonntag auch hier Regenschauer durchziehen können.

Bei welchen Temperaturen?

Am Samstag bringen es die Werte im Norden auf bis zu 12 Grad, während es im zähen Nebel im Süden teils nicht mehr als 4 Grad werden. Der Sonntag wird ein klein wenig milder mit 5 bis 12 Grad.

Und die nächste Woche?

Beginnt zunächst einmal mit ähnlichen Temperaturen zwischen 5 und 12 Grad und mit Schauern im Norden und Osten. Sonst ist es trocken und vor allem im Süden außerhalb vom Nebel auch nicht freundlich. Der Dienstag verläuft dann insgesamt etwas besser bei windigen 4 Grad im höheren Bergland und 7 bis 12 Grad im Flachland.

Ist die Wetterbesserung am Dienstag ein Hoffnungsschimmer für den Rest der nächsten Woche?

Da sind sich die Wettercomputer noch uneins. Alles in allem überwiegen aber leider die wolkigeren bis durchwachsenen Ansätze bei wenig geänderten Temperaturen zwischen 6 und 12 Grad. Dazu passt übrigens ebenso, dass die experimentellen Langfristvorhersagen des Amerikanischen Wetterdienstes NOAA den bisher deutlich zu warm berechneten November 2021 schrittweise kühler gerechnet haben. Aktuell soll er demnach eher normal temperiert verlaufen. Und da passt die Temperaturspanne in nächster Zeit eigentlich auch ganz gut rein.

Quelle: ntv.de

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