Panorama

Achterbahnwetter bis PfingstenTemperatursturz steht bevor

09.05.2018, 16:34 Uhr
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Obiges trug sich vor vier Jahren im schönen mecklenburgischen Laage zu - und zumindest das Wetter sollte eine Wiederholung in diesem Jahr erlauben. (Foto: picture alliance / dpa)

Bollerwagen, Hopfengetränk und zwischendurch ein Körnchen: Wer so den Herrentag in frischer Luft verbringen möchte, hat dazu im Osten Deutschlands beste Chancen. Dort drohen erst am Nachmittag Gewitter und Regenschauer - als Vorboten für kühlere Tage.

Bollerwagen, Hopfengetränk und zwischendurch ein Körnchen: Wer so den Herrentag in frischer Luft verbringen möchte, hat dazu im Osten Deutschlands beste Chancen. Dort drohen erst in der zweiten Tageshälfte Gewitter und Regenschauer. Nach einer eher wechselhaften Woche deutet Vieles auf schöne Pfingsttage.

Für viele von uns ist es ein langes Wochenende. Doch ausgerechnet jetzt schwächelt der Sommer. Wie sind die Details für die kommenden Tage?

Für Christi Himmelfahrt sieht es in der Osthälfte erst einmal ganz gut aus. Denn hier hält Schönwetterhoch "Quinlan" noch am längsten durch. Allerdings liegt das Hoch mit seinem Zentrum inzwischen bereits über Finnland und damit hat es den Tiefdruckgebieten leider nicht mehr allzu viel entgegen zu setzen. Das merkt man in den westlichen Landesteilen bereits früher. Denn dort beginnt der Vater- oder Herrentag mit Wolken, ersten Schauern oder einzelnen Gewittern.

Wo blitzt es zuerst?

Vormittags tendenziell vom Eifelumfeld bis herunter an den Schwarzwald. Im Tagesverlauf kommt die dazugehörige Kaltfront dann immer weiter ostwärts voran. Zuvor wird die Luft zunehmend schwülwarm bei 21 bis 28 Grad. Die wärmsten Werte sind Richtung Oder und Neiße drin, wo es vor der eigentlichen Front nur einzelne Wärmegewitter geben kann. Jedoch können auch diese schon für punktuellen Starkregen oder Hagel sorgen. Derweil organisiert sich die Kaltfront von Westen her mehr und mehr als Linie und erreicht abends den äußersten Osten.

Wie schlimm wird es?

Das ist ganz konkret immer erst kurz vorher zu sagen. Das Potenzial ist aber recht groß und reicht von Platzregen über kleinen bis mittleren Hagel bis hin zu Sturmböen um die 100 Kilometer pro Stunde. Schlussendlich erleben wir mit dieser Entladung ja einen wirklich großen Temperatursturz. Denn in den westlichen Landesteilen drückt die frische Atlantikluft die Temperaturen von fast 30 Grad auf maximal noch 14 bis 19 Grad.

Was heißt das denn für die klassische Vatertags- oder Herrentour und die sicherlich zahlreichen Ausflügler?

Im Westen kann man getrost etwas später los. Nach den Schauern zu Beginn lockert es später nämlich häufiger auf. Aber: das Jäckchen nicht vergessen, denn es wird aprilfrisch. Weiter ostwärts ist die Situation hingegen kritischer zu beurteilen. Am besten die Warndienste oder eine App mit Regenradar im Auge behalten und im Zweifelsfall einen festen Unterstand aufsuchen und Wälder oder Bäume meiden. Denn die Äste sind schon reichlich belaubt und eine satte Sturmböe kann da natürlich Schlimmes anrichten.

Wie geht es dann anschließend weiter?

Nach einer frischen Nacht haben der Freitag und der Samstag eine Wetterberuhigung im Gepäck. Denn ein Zwischenhoch bringt uns die Sonne zurück. Höchstens an den Alpen sind am Samstag gelegentlich Regengüsse sowie Blitz und Donner möglich. Ansonsten bleibt es bei einem Mix aus Sonne und Wolken überwiegend trocken.

Bei welchen Temperaturen?

Am Freitag sind sie definitiv ziemlich verhalten mit maximal 15 Grad bei den Nordlichtern und bis zu 23 Grad im Breisgau. Der Samstag bringt uns dann leichtes Frühsommerfeeling. 17 Grad sind es im Norden und bis zu 27 Grad am Oberrhein. Somit dürfte der Samstag - wenn wir es mal deutschlandweit sehen - der beste und angenehmste Tag des langen Wochenendes werden.

Der nächste Wetterumschwung naht?

So ist es. Im Vorteil bleiben am Sonntag - dem Ehrentag der Mütter - der Osten und der Nordosten. Denn dort zeigt sich die Sonne länger und Schauer sind selten. In der Südwesthälfte schaut es dagegen ganz anders aus. Hier macht sich der nächste Tiefausläufer breit. Die Details sind zwar nach wie vor sehr unsicher. Nach jetzigem Stand erwarten uns stellenweise abermals kräftige und gewittrige Regengüsse, örtlich gepaart mit Hagel und Sturmböen. Außerdem gibt’s die nächste Abkühlung. In der Eifel werden es am Sonntag höchstens 13 Grad, während sich die sonnigeren Regionen in Brandenburg noch auf bis zu 27 Grad freuen können.

Wie sind die Trends für die nächste Woche?

Wechselhaft und nach wie vor eher kühl bei um die 15 bis knapp 20 Grad. Erst zum Ende der Woche deuten die Wettercomputer zur Zeit eine wärmere und stabilere Witterungsphase an.

Genau zu Pfingsten. Das wäre ja immerhin mal was. Wer dem Achterbahnwetter hierzulande entfliehen will: wie sieht es denn in den klassischen Urlaubszielen am Mittelmeer aus?

So richtig stabil ist es dort momentan auch nicht. Denn einerseits hat es dort - beispielsweise in Italien - zuletzt bereits teils heftige Gewitter mit Überflutungen und Hagel gegeben. Anderseits sind auch in den nächsten Tagen rund ums Mittelmeer neben der Sonne mitunter kräftige Gewittergüsse möglich. Punktuell sind leider auch Unwetter nicht auszuschließen.

Bei welchen Temperaturen?

Verbreitet sind es um die 22 bis 27 Grad, zum Teil auch mal bis an die 30 Grad.

Da kann man dann auch schon eine kleine Abkühlung im Mittelmeer wagen. Wie warm ist das Wasser?

Die Wassertemperaturen - gemessen in einem Meter Tiefe - bewegen sich aktuell meistens bei 18 bis 22 Grad. Die heimischen Küsten von Nord- und Ostsee melden übrigens rund 9 bis 14 Grad. Die Badeseen bringen es - je nach Größe und Tiefe - auf 12 bis knapp 19 Grad.

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