Panorama

Freitag wird stürmisch und feucht Tief "Billie" ist klein - und heftig

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(Foto: dpa)

Deutschland steht ein ungemütlicher Freitag bevor. Sturmtief "Billie" bringt ungemütliche Windgeschwindigkeiten und feuchtes Wetter über den Westen und Norden. Ganz so schlimm wie bei "Xaver" wird es aber wohl nicht, sagt n-tv Meteorologe Björn Alexander.

n-tv.de: Björn, nach Sturmtief "Angelika" braut sich jetzt schon das nächste Sturmtief zusammen, oder?

Björn Alexander: Genau so ist es. Allerdings dürfte "Billie" - so heißt das nächste Tief - bei uns noch etwas heftiger ausfallen, obwohl es eigentlich deutlich kleiner ist.

Klingt gegensätzlich.

"Angelika" ist im Prinzip das Haupttief und wütete mit seinen heftigsten Winden vor allem zwischen Irland, Schottland und Island. Dort mit satten Orkanen über Tempo 120 und Wellen, die auf dem offenen Atlantik an die 20 Meter Höhe erreicht haben. 

Wow.

Jetzt hat sich das Tief abgeschwächt und zieht allmählich Richtung norwegische Küste weiter. Da "Alexandra" sich außerdem in kalter Luft entwickelt hatte, brachte und bringt es außerdem dem Norden der Britischen Inseln sowie im weiteren Verlauf dem Westen Skandinaviens teils kräftige Schneefälle.

Und jetzt kommt "Billie"?

Ja. Dabei handelt es sich um einen sogenannten Schnellläufer. Derzeitig bildet sich das Tief westlich von Irland. Von dort aus wird es sich rasend schnell bis zur Nordsee verlagern. 

n-tv Meteorologe Björn Alexander

n-tv Meteorologe Björn Alexander

(Foto: n-tv)

Wie kann man sich das im Detail vorstellen?

Am Freitag zieht der Schnellläufer am Vormittag schon vom Norden der Niederlande in Richtung Dänemark. Dabei erreicht das Hauptsturmfeld den Westen und den Nordwesten Deutschlands in den Morgenstunden. Am Vormittag dürfte der Schwerpunkt des Sturmes dann über der Nordseeküste und auf den Bergen der Eifel wüten. Mittags in Nordfriesland, Schleswig-Holstein sowie im Harz. Nachmittags und abends bereits nachlassend in Richtung Ostsee und zentrale, bis südliche Mittelgebirge.

Welche Windgeschwindigkeiten drohen?

Die höchsten Windgeschwindigkeiten nach jetzigem Stand: 90 bis 130 km/h von der Eifel, übers Sauerland bis rauf an die Nordsee. Auf den Gipfeln des Harzes bzw. auf dem Brocken bis Tempo 160. – Also einzelne Orkanböen sind auch bis ins küstennahe Flachland möglich.

Vor etwa einem Jahr wütete Orkantief "Xaver". Wird es ähnlich schlimm?

Wahrscheinlich nicht. "Xaver" brachte damals Böen bis 160km/h an den Küsten und eine schwere Sturmflut. So heftig dürfte es jetzt nicht werden. Allerdings besitzen auch die weniger starken Winde ein Gefahrenpotenzial.

Wie sehen die Gefahren aus?

Am gefährdetsten dürften wohl die Bäume in den Hochlagen der Mittelgebirge sein. Dort sind die Äste teilweise immer noch dick vereist oder verreift. Das Gewicht ist dadurch deutlich erhöht und die Anfälligkeit gegen den Sturm ebenso. Dort sind somit auch flächenhaftere Schäden nicht auszuschließen. Und auch in den tieferen Lagen können natürlich wieder vereinzelt Bäume umknicken. Es besteht Gefahr für Leib und Leben und das Verkehrs- und Schienennetz könnte beeinträchtig sein.

Was bringt uns das dritte Adventswochenende: Sturm oder Beruhigung?

Zum Glück eher Letzteres. Hinterm Sturm breitet sich wieder etwas kühlere Luft aus, so dass es am Samstag meistens bei Tageshöchstwerten zwischen 2 und 9 Grad bleiben wird. Letzte Schauer sind zum Start ins Wochenende noch unterwegs. Anfangs überwiegend als Regen. Später können sich dann aber auch bis in tiefere Lagen mal Flocken untermischen.

Es gibt Schnee?

Ja. Aber eben nur gelegentlich. Und damit ist es am Sonntag auch wieder vorbei, denn dann bleibt es unter Zwischenhocheinfluss mehrheitlich trocken und zeit- und gebietsweise sogar sonnig. Temperaturen am Morgen gerne mal frostig, tagsüber sind es oft 1 bis 6 Grad.

Quelle: ntv.de

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