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Unglück in Pakistan Was über Laura Dahlmeiers Bergunfall bislang bekannt ist

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Selbst im Sommer bestehen im Karakorum-Gebirge hohe Risiken durch Lawinen und Unwetter, weswegen es dort immer wieder zu schweren Unfällen kommt.

Selbst im Sommer bestehen im Karakorum-Gebirge hohe Risiken durch Lawinen und Unwetter, weswegen es dort immer wieder zu schweren Unfällen kommt.

(Foto: IMAGO/Depositphotos)

Große Sorge um Laura Dahlmeier: Die ehemalige deutsche Biathletin ist beim Bergsteigen im Karakorum-Gebirge in Pakistan schwer verunglückt. Die 31-Jährige sei durch einen Steinschlag am Laila Peak mindestens schwerst verletzt worden, teilte ihr Management mit. Bislang konnte niemand zu ihr vordringen. ntv.de beantwortet die wichtigsten Fragen zu dem Unglück.

Was ist passiert?

Die zweimalige Olympiasiegerin bestieg am Montag den Laila Peak im Karakorum-Gebirge in Pakistan auf 5700 Metern Höhe zusammen mit ihrer Kletterpartnerin. Die beiden waren alleine im alpinen Stil unterwegs - das bedeutet, mit möglichst leichter Ausrüstung und ohne Expeditionslogistik. Plötzlich löste sich Geröll und traf Dahlmeier. Ihre Begleiterin war zu diesem Zeitpunkt unter ihr am Berg. Sie blieb unverletzt, setzte sofort einen Notruf ab. Allerdings war es ihr nicht möglich, zu Dahlmeier hochzuklettern. Laut pakistanischen Medienberichten stieg sie erfolgreich ins Basislager ab und wurde dort von dem Hubschrauber mitgenommen.

Warum wurde Dahlmeier immer noch nicht gefunden?

Wegen der Gefahr weiterer Steinschläge und der Abgelegenheit des Unglücksortes habe bislang niemand zu Dahlmeier gelangen können, schreibt ihr Team auf Instagram. Die Bedingungen für eine Rettungsmission sind äußerst schwierig. Es sei festgestellt worden, "dass eine Rettung per Hubschrauber nicht möglich" sei, sagte Areeb Ahmed Mukhtar, ein hochrangiger Behördenvertreter des Bezirks Ghanche, in dem sich der gut 6000 Meter hohe Laila Peak befindet. Laut Muhammad Ali von der örtlichen Katastrophenschutzbehörde herrschten in der Region in der vergangenen Woche "extrem harte" Wetterbedingungen mit Regen, starkem Wind und dichten Wolken.

In welchem Zustand ist Laura Dahlmeier?

Das weiß bislang niemand. Es ist unklar, ob Dahlmeier bei dem Steinschlag schwer verletzt wurde oder tödlich verunglückt ist. Bislang konnten die Rettungsteams nicht zu ihr vordringen. Bei einem Hubschrauber-Flug über die Unglücksstelle am Dienstag konnten keine Lebenszeichen festgestellt werden. Sollte Dahlmeier doch am Leben sein, wäre es bereits die zweite Nacht in den Bergen gewesen. Auf rund 5700 Metern Höhe herrschen Minusgrade und es liegt Schnee.

Was hat die Ex-Biathletin in Pakistan gemacht?

Die Ex-Biathletin war seit Ende Juni gemeinsam mit Freunden in der Region unterwegs. Derzeit, im Sommer, ist dort Hochsaison für Kletter- und Trekkingtouren. Sie hatte am 8. Juli bereits erfolgreich den Great Trango Tower (6287 Meter) bestiegen. Der Laila Peak war das zweite geplante Gipfelziel.

Wie gefährlich ist das Bergsteigen auf dem Laila Peak?

Der Laila Peak ist ein 6069 Meter hoher Berg im Karakorum-Gebirge, in dem sich mit dem K2 auch der zweithöchste Gipfel der Welt befindet. Aufgrund seines sehr steilen und schmalen Gipfels gilt der Laila Peak im Norden Pakistans als besonders fotogener Berg im Karakorum. Jedes Jahr zieht die Region wagemutige Alpinisten an. Doch selbst im Sommer bestehen hohe Risiken durch Lawinen und Unwetter, weswegen es in den Bergen immer wieder zu schweren Unfällen kommt. Bergsteiger-Legende Reinhold Messner bezeichnete den Laila Peak im Gespräch mit ntv/RTL als "sehr steilen Berg, sehr schwierig zu klettern".

War Dahlmeier oft in den Bergen unterwegs?

Dahlmeier wird als erfahrene und risikobewusste Bergsteigerin angesehen. Sie hat bereits Berge im Himalaja und in Patagonien bestiegen und war nach dem Ende ihrer Profikarriere als Biathletin immer wieder in verschiedenen Bergregionen unterwegs. Die gebürtige Garmisch-Partenkirchenerin zog schon als Kind mit ihrem Vater regelmäßig durchs Gebirge. Nach dem Ende ihrer Profikarriere arbeitete Dahlmeier als staatlich geprüfte Berg- und Skiführerin. Bei ihren Bergtouren stellte sie sich immer neuen Herausforderungen. So bestieg sie erst im November den Himalaja-Gipfel Ama Dablam in Nepal und stellte dabei einen Geschwindigkeitsrekord auf.

Quelle: ntv.de, hny

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