Ukraine-Krieg im Liveticker+++ 09:03 Selenskyj kündigt "historischen Vertrag" zur Stärkung der Luftwaffe und Flugabwehr an +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj stellt neue Verträge mit europäischen Partnern über militärische Unterstützung und für die Energieversorgung im Zuge seiner Europareise in Aussicht. In Griechenland, der ersten Station seiner Tour, werde ein Vertrag über den Gasimport für den kommenden Winter unterzeichnet, sagt Selenskyj in einer in einem Zug aufgenommenen Videobotschaft. Den Vertragswert beziffert er auf zwei Milliarden Euro. Der Import sei nötig, um die Ausfälle der ukrainischen Produktion infolge der anhaltenden russischen Luftangriffe auf die Energieinfrastruktur aufzufangen. Die Lieferungen würden auch mit europäischer Hilfe finanziert, sagt er. Ein "historischer Vertrag" zur Stärkung der eigenen Luftwaffe und der Flugabwehr sei mit Frankreich vorbereitet worden, wo er am Montag dann sei, teilt Selenskyj zudem mit. Details nennt er nicht. Paris hat in der Vergangenheit unter anderem Kampfjets des Typs Mirage und ein SAMP/T-Flugabwehrsystem an Kiew geliefert.
+++ 08:29 Ukraine will 1200 Kriegsgefangene mit Russland austauschen +++
Die Ukraine arbeitet eigenen Angaben zufolge an einer Wiederaufnahme des Austauschs von Kriegsgefangenen mit Russland. "Wir zählen auf die Wiederaufnahme des Austauschs", sagt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Videobotschaft auf Telegram. Der Chef des ukrainischen Sicherheitsrates, Rustem Umerow, hatte am Samstag mitgeteilt, er habe in der Türkei und den Vereinigten Arabischen Emiraten mit Unterstützung der Partner der Ukraine über die Wiederaufnahme des Austauschs beraten. "Als Ergebnis dieser Verhandlungen haben die Parteien vereinbart, zu den Istanbuler Vereinbarungen zurückzukehren", erklärte Umerow auf Telegram. "Dies betrifft die Freilassung von 1200 Ukrainern." Bei den Istanbuler Vereinbarungen handelt es sich um Absprachen zum Austausch von Gefangenen, die 2022 unter türkischer Vermittlung ausgehandelt wurden.
+++ 07:44 Nationalgarde der Ukraine berichtet von speziellem Tag an der Front +++
Angaben der Nationalgarde der Ukraine zufolge gab es am Samstag etwas weniger schwere Kämpfe als an anderen Tagen. Es seien insgesamt 860 russische Soldaten ausgeschaltet worden sowie drei Kampfpanzer und drei Schützenpanzer. Oft sind es mehr. "Am Samstag ging die Zahl der Kampfhandlungen zurück und kehrte zu den Durchschnittswerten dieses Herbstes zurück", heißt es von der Nationalgarde. Die russische Seite halte sich an die Taktik, "Tage der Großzügigkeit" mit Phasen der "Rüstungseinsparung" abzuwechseln. Das Tempo der Zerstörung von gepanzerten Fahrzeugen habe sich am Samstag erheblich verlangsamt.
+++ 07:03 Ukraine attackiert Russland mit Drohnen +++
Russland hat nach eigenen Angaben über Nacht 57 ukrainische Drohnen zerstört. Das meldet die Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium.
+++ 06:22 Ukrainer jagen Straße nach Pokrowsk in die Luft und berichten von hohen russischen Verlusten +++
Die Truppengruppe Ost der Ukraine berichtet von massiven Verlusten der russischen Truppen im Raum Pokrowsk. Man habe seit dem 10. November 524 Invasoren getötet und weitere 260 verwundet. Zudem seien 55 Einheiten militärischer Bodenausrüstung unschädlich gemacht und etwa 300 Drohnen zerstört worden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Die Truppengruppe berichtet zudem von der Sprengung der Straße zwischen Selidowe und Pokrowsk durch einen Luftangriff. "Damit haben die Russen die Möglichkeit verloren, diese Strecke für das Eindringen nach Pokrowsk mit leichten Fahrzeugen zu nutzen." In einem Video ist die Sprengung zu sehen:
+++ 05:49 Selenskyj: Russische Armee reißt von Putin gesetzte Frist für Einnahme von Pokrowsk +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj äußert sich nach einem weiteren Bericht seines Militärgeheimdienstchefs Kyrylo Budanow. "Zu diesem Zeitpunkt hat Russland eine weitere von Putin gesetzte Frist für die Einnahme von Pokrowsk und Kupjansk nicht eingehalten, und diese Fristen wurden erneut verschoben", schreibt Selenskyj auf X. "Wir haben die wichtigsten Prioritäten für unsere Verteidigung in den kommenden Wochen festgelegt und werden auch den Verteidigungsplan für die Wintermonate ausweiten."
+++ 04:54 Selenskyj reist nach Korruptionsskandal nach Europa +++
Nach Bekanntwerden des Korruptionsskandals im Energiesektor in der Ukraine reist Präsident Selenskyj nach Griechenland, Frankreich und Spanien. Die Reise dient zunächst der Sicherung weiterer Militärhilfen und Sicherheitszusagen. Selenskyj wolle die Reise auch dazu nutzen, den europäischen Verbündeten zu versichern, dass Kiew die Korruption im Land bekämpfen werde.
+++ 03:36 Bundesinnenministerium erhält 100 Millionen Euro für Drohnen-Abwehr +++
Der Bund investiert kurzfristig 100 Millionen Euro in Drohnen-Abwehr, berichtet die "Bild am Sonntag". Demnach habe der Haushaltsausschuss des Bundestages grünes Licht gegeben, um den Abwehrplan gegen russische Drohnen zu finanzieren. Die Bundeswehr solle die Polizei im Falle eines Drohnen-Angriffs unterstützen und damit sogenannte Amtshilfe leisten. Der Bund wolle laut Medienbericht unter anderem Störtechnik und Abfangdrohen kaufen.
+++ 02:39 Kiew will Gefangenenaustausch mit Moskau wieder aufnehmen +++
Der zum Erliegen gekommene Austausch von Kriegsgefangenen zwischen Kiew und Moskau wird nach ukrainischen Angaben wieder aufgenommen. Der Prozess werde in Kürze wieder aktiviert, es gehe um die Rückholung von 1200 ukrainischen Soldaten aus russischer Gefangenschaft, schrieb der inzwischen zum ukrainischen Botschafter in den USA bestellte Ex-Verteidigungsminister Rustem Umjerow auf Telegram. Umjerow hatte im Frühjahr die ukrainische Verhandlungsdelegation bei Gesprächen mit Russland geführt.
+++ 01:54 Kiesewetter warnt vor Rückkehr zu Energielieferungen aus Russland +++
Der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter hat Äußerungen des sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer zu einer perspektivischen Rückkehr zu Energielieferungen aus Russland scharf kritisiert. "Es ist absurd, heute über Energielieferungen aus Russland zu sinnieren, wo dieses Russland täglich ukrainische Wohnungen und Energieinfrastruktur zerbombt", sagte Kiesewetter dem "Handelsblatt". Solche Aussagen seien "kontraproduktiv und sicherheitspolitischer Unsinn". Kretschmer hatte eine Rückkehr zu Energielieferungen aus Russland gefordert. "Wir müssen die Sanktionen gegen Russland auch aus dem eigenen ökonomischen Interesse betrachten", sagte Sachsens Ministerpräsident den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
+++ 00:09 Witwe des ersten Tschernobyl-Opfers stirbt nach russischem Angriff +++
Natalia Chodymtschuk, die Witwe von Walerii Chodymtschuk - dem ersten Opfer der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl im Jahr 1986 – ist in Kiew an schweren Verletzungen gestorben, die sie beim massiven russischen Luftangriff in der Nacht auf Freitag erlitten hatte. Eine Rakete traf ihr Wohnhaus und setzte ihre Wohnung vollständig in Brand. Die 73-Jähriege wurde ins Krankenhaus gebracht, konnte jedoch nicht gerettet werden. Sie setzte sich viele Jahre lang dafür ein, die Erinnerung an die Opfer der Tschernobyl-Katastrophe zu bewahren, besuchte regelmäßig das Atomkraftwerk und die Gedenkstätten. Mit ihrem Tod stieg die Zahl der Toten des Angriffs auf sieben, mindestens 36 weitere Menschen wurden verletzt.
+++ 23:31 Estland gibt 3,5 Mio. Euro für Starlink-Systeme an Ukraine +++
Estland stellt der Ukraine 3,5 Millionen Euro für den Erwerb von Starlink-Systemen bereit, teilt das Verteidigungsministerium des Landes mit. Die Mittel stammen aus dem Ukraine-Hilfspaket 2025 und werden über die unter estnischer und luxemburgischer Leitung stehende IT-Koalition bereitgestellt. Verteidigungsminister Hanno Pevkur betont, dass die Unterstützung entscheidend für die Kommunikation auf dem Schlachtfeld sei, insbesondere angesichts der Pläne der Ukraine, ihre Drohnenverbände stark zu erweitern. Estland hatte 2025 bereits etwa 0,3 % seines BIP für militärische Hilfe, Ausbildung der Verteidigungskräfte und IT-Unterstützung der Ukraine bereitgestellt.
+++ 21:52 Orban: Niederlage Russlands würde nukleares Risiko erhöhen +++
Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban bezeichnet Ängste vor einem Angriff Russlands auf EU und Nato als "lächerlich". "Bei allem Respekt halte ich es für lächerlich zu sagen, dass Russland die EU oder die Nato angreifen wird, einfach weil es nicht stark genug ist", sagt Orban im Podcast "MD meets". "Die Russen schaffen es seit mehr als drei Jahren nicht, die Ukraine vollständig zu besetzen. Wie können wir in Europa behaupten, wir seien schwächer als Russland?" Gleichzeitig warnt Orban, der Kreml-Chef Putin nahesteht, vor einer militärischen Niederlage Russlands in der Ukraine. "Wenn eine Atommacht einen konventionellen Krieg verliert, dann bin ich absolut sicher (...), dann liegt das nukleare Risiko sofort auf dem Tisch", behauptet Orban.
+++ 20:58 Ukraine: Vier russische S-400-Systeme und zwei Radare zerstört +++
Bei Drohnenangriffen des ukrainischen Sicherheitsdienstes (SBU) auf den Hafen und die Ölanlagen des russischen Noworossijsk sollen vier S-400-Raketenwerfer und zwei Radargeräte zerstört worden sein, berichtet "The Kyiv Independent" unter Berufung auf eine SBU-Quelle. Satellitenbilder, die die Zeitung veröffentlicht, sollen vier zerstörte Startrampen des Flugabwehrraketensystems S-400 zeigen, die auf dem Militärstützpunkt stationiert waren.
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