Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 21:45 Schmyhal: "Europa ist aufgewacht" und will wohl zwei Millionen Granaten bezahlen +++
Ukraine-Premier Denys Schmyhal berichtet nahezu euphorisch über das Ergebnis dein Assoziationsrates der Europäischen Union und der Ukraine. "Europa ist aufgewacht und setzt äußerst aktiv Programme zur Entwicklung der Verteidigungsindustrie und Innovationen im Sicherheitssektor um", sagt Schmyhal. "Die Ukraine nimmt in dieser Zusammenarbeit bereits einen würdigen Platz ein. Sie beteiligt sich auch an Großprojekten wie der Europäischen Verteidigungsstrategie." Bei den heutigen Verhandlungen wurde zudem der "dringenden Notwendigkeit der Finanzierung von zwei Millionen Artilleriegeschossen große Aufmerksamkeit geschenkt", so der Premierminister. Es seien bereits Vereinbarungen getroffen worden, "um dieses Projekt dringend und unverzüglich umzusetzen".
+++ 21:30 Selenskyj: "Offensichtlich, dass chinesische Kämpfer keine Einzelfälle sind" +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj untersucht "alle Umstände" der chinesischen Beteiligung am russischen Angriffskrieg. Das teilt er in einer Erklärung mit. "Es ist offensichtlich, dass es sich hierbei nicht um Einzelfälle handelt, sondern um eine systematische russische Operation, auch auf dem Territorium und unter der Gerichtsbarkeit Chinas, mit dem Ziel, Bürger dieses Landes für den Krieg zu rekrutieren." Der ukrainische Sicherheitsdienst SBU verhört Selenskyjs Angaben nach die zwei gefangen genommenen Chinesen und analysiert, über welche geheimen Informationen sie verfügen. Der Präsident fordert "weltweite Wachsamkeit" und "alles Notwendige zu tun, damit Russland keine Gelegenheit hat, andere in diesen Krieg hineinzuziehen und ihn zu verlängern".
+++ 21:12 Ukraine: "Niemand schreibt uns vor, wie groß Armee sein wird" +++
Die Ukraine betont, dass sie sich nicht vorschreiben lässt, wie groß ihre Armee sein soll - auch nicht, wenn es um Friedensverhandlungen geht. "Dies ist eine grundsätzliche Position der Ukraine", sagt Pavlo Palisa, stellvertretender Leiter des Büros des Präsidenten. "Niemand, und schon gar nicht der Aggressor Russland, wird der Ukraine vorschreiben, welche Art von Streitkräften die Ukraine haben soll." Er betont die Wichtigkeit eines gut ausgebildeten Heeres, wenn es um die Sicherheit des Landes geht. "Unsere Aufgabe ist es, aus den Lehren (der Vergangenheit) zu lernen."
+++ 20:50 Kiewer Militärverwaltung feuert Vizechef +++
Die Kiewer Militärverwaltung hat seinen Ersten Stellvertretenden Leiter, Mykola Povoroznyk, entlassen. Militär-Chef Timur Tkachenko teilt das auf Telegram mit: "Ich habe eine Entscheidung bezüglich Mykola Povoroznyk getroffen. Von diesem Tag an übt er nicht mehr die Aufgaben des Ersten Stellvertretenden Leiters der Militärverwaltung der Stadt Kiew aus", schreibt Tkachenko. Angeblich habe Povoroznyk mehrfach Anweisungen missachtet und "ständig ungünstige Bedingungen für die Arbeit der Militärverwaltung" geschaffen. Tkachenko wirft seinem Ex-Vize zudem Veruntreuung vor.
+++ 20:30 "Koalition der Willigen" will Ukraine-Pläne geheim halten +++
Die "Koalition der Willigen" will ihre konkreten Planungen für eine Unterstützung der Ukraine nach einem möglichen Waffenstillstand mit Russland bis auf weiteres geheim halten. Die Pläne zu enthüllen und sie öffentlich zu diskutieren, würde nur den russischen Präsidenten Wladimir Putin schlauer machen, sagt der britische Verteidigungsminister John Healey im Nato-Hauptquartier in Brüssel. Dort war die von Frankreich und Großbritannien geführte Gruppe zuvor erstmals auf Ebene der Verteidigungsminister zusammengekommen. Zugleich betont Healey, dass die Planungen sehr konkret seien. In den vergangenen Wochen hätten sich daran 200 militärische Planer aus 30 Nationen beteiligt.
+++ 20:10 Experte über Diplomatie mit Putin: "Dann sind wir Teil russischer Machtordnung" +++
Aus allen Richtungen tönt es, der Westen müsse mit Putin verhandeln und so den Krieg in der Ukraine beenden. Der Historiker Sönke Neitzel äußert im "ntv Salon" jedoch ernste Zweifel, dass derlei Vorgehen ans Ziel führen würde.
+++ 19:45 USA und Russland intensivieren Zusammenarbeit +++
Die USA und Russland kommen bei Gesprächen in der Türkei zu dem Ziel, die Arbeit ihrer Botschaften zu normalisieren. Das soll zur Verbesserung der diplomatischen Beziehungen beitragen. Es seien Garantien für den reibungslosen Zahlungsverkehr der diplomatischen Vertretungen finalisiert worden, teilt der russische Unterhändler und Botschafter in den USA, Alexander Dartschijew, mit. Das US-Außenministerium bestätigt die Einigung. Zudem ging es bei den Gesprächen nach russischer Darstellung auch um Visaerleichterungen und die Verbesserung der Bewegungsfreiheit von Diplomaten im jeweiligen Land.
+++ 19:05 Trumps spiritueller Berater: USA sollten der Ukraine Panzer liefern +++
Als US-Präsident Donald Trump die Unterstützung für die Ukraine weitgehend auf Eis legt, ist sein spiritueller Berater Mark Burns überzeugt, dass das der richtige Weg ist. Vor wenigen Tagen aber ist Burns in Butscha, Krywyj Rih und anderen zerbombten Städten. Das bringt ihn zu einem Sinneswandel: "Ich glaube jetzt, dass die Unterstützung der Ukraine für Amerika an erster Stelle steht", sagt Burns "Kyiv Independent". "Meine Zeit vor Ort in der Ukraine hat meine Meinung deutlich geändert. Mein Herz als Mann Gottes beginnt zu fließen, und ich wiederhole diese Botschaft seitdem immer wieder: Ich lag falsch." Er verbreite "diese Botschaft nun auch auf höchster Regierungsebene in den Vereinigten Staaten und weltweit: Wir müssen die Ukraine unterstützen. Russland ist der Aggressor." Burns nennt Putin einen Diktator, bezeichnet ihn als "rücksichtslos" und "das pure Böse". Die Zeitung meldet weiter, dass der Berater Trump "noch in dieser Woche" auffordern werde, "Panzer, Kampfjets und Luftabwehr bereitzustellen".
+++ 18:35 Drohne liefert Blut: Soldaten führen Transfusion an der Front durch +++
Im Kampf gegen die russische Armee wird ein ukrainischer Soldat schwer verletzt. Er blutete stark und konnte aufgrund des Beschusses nicht evakuiert werden. Seine Kameraden reagierten geistesgegenwärtig und orderten Material zur Versorgung an die Front. Per Drohne wurde Blut geliefert, das dem Verwundeten per Transfusion gegeben wurde. Über den Fall berichtet die 14. Tscherwona-Kalyna-Brigade der Nationalgarde auf Telegram. Den Angaben nach half ein Chirurg per Videoanruf bei der Durchführung des Eingriffs. "Der Zustand des Soldaten stabilisierte sich. Er wurde später ins Krankenhaus gebracht", teilt die Brigade mit. "Sein Zustand ist jetzt stabil."
+++ 18:07 Schmyhal hofft auf neue US-Sanktionen gegen Russland +++
Denys Schmyhal hat die Hoffnung, dass die USA im Zuge ihrer Bemühungen, den Krieg zu beenden, ihre Sanktionen gegen Russland verschärfen werden. Das sagt der ukrainische Ministerpräsident "Bloomberg". Er begründet seine Hoffnung damit, dass der Kreml "keine klaren Signale" sende in Bezug auf Friedensgespräche. Die US-Regierung könne jedoch auf diesem Weg den Druck erhöhen. Er hoffe auf eine "viel, viel stärkere und härtere Sanktionspolitik als die bestehende".
+++ 17:36 Kreml: China wird nicht in Krieg hineingezogen +++
Moskau weist Vorwürfe aus Kiew zurück, wonach China in den Angriffskrieg verwickelt werde. "Das ist nicht so. China nimmt eine ausgewogene Position ein. China ist unser strategischer Partner, Freund, Genosse, und China hat immer eine sehr, sehr ausgewogene Position eingenommen", sagt Kremlsprecher Dmitri Peskow. Zuvor klagte Wolodymyr Selenskyj über eine Beteiligung chinesischer Kämpfer an dem Krieg. "Selenskyj hat nicht recht", sagt Peskow. China selbst weist immer wieder auf eine neutrale Position in dem Konflikt hin. Zugleich steht das Land international in der Kritik, Russland im Krieg gegen die Ukraine auch mit wichtigen Rüstungsgütern zu unterstützen.
+++ 17:07 Russen setzen wohl neuartigen Sprengstoff ein, der verzögert explodiert +++
Das ukrainische Innenministerium berichtet über die Entdeckung neuer Sprengstoffwaffen der russischen Armee. Demnach würde der Kreml Drohnen losschicken, die die explosiven Gegenstände abwerfen, die allerdings erst nach einiger Zeit explodieren. "Das Risiko ist extrem hoch, weil der Explosionszeitpunkt dieser Munition unbekannt ist", heißt es in einer auf Facebook verbreiteten Warnung. Wer unbekannte Gegenstände entdeckt, solle sich nicht nähern, sondern die Polizei alarmieren. Ein Beispielfoto zeigt drei Metallröhren, in denen Sprengstoff stecken soll. Sie wurden den Angaben nach in Kiew gefunden.
+++ 16:50 "Koalition der Willigen" entwickelt erste Konzepte für Sicherheitsgarantien +++
Die "Koalition der Willigen" treibt die Planungen für eine Unterstützung der Ukraine nach einem möglichen Waffenstillstand mit Russland voran. Die von Frankreich und Großbritannien geführte Gruppe kam in Brüssel erstmals auf Ebene der Verteidigungsminister zusammen, um an Konzepten für Sicherheitsgarantien zu arbeiten. Diese sollen es der Ukraine ermöglichen, sich ohne große Befürchtungen vor einem erneuten russischen Angriff auf einen Waffenstillstand einzulassen. Der britische Verteidigungsminister John Healey sagte zur Begrüßung der Teilnehmer aus rund 30 Staaten, es gehe um die Sicherung des Luftraums und der Seewege. Zudem wolle man einen möglichen Frieden an Land und die ukrainischen Streitkräfte unterstützen. Für Deutschland nahm der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Carsten Breuer, an den Beratungen teil. Dass in größerem Ausmaß Soldaten aus Nato-Staaten in die Ukraine geschickt werden, gilt derzeit als unwahrscheinlich. Grund sind Äußerungen von russischer Seite, nach denen ein solcher Schritt in Verhandlungen über einen Waffenstillstand ausgeschlossen werden müsste. Nach Einschätzung der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas ist es allerdings weiter denkbar, dass europäische Soldaten künftig auch in der Ukraine selbst die dortigen Streitkräfte trainieren.
+++ 16:26 Kiew verurteilt russische Angriffe auf über 600 Kirchen und 67 Geistliche +++
Moskau soll Dutzende Geistliche getötet und hunderte Kirchen zerstört haben, sagt das Außenministerium der Ukraine. Es verurteilt die Attacken, bei denen bisher 67 Menschen starben. 640 Gotteshäuser, davon 596 Kirchen, sind den Angaben nach beschädigt worden. Der Kreml unterdrücke systematisch ukrainische Kirchen und andere Glaubensrichtungen in den besetzten Gebieten. Gleichzeitig soll Moskau versuchen, die russisch-orthodoxe Kirche zu etablieren.
+++ 16:00 Rentner wegen Russland-Spionage in Litauen verurteilt +++
Ein Gericht in Litauen verurteilt einen 83-jährigen Doppelstaatler wegen Spionage für das benachbarte Russland zu einer Haftstrafe von achteinhalb Jahren. Der Angeklagte, der sowohl einen litauischen als auch einen russischen Pass besitzt, wird für schuldig befunden, über mehrere Jahre hinweg gegen Bezahlung Informationen an den russischen Militärgeheimdienst weitergegeben zu haben. Dies teilt das Regionalgericht in der Stadt Siauliai im Norden des baltischen EU- und Nato-Landes mit. Der Mann wurde im Januar 2024 festgenommen - bei ihm wurde den Angaben des Gerichts zufolge Spionageausrüstung gefunden. Er einräumte ein, nicht geheime Informationen übermittelt zu haben. Jedoch bestritt der Rentner, dass diese für den russischen Geheimdienst bestimmt waren.
+++ 15:35 Ex-Offizier fordert, ukrainische Militärspitze abzusetzen +++
Ein ehemaliger Offizier der ukrainischen Brigade Asow erhebt schwere Vorwürfe gegen den Oberbefehlshaber der Streitkräfte, Oleksandr Syrskyj, und fordert dessen Absetzung. Syrskyj setzte das Leben der Soldaten durch "grenzwertig kriminelle" Befehle aufs Spiel, sagte Ex-Stabschef Bohdan Krotewytsch dem "Guardian". Die Militärführung betreibe eine "manuelle Mikroverwaltung der gesamten Armee", beklagte der Veteran. "Ich erhielt vom Oberkommando der Armee, vom Oberbefehlshaber des Hauptquartiers, immer mehr Befehle, die an die Grenze zur Kriminalität gingen und die ich mit meinem guten Gewissen nicht erfüllen oder befolgen konnte." So hätten etwa Soldaten ihre Erholungspausen direkt in Frontnähe nehmen müssen. Krotewytsch sagte weiter, dass das überholte Denken auch die Positionierung größerer Hauptquartiere beeinflusse. In den vergangenen Monaten habe sich Syrskyj zudem zu sehr auf die Offensive in der Region Kursk konzentriert, während die ukrainischen Truppen an anderen Stellen der Front "große Probleme hatten".
+++ 15:10 Austausch von Gefangenen zwischen USA und Russland abgeschlossen +++
Die USA und Russland haben in einem neuen Gefangenenaustausch in Abu Dhabi zwei Inhaftierte auf freien Fuß gesetzt. Das "Wall Street Journal" berichtete unter Berufung auf CIA-Direktor John Ratcliffe, dass die in Russland zu zwölf Jahren Haft verurteilte Doppelstaatlerin Xenia Karelina wieder in Freiheit sei. Das bestätigte ihr russischer Anwalt Michail Muschailow der Nachrichtenagentur Interfax. Im Gegenzug wurde der Doppelstaatler Artur Petrow auf freien Fuß gesetzt, der 2023 in Zypern nach einem Haftbefehl der USA wegen Verstößen beim Handel mit Mikroelektronik festgesetzt worden war. Laut "Wall Street Journal" hat der Mann neben dem russischen auch einen deutschen Pass. Petrow hätte nach seiner 2024 erfolgten Auslieferung in die USA bei einer Verurteilung 20 Jahre Gefängnis wegen Verstößen gegen Exportgesetze gedroht, hieß es in einer FSB-Mitteilung. Karelina wiederum sei in diesem Monat kurz vor ihrer Freilassung per Dekret von Kremlchef Wladimir Putin begnadigt worden.
+++ 14:52 Ukraine nimmt Fährbetrieb nach Georgien wieder auf +++
Trotz des laufenden Abwehrkampfes gegen Russland laufen ukrainische Eisenbahnfähren erstmals seit Kriegsbeginn wieder einen georgischen Hafen an. "Es wurden zwei Fahrten am 18. und 26. März aus dem Hafen Tschornomorsk in den Hafen Batumi ausgeführt", sagte der Logistikchef der staatlichen ukrainischen Eisenbahnen, Tymofij Murachowskyj, gemäß einer Meldung von Interfax-Ukraine. In der kommenden Woche sei eine dritte Fahrt geplant. Die ersten beiden Passagen seien unter kompletter Geheimhaltung erfolgt. Die Fährverbindungen nach Georgien waren nach dem russischen Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 eingestellt worden.
+++ 14:33 Ukraine: Beratungen über Mineralien-Deal in USA am Freitag +++
Auf dem Weg zu einer Vereinbarung über die Ausbeutung von Rohstoffen der Ukraine plant das Land nach eigenen Angaben Beratungen mit den USA auf Arbeitsebene am Freitag. Teams beider Länder würden in Washington zusammenkommen, um über eine Vereinbarung zu Mineralien zu sprechen, sagt die ukrainische Vize-Ministerpräsidentin Olha Stefanischyna. Sie bekräftigt, dass mögliche Vereinbarungen mit den USA keinen Verpflichtungen - auch nicht finanziellen - der Ukraine gegenüber der EU oder dem Internationalen Währungsfonds zuwiderlaufen würden. US-Präsident Donald Trump möchte einen umfassenden Vertrag mit der Ukraine über den Abbau begehrter Mineralien dort und sieht darin eine Art Rückzahlung der milliardenschweren US-Militärhilfe an die Ukraine.
+++ 14:03 Mehr ukrainische Flüchtlinge in der EU +++
Die Zahl der aus der Ukraine geflüchteten Menschen in der Europäischen Union steigt leicht an. Ende Februar lebten rund 4,3 Millionen vor dem Krieg gegen Russland aus der Ukraine geflohene Nicht-EU-Bürger mit vorläufigem Schutzstatus in der EU, wie Zahlen des EU-Statistikamts Eurostat zeigen. Das entspricht einem Plus von 0,5 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Den Angaben zufolge sind mehr als 98 Prozent der Betroffenen ukrainische Staatsbürger. Deutschland hat mit 1,17 Millionen Flüchtlingen aus der Ukraine die meisten Schutzsuchenden aufgenommen, vor Polen mit knapp einer Millionen Flüchtlingen und Tschechien mit knapp 400.000. Während die Zahl der Flüchtlinge in Deutschland im Februar um 0,6 Prozent zunimmt, sinkt sie in Österreich und Frankreich.
+++ 13:46 Russland: Ukrainischen Grenzort eingenommen +++
Russische Truppen nehmen staatlichen Angaben zufolge den Grenzort Schurawka in der nordostukrainischen Region Sumy ein. Das Gebiet grenzt an die russische Region Kursk, in die ukrainische Truppen im vergangenen Sommer vorgestoßen waren. Zuletzt gelang es dem russischen Militär allerdings, die Ukrainer weitgehend wieder zurückzudrängen und im Gegenzug verstärkt in Sumy vorzurücken.
+++ 13:17 Moskau stellt Bedingungen für Rückkehr von Unternehmen +++
Ausländische Unternehmen, die Russland verlassen und die ukrainische Armee finanziert haben, sowie Unternehmen, die als "ausländische Agenten" gebrandmarkt werden, dürfen nicht wieder in Russland tätig sein. Dies berichtet die staatlich kontrollierte russische Nachrichtenagentur RBC unter Berufung auf ungenannte Quellen. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte die Behörden im Februar angewiesen, sich auf die Rückkehr westlicher Unternehmen vorzubereiten, und betonte, dass russische Firmen "bestimmte Vorteile" gegenüber denjenigen haben sollten, die wieder auf den Markt kommen. Bis Ende März hatte Moskau allerdings gar keine offiziellen Anfragen von ausländischen Unternehmen erhalten, die eine Rückkehr anstreben, schreibt RBC weiter und beruft sich auf Aussagen des stellvertretendeb Vorsitzende des russischen Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew.
+++ 12:48 "Chinas Unterstützung für Russland läuft leise ab" +++
Die Ukraine nimmt zwei Chinesen gefangen, die für Russland gekämpft haben sollen. Kiew wirft Moskau schon länger vor, China in den Angriffskrieg verwickeln zu wollen und präsentiert eine Liste von 155 chinesischen Kämpfern. ntv-Reporterin Nadja Kriewald über die Hintergründe der chinesischen Unterstützung.
+++ 12:15 Ehemaliger russischer Vizeminister befehligt Gefangenen-Einheit +++
Ein richtiger Karriereschub ist es wohl nicht: Der ehemalige russische Vize-Verteidigungsminister Pawel Popow, der wegen Betrugsverdachts im vergangenen Jahr festgenommen worden war, wird im Krieg gegen die Ukraine eingesetzt. Wie unter anderem das Portal "Verstka" berichtet, hat er einen entsprechenden Vertrag unterschrieben. Popow soll in Kürze eine aus Gefangenen gebildete Einheit befehligen. Popow war vorgeworfen worden, sich zwischen 2021 und 2024 während seiner Zeit als Bauleiter des bekannten propagandistischen Militärfreizeitparks Patriots bei Moskau auf dessen Kosten bereichert. Nach Berechnungen von "Verstka" wurden seit Beginn der groß angelegten Invasion in der Ukraine mindestens 48 hochrangige Mitglieder der russischen Streitkräfte entlassen. Gegen mindestens 7 von ihnen wurden Strafverfahren eingeleitet.
+++ 11:46 Peking: "Unverantwortliche Äußerungen" zu Rekruten in der Ukraine +++
China weist nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, wonach Peking von der Rekrutierung seiner Bürger für den Ukraine-Krieg wusste, deutlich zurück. Die "relevanten Parteien" in dem Konflikt sollten von derartigen "unverantwortlichen Äußerungen" Abstand nehmen und stattdessen Chinas Rolle korrekt anerkennen, erklärt das Außenministerium in Peking. Selenskyj oder die Ukraine werden nicht explizit genannt. Der ukrainische Präsident hatte zu Beginn der Woche die Gefangennahme von zwei mutmaßlich für Russland kämpfenden chinesischen Soldaten in der Region Donezk bekanntgegeben. Am Mittwoch hatte Selenskyj zudem erklärt, Kiew habe Informationen über 155 Chinesen, die für Russland im Einsatz seien. "Peking ist sich dessen bewusst", betont er.
+++ 11:18 Im Austausch für einen Deutsch-Russen? Moskau lässt US-russische Ballerina frei +++
Im August hatte ein russisches Gericht sie wegen "Hochverrats" zu zwölf Jahren Haft verurteilt: Nun lässt Russland die US-russische Ballerina Xenia Karelina frei, wie US-Außenminister Marco Rubio bekannt gibt. Sie sei auf dem Weg in die USA, erklärt Rubio. Das "Wall Street Journal" hatte zuvor berichtet, Russland habe im Gegenzug in einem Gefangenenaustausch die Freilassung des 2023 festgenommenen Deutsch-Russen Arthur Petrow erreicht. Karelina hatte zu Beginn des Ukraine-Kriegs 50 Dollar - etwa 46 Euro - an eine pro-ukrainische Hilfsorganisation gespendet. Die russischen Behörden nehmen seit 2022 vermehrt Kritiker des Kreml-Kurses wegen "Spionage", "Verrats", "Sabotage", "Extremismus" oder einfacher Kritik an der Armee fest. Oftmals werden sehr hohe Haftstrafen verhängt.
+++ 10:57 Russlands "Strategie scheint im Moment aufzugehen" +++
China gibt sich im Ukraine-Krieg offiziell neutral. Doch Kiew meldet etliche Soldaten aus der Volksrepublik. Russland bekomme vielfältige Unterstützung aus Peking - "es ist eine prorussische Neutralität", weiß ntv-Reporter Rainer Munz. Derweil scheinen sich die USA und Russland diplomatisch anzunähern.
+++ 10:31 Neue Taktik vom Lieblingsgeneral der Ukrainer soll voll aufgehen +++
Bei den von der ukrainischen Armee gemeldeten täglichen Verlusten der russischen Seite sind zuletzt vermehrt ungewöhnlich viele eliminierte Artilleriesysteme aufgefallen. Teilweise sollen es über 100 Stück gewesen sein. Dem ukrainischen Medium Euromaidan Press zufolge wurde sogar eine massive russische Offensive im Gebiet Borowa-Lyman beeinträchtigt. Der Erfolg soll unter anderem auf den beliebten Generalmajor Mychajlo Drapatyj zurückgehen - einem Shootingstar der ukrainischen Armee. Es heißt, Kiews Truppen hätten die Drohnenaufklärung intensiviert, um Ziele zu identifizieren. Die Kreml-Truppen sollen gezwungen sein, schwere Geschütze zunehmend zu verlegen.
+++ 10:06 US-russische Gespräche in Istanbul begonnen +++
Die Delegationen der USA und Russlands starten im russischen Konsulat in Istanbul eine weitere Runde von Gesprächen über die Arbeit der Botschaften, wie die russische staatliche Nachrichtenagentur Tass berichtet. Die Konsultationen zwischen Washington und Moskau finden demnach in einem geschlossenen Format statt und dauern voraussichtlich "mehrere Stunden". Die Sprecherin des US-Außenministeriums, Tammy Bruce, sagte am Mittwoch, dass es bei den Gesprächen "ausschließlich" um den Betrieb der Botschaften gehen werde, "nicht um die Normalisierung der bilateralen Beziehungen insgesamt". Zuvor hatten sich russische und US-amerikanische Beamte am 27. Februar in Istanbul zu einem Treffen über den Botschaftsbetrieb und in Saudi-Arabien zu zwei Gesprächsrunden über den Frieden in der Ukraine getroffen.
+++ 09:37 Stärkster russischer Luftangriff seit Ende März +++
In der vergangenen Nacht startet Russland den stärksten Luftangriff seit Ende März: Mit insgesamt 145 Drohnen attackiert es die Ukraine. Wie die ukrainische Luftwaffe mitteilt, können 85 Drohnen abgeschossen und 49 weitere - wahrscheinlich durch elektronische Kriegsführung - unschädlich gemacht werden. Insgesamt allerdings scheint die Intensität der russischen Drohnen-Luftoffensive etwas zurückzugehen. Ende Februar, Anfang März greift Russland das Nachbarland im Schnitt noch mit deutlich mehr als 190 Drohnen pro Nacht an. Zuletzt liegt dieser gleitende Sieben-Tage-Schnitt bei knapp 60. Ein Grund dafür ist auch, dass es im April zwei Nächte gab, in denen die ukrainische Luftabwehr keine einzige einfliegende Geran-2-Drohne meldete. Dennoch sind die meisten Nächte für die Ukraine alle andere als ruhig, fast jeden Morgen berichten die ukrainischen Behörden von getöteten oder verletzten Zivilisten.
+++ 09:06 Bericht: Geistig beeinträchtiger Paralympiker stirbt im Krieg gegen die Ukraine +++
Russland setzt im Krieg gegen die Ukraine offenbar auch Menschen mit intellektuellen Beeinträchtigungen ein. Wie Radio Svoboda berichtet, starb erst kürzlich der Paralympiker Alexander Tabotnitski, der eine Sonderschule absolviert hatte. Seine ehemaligen Sportlerkollegen sagten demnach, dass er aufgrund der Diagnose "nicht immer auf die Anweisungen des Trainers gehört" habe. "Manchmal musste man schlau vorgehen, manchmal musste man es hundertmal wiederholen, manchmal musste man es einfach vergessen und ruhen lassen. Wenn dies bei den paralympischen Spielen ein verständlicher Punkt ist, insbesondere in der Kategorie 'geistige Behinderung', dann verstehe ich das im Krieg einfach nicht. Sie gaben ihm eine Waffe! Er könnte gestresst gewesen sein und angefangen haben, sich unangemessen zu verhalten", so ein Leichtathlet. Laut Radio Svoboda sind auch andere intellektuell beeinträchtigte Russen an der Front eingesetzt.
+++ 08:37 Moskau berichtet von Drohnenabschüssen über etlichen Regionen +++
Russische Luftabwehrsysteme zerstören nach eigenen Angaben in der Nacht 42 ukrainische Drohnen über sieben Regionen des Landes. Dies berichtet die kremlnahe Agentur Tass und beruft sich auf das Verteidigungsministerium in Moskau. "Im Zeitraum vom 9. April, 20:15 Uhr Moskauer Zeit, bis zum 10. April, 06:00 Uhr Moskauer Zeit, zerstörten diensthabende Luftabwehrsysteme 42 ukrainische unbemannte Luftfahrzeuge vom Typ Flugzeug: 13 über dem Gebiet der Region Brjansk, 12 über dem Gebiet der Region Kaluga, 7 über dem Gebiet der Region Kursk, 4 Drohnen über dem Gebiet der Region Belgorod und der Republik Krim, 1 Drohne über dem Gebiet der Region Orjol und der Region Moskau", heißt es demnach in dem Bericht. Nach Angaben des Gouverneurs der Region Kaluga soll es infolge des ukrainischen Drohnenangriffs weder Opfer noch Schäden an der Infrastruktur geben.
+++ 08:08 Ukraine: Zwölf Verletzte bei Drohnenangriffen +++
Russland fliegt in der Nacht mehrere Angriffe mit Shahed-Drohnen auf die südukrainische Stadt Mykolajiw. Bei dem Angriff auf das regionale Zentrum werden wegen herabfallender Trümmer und der Druckwelle mehrere Wohnhäuser beschädigt und zehn Menschen verletzt, wie der Gouverneur der Oblast Mykolajiw, Vitalij Kim, mitteilt. Eine 29-jährige Frau und ein 59-jähriger Mann werden demnach in ein Krankenhaus eingeliefert, während die anderen ambulant behandelt werden. In der ukrainischen Hauptstadt werden zwei Frauen verletzt, teilt die Militärverwaltung von Kiew mit. Auch seien Wohnhäuser beschädigt worden und ein Feuer in einem Lager ausgebrochen. Russland bestreitet, Zivilisten anzugreifen. Seit Beginn des Ukraine-Kriegs wurden aber Tausende Bürger getötet oder verletzt.
+++ 07:40 ISW: Russland könnte Pufferzone im Gebiet Sumy planen +++
Die jüngsten russischen Angriffe im Norden des Gebiets Sumy deuten laut dem Institute for the Study of War darauf hin, dass die russische Militärführung versuchen könnte, den Zusammenbruch des ukrainischen Vorpostens im Gebiet Kursk auszunutzen. Ziel könnte es sein, eine Pufferzone im Gebiet Sumy zu schaffen oder eine Offensive auf die Stadt Sumy zu starten. Der US-Thinktank bezieht sich dabei unter anderem auf eine Äußerung des russischen Machthabers Wladimir Putin von Mitte März. Damals forderte er den russischen Generalstabschef, Armeegeneral Waleri Gerassimow, bei einem Besuch eines russischen Gefechtsstandes in Kursk dazu auf, "in Zukunft über die Schaffung einer Sicherheitszone" entlang der ukrainisch-russischen internationalen Grenze nachzudenken.
+++ 07:25 Kiew kämpft um Patriots +++
In einer Videobotschaft in den sozialen Netzwerken macht Selenskyj nochmals deutlich, dass das Land zehn Patriot-Flugabwehrsysteme benötige, um ballistische Raketen der Russen abzuwehren. Eine solche hatte kürzlich in Krywyj Rih 20 Menschen getötet, darunter viele Kinder. "Im Moment fehlt es der Welt nicht an den Systemen selbst - sondern nur an den politischen Entscheidungen, die nötig sind, um Leben zu schützen. Die Systeme sind vorhanden. Es gibt sogar genug Patriots auf der Welt, um den Schutz vor russischem Terror ein für alle Mal zu gewährleisten", sagt Selenskyj.
+++ 07:12 Chinese soll Geld gezahlt haben, um gegen die Ukraine zu kämpfen +++
Ein kürzlich bei Kämpfen in der Ukraine gefangengenommener chinesischer Staatsbürger bezahlte ukrainischen Angaben zufolge umgerechnet mehr als 3.100 Euro, um russischer Soldat zu werden. Er sei durch die Aussicht auf den russischen Pass motiviert worden, berichtet das Portal "Ukrajinska Prawda" unter Berufung auf die Pressestelle der Armeegruppierung in Luhansk. Nach Russland reiste er demzufolge als Tourist ein. Die russische Armee zahlt üblicherweise ein Handgeld von umgerechnet mehreren Tausend Euro, um neue Soldaten anzuwerben. Dem Bericht zufolge soll die Grundausbildung im besetzten ostukrainischen Gebiet Luhansk nach Angaben des Gefangenen ohne Übersetzer stattgefunden haben. Die Verständigung sei durch Gesten und mittels automatischer Übersetzungen auf dem Telefon erfolgt. Bei Kämpfen um die Ortschaft Bilohoriwka in der Region Luhansk geriet der Mann dann in ukrainische Gefangenschaft. Wegen fehlender Sprachkenntnisse sei seine Gruppe in eine aussichtslose Lage gekommen und habe sich ergeben müssen.
+++ 06:43 Kiew: Noch immer harren Zehntausende ukrainische Zivilisten in Donezk aus +++
n der von der ukrainischen Regierung kontrollierten Region Donezk befinden sich insgesamt 283.000 Zivilisten, darunter 21.500 Kinder. Die obligatorische Evakuierung in der Region gehe weiter, schreibt die ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform unter Berufung auf den Katastrophenschutz von Donezk. Bis Dienstag seien mehr als 1.200.000 Zivilisten in Sicherheit gebracht worden, heißt es. Fast 190.000 von ihnen sind demnach Kinder und etwa 46.500 Menschen mit Behinderungen.
+++ 06:16 Kiew will Mechanismus zur Handelsliberalisierung mit der EU verlängern +++
Die Ukraine strebt eine Verlängerung des derzeitigen Handelsliberalisierungsmechanismus mit der Europäischen Union an, der am 5. Juni ausläuft. Premierminister Denys Schmyhal hofft, dass die EU den Mechanismus bis Ende 2025 verlängert, um mehr Zeit für die Ausarbeitung eines Alternativvorschlags zu haben, wie die "European Prawda" nach einem Treffen des Assoziationsrates Ukraine-EU in Brüssel.
+++ 05:45 Deutsche Luftwaffe übt mit Nato-Partnern für Bündnisfall +++
Die deutsche Luftwaffe trainiert gemeinsam mit Nato-Partnern für das Szenario eines russischen Angriffs auf das Bündnisgebiet. Bei dem Manöver "Ramstein Flag" wird noch bis zu diesem Freitag an der niederländischen Nordseeküste geübt, wie im Fall der Fälle alliierte Bodentruppen im Abwehrkampf gegen Invasoren unterstützt werden könnten. Deutschland hat für die Übung acht Eurofighter des Taktischen Luftwaffengeschwaders 71 "Richthofen" auf den niederländischen Luftwaffenstützpunkt Leeuwarden geschickt. Insgesamt sind nach Nato-Angaben mehr als 90 Flugzeuge, Hubschrauber und Drohnen an "Ramstein Flag" beteiligt. Darunter sind etliche Flugzeuge des US-Modells F-35, die als die modernsten Kampfjets der Welt gelten und jüngst auch von Deutschland bestellt wurden.
+++ 04:49 Selenskyj: Russland startet Frühjahrsoffensive in Charkiw und Sumy +++
Laut dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj versucht Russland, im Nordosten der Ukraine durchzubrechen und drängt mit einer neuen Frühjahrsoffensive weiter in den Osten. "Heute befinden sich mehr als 67.000 russische Soldaten in Richtung Kursk. Russland hat die Verlegung für einen Angriff in Richtung Sumy abgeschlossen", sagt Selenskyj laut "Kyiv Independent". Die ukrainischen Streitkräfte hätten erfolgreiche Schritte unternommen, um einen russischen Vormarsch aus der russischen Oblast Belgorod in Richtung der Oblaste Charkiw und Sumy zu verhindern, fügt er hinzu. Selenskyj warnt, dass Russland sein Ziel, große Teile des ukrainischen Territoriums zu erobern, nicht geändert habe und weiterhin in alle Richtungen vordringe.
+++ 03:55 "Koalition der Willigen" trifft sich im Nato-Hauptquartier +++
Im Hauptquartier der Nato in Brüssel kommen am Nachmittag die Verteidigungsminister der Länder der sogenannten Koalition der Willigen zusammen. Die von Frankreich und Großbritannien geführte Gruppe aus rund 30 Ländern will über die weitere Unterstützung der Ukraine diskutieren. Die "Koalition der Willigen" entstand im März als Reaktion auf den Eklat zwischen US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj bei deren Treffen im Weißen Haus. In der Gruppe werden ohne Beteiligung Washingtons vor allem die möglichen Beiträge Europas zu einer Waffenruhe und Friedenssicherung in der Ukraine diskutiert.
+++ 02:59 Reservistenverband kritisiert Verzicht auf Wehrpflicht in Koalitionsvertrag +++
Der Präsident des Reservistenverbandes der Bundeswehr, Patrick Sensburg, bedauert, dass Union und SPD laut Koalitionsvertrag auf die Wiedereinsetzung der Wehrpflicht verzichten wollen. "Beim Thema Wehrpflicht ist man hinter den Erwartungen zurückgeblieben - auch hinter den Erwartungen der Bürgerinnen und Bürger", sagt er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Denn man setzt hier ausschließlich auf Freiwilligkeit. Das ist ein einfaches Weiter-so. Und das ist schade. Denn wir haben gerade eine große Aufmerksamkeit und Akzeptanz für das Thema. Aber offenbar ist es an der SPD gescheitert." Sensburg fügt hinzu: "Wir sehen seit Langem, dass es mit Freiwilligkeit nicht geht. Wir haben nämlich inzwischen alle abgeschöpft, die freiwillig zur Bundeswehr wollen."
+++ 01:49 Trump-Dekret vereinfacht Waffenexporte an Verbündete +++
US-Präsident Donald Trump unterzeichnet einen Erlass zur Überprüfung der Regeln für den Export von Waffen. "Wir sind nicht in der Lage, unseren wichtigsten Verbündeten zuverlässig und effektiv Waffensysteme zu liefern, und der Hauptgrund dafür sind Ineffizienzen und Unstimmigkeiten im Genehmigungsverfahren für ausländische Militärverkäufe", sagt Will Scharf, Berater des Weißen Hauses, bei der Unterzeichnung des Erlasses im Oval Office. Zurzeit hat der US-Kongress nach dem US-Waffenkontrollgesetz das Recht, Waffenexporte in andere Länder unter bestimmten Bedingungen zu überprüfen. Der Erlass Trumps könnte die Verkäufe für große US-Rüstungsunternehmen wie Lockheed Martin, RTX und Boeing steigern.
+++ 00:45 Russischer Drohnenangriff löst Brand in Kiew aus +++
Russische Drohnen greifen die ukrainische Hauptstadt Kiew an. Nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko haben Drohnentrümmer in einem Stadtteil einen Brand ausgelöst. Rettungskräfte seien im Einsatz.
+++ 23:49 Estland will Einfluss russisch-orthodoxer Kirche stoppen +++
Estland will den Einfluss der russisch-orthodoxen Kirche auf das geistliche Leben in dem baltischen EU- und Nato-Land stoppen. Das Parlament in Tallinn stimmte für kontrovers diskutierte Änderungen am Kirchen- und Gemeindegesetz, durch die die orthodoxe Kirche gezwungen wird, alle Verbindungen zum Moskauer Patriarchat abzubrechen. Die Regelung wurde von der Regierung in Tallinn als Reaktion auf Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine und dessen Unterstützung durch den russisch-orthodoxen Moskauer Patriarch Kirill beschlossen - sie muss nun noch von Staatspräsident Alar Karis formal gebilligt werden.
+++ 22:46 Selenskyj beschuldigt Moskau, Peking in Krieg zu verwickeln +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj beschuldigt Russland, China in Moskaus Krieg in der Ukraine "hineinzuziehen". Russland habe erst Nordkorea und jetzt China in den Krieg verwickelt, sagt Selenskyj. "Sie ziehen andere Länder in den Krieg herein. Ich glaube, dass sie jetzt China in diesen Krieg hereinziehen", fügt er hinzu. Nach seinen Angaben kämpfen mindestens 155 chinesische Staatsangehörige an der Seite der russischen Truppen in der Ukraine. Dessen sei sich Peking bewusst, so Selenskyj. Allerdings sei nicht bekannt, ob Peking "einen Befehl" dafür erteilt habe.
+++ 22:03 Precht: "Wir könnten keinen Krieg führen" +++
Der Autor Richard David Precht hält die militärische Aufrüstung Europas für gesellschaftlich kaum durchsetzbar. "Ich kenne in meinem gesamten Bekanntenkreis nicht einen einzigen Menschen, der im Falle eines Krieges, sei es Vater oder Mutter, seine Kinder in den Krieg schicken würde", sagt er dem "Spiegel". Die Bundeswehr sei auch mit Milliardeninvestitionen nicht einsatzbereit, solange ihr die Soldaten fehlen, so Precht. "Selbst wenn wir jetzt investieren in KI und Cyberkriegsführung - wir könnten keinen Krieg führen." Der gesellschaftliche Wandel lasse sich nicht einfach zurückdrehen. "Der Sensibilisierungsprozess, den wir in unserer Gesellschaft durchlaufen haben, lässt sich nicht in drei oder vier Jahren außer Kraft setzen." Wer heute geboren werde, sei ein Kind "einer Überfluss- und Hochsensibilisierungsgesellschaft".
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Quelle: ntv.de, ghö/mau/mpa/dpa/rts/AFP