Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:47 Orban will bei EU-Gipfel keine Entscheidung über Ukraine-Beitrittsgespräche +++
Nach dem Willen von Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban sollen die EU-Staats- und Regierungschefs beim bevorstehenden EU-Gipfel nicht versuchen, eine Entscheidung über EU-Beitrittsgespräche mit der Ukraine herbeizuführen. In einem Brief an EU-Ratspräsident Charles Michel schreibt Orban, "der offensichtliche Mangel an Konsens" würde "unweigerlich zum Scheitern führen". Der Gipfel findet am 14. und 15. Dezember in Brüssel statt. Deutschland gehört zu den EU-Staaten, die sich für die Aufnahme von Beitrittsgesprächen starkmachen wollen. Unter den 27 EU-Ländern ist dies umstritten.
+++ 23:09 Selenskyj lobt mobile Einheiten im Kampf gegen Drohnenangriffe +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj spricht mobilen Einheiten seinen Dank aus, die nach seinen Schilderungen sehr effektiv bei der Abwehr russischer Drohnenangriffe agierten. "Allein letzte Nacht wurden bei dem jüngsten Shahed-Angriff 18 Drohnen zerstört. Das ist die Mehrheit. Und die meisten der Zerstörungen waren das Ergebnis mobiler Schießgruppen. So sollte es sein. Ich danke allen, die die Krieger solcher Gruppen ausbilden und sich dafür einsetzen, sie mit allem zu versorgen, was sie brauchen", schreibt der ukrainische Staatschef zu seinem abendlichen Video-Update in den sozialen Medien. Gestern Abend hätten die mobilen Schießgruppen in den Oblasten Mykolajiw, Cherson, Iwano-Frankiwsk und Kirowohrad gut funktioniert. "Ich bin Ihnen persönlich dankbar, aber auch allen anderen, die jeden Tag und jede Nacht in den verschiedenen Regionen im Einsatz sind", so Selenskyj weiter.
+++ 22:23 Sturm spült Seemine in der Oblast Odessa an Land +++
Nach Angaben der ukrainische Marine ist durch das zuletzt stürmische Wetter eine Seemine in der Nähe der Stadt Prymorske in der Oblast Odessa an Land gespült worden. Diese konnte von Minenabwehreinheiten der ukrainischen Marine entschärft werden. Das berichtet die ukrainische Zeitung "Kyiv Independent" unter Berufung auf die Marine.
+++ 22:03 Mehrere Brände ausgebrochen nach Drohnenangriff auf Charkiw +++
Nach russischen Drohnenangriffen auf zivile Infrastruktur sind in der Oblast Charkiw mehrere Brände ausgebrochen. Das teilte der Chef der Militärverwaltung der Region Charkiw, Oleh Syniehubov, auf Telegram mit, wie die staatliche ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform meldet. "Die Besatzer starten Shahed-Drohnenangriffe", schreibt Syniehubov demnach. Im Visier seien die Bezirke Izium und Chuhuiv und einige zivile Infrastrukturobjekte seien getroffen worden. "Mehrere Brände brachen aus. Bisher wurden keine Opfer gemeldet", so Syniehubov weiter.
+++ 21:46 NATO-Chef Stoltenberg unterstreicht "unerschütterliche Unterstützung" für die Ukraine +++
Bei einem Treffen mit dem ukrainischen Verteidigungsminister Rustem Umerov unterstrich NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg die unerschütterliche Unterstützung der Ukraine. Sie diskutierten über die neuesten Entwicklungen an der Front und dringenden militärischen Bedarf der Ukraine im Kampf gegen Russland.
+++ 21:28 Generalstab: Ukrainische Armee wehrt 56 russische Angriffe in 24 Stunden ab +++
Die ukrainische Armee hat in den vergangenen 24 Stunden 56 Attacken des russischen Militärs abgewehrt. Insgesamt gab es 61 Gefechte zwischen den ukrainischen und russischen Truppen. Die Lage im Osten und Süden des Landes bleibt schwer, teilte der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte bei Facebook mit. Die Russischen Truppen griffen die Ukraine dabei auch mit zehn Shahed-Drohnen und einer Rakete vom Typ Ch-59 an. Sechs Drohnen und die Raketen wurden abgeschossen, heißt es im Lagebericht.
+++ 21:02 Ukrainischer Geheimdienst enttarnt FSB-Agenten +++
Der Inlandsgeheimdienst der Ukraine (SBU) hat einen Agenten des russischen Geheimdienstes (FSB) in Gewahrsam genommen. Er teilte Russland Angaben über die Stellungen der Streitkräfte der Ukraine mit und koordinierte etwa Raketenangriffe auf Kyjiw in der Silvesternacht 2022, wie die staatliche ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform unter Berufung auf den SBU berichtet.
+++ 20:26 Nach Giftanschlag: Frau des ukrainischen Militärgeheimdienstschefs erholt sich +++
Der Gesundheitszustand von Marianna Budanowa, der Frau des Chefs des ukrainischen Militärgeheimdienstes (HUR) Kyrylo Budanow, ist derzeit "zufriedenstellend". Das erklärte der Vertreter des Militärgeheimdienstes, Andrij Jusow, im Fernsehen, wie die staatliche Nachrichtenagentur Ukrinform meldet. Budanowa ist laut ukrainischen Medienberichten Opfer eines Giftanschlags. Sie wurde nach Angaben von Jusow in einer ukrainischen Klinik behandelt. "Dank einer rechtzeitigen Reaktion und der Professionalität der ukrainischen Ärzte ist jetzt alles gut", sagte er. Sie werde aber von Ärzten weiter betreut.
+++ 20:03 Russisches Militär startet Raketenangriff auf Dnipropetrowsk +++
Am Abend haben die russischen Streitkräfte einen Raketenangriff auf den Bezirk Krywyj Rih in der Oblast Dnipropetrowsk gestartet. Das berichtet die staatliche ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform unter Berufung auf eine Mitteilung von Yevhen Sytnychenko, Leiter der Militärverwaltung des Bezirks Krywyj Rih, bei Telegram. "Am Abend startete der Feind einen Raketenangriff auf den Bezirk Krywyj Rih. Einzelheiten werden derzeit geklärt. Hauptsache, durch den Angriff wurde niemand verletzt“, schrieb er demnach.
+++ 19:35 Berater Uschakow: Putin besucht Saudi-Arabien und Emirate +++
Der russische Präsident Wladimir Putin wird einem Berater zufolge in der laufenden Woche die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) und Saudi-Arabien besuchen. Es handle sich um "extrem wichtige" Verhandlungen, wie Juri Uschakow von einem russischen Medium zitiert wird. Russland arbeitet mit beiden Staaten im Rahmen des Opec+-Öl-Kartells zusammen. Sie sind nicht Mitglieder des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH), der im März einen Haftbefehl gegen Putin erließ. Ihm werden Kriegsverbrechen im Zusammenhang mit der Verschleppung Hunderter Kinder aus der Ukraine vorgeworfen. Die Regierung in Moskau weist dies zurück.
+++ 19:16 Oberst a. D. Thiele warnt vor Illusionen: "Ukraine geht die Luft aus"+++
Oberst a. D. Ralph Thiele blickt pessimistisch auf die ukrainischen Chancen im andauernden Abnutzungskrieg und den Rückhalt für Präsident Wolodymyr Selenskyj. Der Militärexperte kritisiert die seiner Einschätzung nach inkonsequente Kriegswirtschaft des Westens und falsche Versprechungen.
+++ 18:38 Verkauf von Flugzeugteile ans russische Militär geplant? Ukrainischer Geheimdienst nimmt Unternehmer fest +++
Der ukrainische Inlandsgeheimdienst SBU hat einen Unternehmer festgenommen, der versucht haben soll, Flugzeugteile an das russische Militär zu verkaufen. "Ein Mann wurde wegen des Verdachts festgenommen, versucht zu haben, gestohlene Flugzeugkomponenten an Russland zu verkaufen", teilte der SBU laut einem Bericht von "Kyiv Independent" mit. Bei den Teilen handelt es sich laut SBU um Komponenten für MiG-29-Jets, die ein Einwohner von Dnipropetrowsk 2019 gestohlen haben soll und die einen Gesamtwert von mehr als einer Viertelmillion US-Dollar haben. Demnach übergab der Dieb die Bauteile daraufhin einem ihm bekannten Unternehmer mit der Erwartung, dass dieser sie weiterverkaufen würde. Der Geschäftsmann lagerte die Komponenten dann auf dem Gelände einer Autowerkstatt.
+++ 18:16 Ukrainern droht Einkesselung bei Awdijiwka +++
Militärblogger behaupten, äußere Industriezonen Awdijiwkas seien bereits unter russischer Kontrolle. Der ukrainische Generalstab dementiert das. Die russischen Streitkräfte verstärken ihre Attacken in der Region. Wie lange die Ukrainer noch standhalten können, ist unklar.
+++ 17:57 Lula: Justiz entscheidet über Verhaftung von Putin bei G20-Gipfel +++
Der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva will Russlands Staatschef Wladimir Putin für den G20-Gipfel im kommenden Jahr in Rio de Janeiro keine Sicherheitsgarantie geben. Ob Putin in Brasilien aufgrund des Haftbefehls des Internationalen Strafgerichtshofs wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen in der Ukraine verhaftet werde, liege nicht in seinem Kompetenzbereich, sagte Lula bei den deutsch-brasilianischen Regierungskonsultationen in Berlin. "Ob er verhaftet wird, wenn er kommt? Kann sein, kann nicht sein. Das wird die Justiz entscheiden", sagte Lula. Im Gegensatz zu Russland und den USA gehört Brasilien zu den Vertragsparteien des Rom-Statuts zum Internationalen Strafgerichtshof.
+++ 17:26 Polen will von der EU Rückkehr zu Transportgenehmigungen für ukrainische Lkw +++
Polen wird die Europäische Union mit Nachdruck auffordern, die Genehmigungen für ukrainische Lkw-Fahrer wiederherzustellen. Das sagte der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Diese vorher notwendigen Transportgenehmigungen hatte die EU zuvor für den ukrainischen Güterverkehr aufgehoben. Nach einer knapp einen Monat andauernden Blockade an der Grenze haben am Morgen erste leere Lastwagen den neu eröffneten Grenzübergang Uhryniv-Dolhobychuv an der ukrainisch-polnischen Grenze wieder passieren können. Dem war eine Vereinbarung zwischen Kiew und Warschau vorausgegangen. Dies ist ein erster Schritt hin zu einer Deeskalation der Grenzblockade, die den ukrainischen Handel seit Anfang November lahmgelegt hatte. Schätzungen zufolge liegt der Handelsverlust der Ukraine bisher bei über 400 Millionen Euro.
+++ 16:47 SBU: Russisches Munitionslager in der Oblast Luhansk zerstört +++
Der ukrainische Inlandsgeheimdienst SBU hat nach eigenen Angaben ein Munitionslager und Panzerfahrzeuge des russischen Militärs nahe der besetzten Kleinstadt Swatowe in der Oblast Luhansk zerstört. Wie die staatliche ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform meldet, gab das die SBU-Hauptverwaltung in den Regionen Donezk und Luhansk bekannt. Die Geheimdienstmitarbeiter hätten demnach geheime Informationen über den Standort des Munitionslagers und der Panzerfahrzeuge der Besatzer erhalten. "Nach zwei nächtlichen Drohnenangriffen wurden die Ziele erfolgreich getroffen."
+++ 16:22 Zwei ukrainische Soldaten "hingerichtet" - Tavria-Kämpfer melden Tötung der russischen Soldatengruppe +++
Die Ukraine wirft Russland vor, zwei ukrainische Soldaten, die sich bereits ergeben hatten, erschossen und damit ein Kriegsverbrechen begangen zu haben. Nun sollen die russische Soldaten, die an dieser "Hinrichtung" beteiligt gewesen sein sollen in der Nähe der Stadt Awdijiwka, getötet worden sein. Der Sprecher der Truppengruppe Tavria, Oleksandr Shtupun, bestätigte der ukrainischen Zeitung "Kyiv Independent", dass "die Gruppe russischer Besatzer, die dieses Verbrechen begangen hat, aufgehört hat zu existieren".
+++ 15:51 Zahl der Todesopfer nach russischem Angriff auf Nowohrodiwka auf drei gestiegen +++
Die Zahl der Todesopfer ist nach einem russischen Raketenangriff auf Nowohrodiwka in der Oblast Donezk auf drei gestiegen. Das meldet die ukrainische Zeitung "Kyiv Independent" unter Berufung auf den amtierenden Gouverneur Ihor Moroz. Das russische Militär hatte die Stadt im Osten der Ukraine in der Nacht vom 29. auf den 30. November angegriffen.
+++ 15:26 Ukrainischer Berater: Wechseln Taktik stellenweise auf Verteidigung +++
Das ukrainische Militär ändert nach Angaben eines Beraters von Präsident Wolodymyr Selenskyj seine Kriegstaktik. In einigen Gebieten konzentrierten sich die Truppen mehr auf Verteidigung, in anderen liege der Schwerpunkt weiterhin auf der Offensive, schreibt Mychailo Podoljak auf der Plattform X. Zudem fokussiere sich die Regierung auf die heimische Waffenproduktion und wolle die Gespräche mit Partnern über militärische Ausrüstung intensivieren.
+++ 14:59 Selenskyj: Mehr als sieben Millionen Tonnen Getreide exportiert - "Korridor funktioniert +++
Der Getreidekorridor funktioniert nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. "Die Marke von sieben Millionen Tonnen Fracht wurde überschritten", schrieb der ukrainische Staatschef in einer Mitteilung bei Telegram. Seit Russland im vergangenen Juli das Getreideabkommen einseitig aufgekündigt hat, sucht die Ukraine nach neuen Möglichkeiten, um den Export ihres Getreides aufrechtzuerhalten. Vor Kriegsausbruch erfolgten rund 90 Prozent der Getreideexporte auf dem Seeweg. Die sieben Millionen Tonnen sind nur ein kleiner Teil der eigentlich geplanten Exportmengen, die bei jährlich mehr als 40 Millionen Tonnen Getreide liegen.
+++ 14:31 Ukrainischer Berater weist pessimistische Einschätzungen über Kriegsverlauf zurück +++
Anton Gerashchenko, ein Berater des ukrainischen Innenministeriums, weist pessimistische Einschätzungen über den Krieg zurück. "Die Ukraine schwächt das russische Kampfpotenzial für einen möglichen künftigen Konflikt erheblich. Russland erleidet enorme Verluste sowohl an Soldaten als auch an Waffen", schrieb er in den sozialen Medien. "Der Westen erhält an seiner Ostflanke eine starke, kampferprobte und NATO-standardisierte Armee – die ukrainische Armee." Gerashchenko räumt ein, dass "große Herausforderungen und Prüfungen vor uns liegen", betont aber: "Wir müssen vereint bleiben, aus unseren Erfolgen und Fehlern lernen, stark bleiben und Vertrauen haben."
+++ 13:55 Ukraine: Kindergarten bei russischem Angriff beschädigt +++
Bei einem russischen Angriff auf den Bezirk Korabel in Cherson ist ein Kindergarten beschädigt und eine Person verletzt worden. Das berichtet der Gouverneur Oleksandr Prokudin auf Telegram. Demnach kam es gegen 11 Uhr zu dem Angriff, bei dem Wände der Einrichtung beschädigt und Fenster zerstört wurden. Noch ist nicht klar, ob es sich bei der verletzten Person um ein Kind oder einen Mitarbeiter des Kindergartens handelt. Die vollständigen Folgen des Angriffs werden derzeit untersucht.
+++ 13:26 Bericht: Selenskyj umgeht Oberbefehlshaber Saluschnyj +++
Der ukrainische Präsident soll den Oberkommandierenden der Streitkräfte, Walerij Saluschnyj, umgehen. Das berichtet "Ukrainska Pravda" unter Berufung auf anonyme Quellen. Selenskyj würde "parallele Kommunikationslinien" mit den Chefs einiger militärischer Abteilungen unterhalten, anstatt mit Saluschnyj zu kommunizieren, heißt es. Dazu gehörten etwa der Befehlshaber der Bodentruppen, Oleksandr Syrskyi und der Befehlshaber der Luftwaffe, Mykola Oleschuk. "Es besteht der Eindruck, dass Selenskyj die Streitkräfte in zwei Gruppen geteilt hat: die 'gute', die von Syrskyi und anderen befehligt wird, und die 'schlechte', die Saluschnyj unterstellt ist", sagte eine Person aus Saluschnyjs innerem Kreis gegenüber der "Ukrainska Pravda". Das würde den Oberbefehlshaber demotivieren und hindere ihn daran, das gesamte Militär zu befehligen.
+++ 13:05 Ukrainische Soldaten stellen Weihnachtsbaum nahe Bachmut auf +++
Die ukrainischen Streitkräfte haben einen Weihnachtsbaum in der Nähe Bachmuts aufgestellt. Sie nennen ihn "den Hauptweihnachtsbaum des Landes", wie die Nachrichtenplattform "Voice of Ukraine" berichtet. Auch der Berater des ukrainischen Innenministers, Anton Geraschenko, hat auf X ein Bild des Baums geteilt. Dazu schreibt er "anstelle von 1000 Worten". Der Baum steht nur sechs Kilometer von der zerstörten Stadt Bachmut entfernt. Russische Truppen nahmen die Stadt im Mai nach schweren Kämpfen ein.
+++ 12:40 Ukraine: Russen eröffnen neue Fronten im Kampf um Awdijiwka +++
Ukrainischen Angaben zufolge hat Russland neue Fronten im Kampf um Awdijiwka eröffnet. "Die derzeitige dritte Angriffswelle des Feindes unterscheidet sich von den beiden vorangegangenen dadurch, dass sie zwei neue Richtungen eröffnet hat", sagte der Bürgermeister der Stadt, Vitaliy Barabasch, der Nachrichtenagentur AFP zufolge. "Die Eröffnung neuer Richtungen beweist, dass der Feind den Befehl erhalten hat, die Stadt um jeden Preis einzunehmen." Gegenüber staatlichen Medien erklärte Barabasch, die jüngsten Ereignisse seien ein Versuch, die ukrainischen Verteidigungskräfte abzulenken und eine Lücke westlich der Stadt zu schließen, durch die sie vollständig eingekesselt würde. Unabhängigen Militäranalysten zufolge befinden sich noch etwa 1300 Zivilisten in der Stadt, in der einst rund 30.000 Menschen lebten.
+++ 12:16 London schätzt die Zahl der getöteten Russen auf 70.000 +++
Beim Angriffskrieg gegen die Ukraine sind nach britischen Schätzungen bisher etwa 70.000 Russen getötet worden. Dabei handele es sich um 50.000 reguläre Soldaten sowie 20.000 Mitglieder der Privatarmee Wagner, teilt das britische Verteidigungsministerium mit. Die Zahl der Verwundeten zwischen dem Kriegsbeginn am 24. Februar 2022 und Ende November 2023 wird in London auf 180.000 bis 240.000 Soldaten und 40.000 Wagner-Kämpfer geschätzt. "Dies ergibt eine geschätzte Spanne von insgesamt 290.000 bis 350.000 Opfern unter russischen Kombattanten. Der Mittelwert der Schätzung liegt bei insgesamt 320.000 russischen Opfern", heißt es weiter. Genaue Angaben seien schwierig. Selbst in Russland sei die Gesamtzahl der Toten und Verwundeten wahrscheinlich nicht bekannt, da innerhalb des Militärs eine etablierte Kultur unehrlicher Berichterstattung herrsche.
+++ 11:42 Weißes Haus über Ukraine-Hilfen: "Haben kein Geld mehr" +++
Die US-Regierung dringt auf grünes Licht des Kongresses für weitere Ukraine-Hilfen. "Wenn der Kongress nicht handelt, werden uns bis Ende des Jahres die Ressourcen ausgehen, um mehr Waffen und Ausrüstung für die Ukraine zu beschaffen und Ausrüstung aus US-Militärbeständen bereitzustellen", erklärt die Leiterin des Haushaltsbüros des Weißen Hauses, Shalanda Young. Es stehe kein "magischer Finanzierungstopf" zur Verfügung. "Wir haben kein Geld mehr - und fast keine Zeit mehr." Präsident Joe Biden hat beim Kongress im Oktober ein fast 106 Milliarden Dollar schweres Finanzpaket beantragt, das unter anderem Hilfen für die Ukraine, aber auch für Israel und Sicherheitsmaßnahmen an der US-Grenze umfasst. Das Repräsentantenhaus wird jedoch von den Republikanern kontrolliert, und in deren Reihen sind die Ukraine-Hilfen hochumstritten.
+++ 11:12 Reisner: Kriegsparteien zünden ganz gezielt "Informationsbomben" +++
Nach dem Beginn des russischen Angriffskrieges hat die Ukraine Experten zufolge schnell die Deutungshoheit über den Konflikt. Dies sei ein wichtiger Teil der Kriegsführung, erklärt Oberst Markus Reisner. Demnach steuern die Kriegsparteien die Medien ganz gezielt "mit Informationsbomben", um die Bevölkerung von den eigenen Motiven zu überzeugen. Dafür folgen sie einem "genau definierten Maßnahmenkatalog", erklärt Reisner.
+++ 10:46 Gouverneur: Stellvertretender russischer Kommandeur getötet +++
Wladimir Zavadsky, der stellvertretende Kommandeur des 14. Russischen Armeekorps in der Ukraine ist getötet worden. Dies bestätigte Alexander Gusev, der Gouverneur der südwestlichen Region Woronesch, auf Telegram. Er veröffentlichte ein Bild des Kommandeurs und sprach seiner Familie sein Beileid aus. Er machte keine näheren Angaben dazu, wie der Kommandeur, Generalmajor Zavadsky, ums Leben kam. Frühere unbestätigte Nachrichtenberichte deuteten darauf hin, dass Zavadsky durch eine Landmine getötet wurde, wie "Sky News" berichtet. Moskau hat den Tod des Kommandeurs noch nicht offiziell bestätigt.
+++ 10:26 Rheinmetall liefert Munition für 142 Millionen Euro an Ukraine +++er Rüstungskonzern Rheinmetall hat einen Großauftrag für die Lieferung von Artilleriemunition an die Ukraine im Wert von 142 Millionen Euro erhalten. Der Auftrag umfasst eine fünfstellige Stückzahl Artilleriegranaten des Kalibers 155 Millimeter. Auftraggeber sei ein NATO-Partnerstaat, teilt das Unternehmen mit. Diesem Land sei es erklärtes Anliegen, "den Verteidigungskampf der Ukraine wirksam und dauerhaft zu unterstützen". Gefertigt werden sollen die Geschosse beim Tochterunternehmen Rheinmetall Expal Munitions in Spanien. Sie sollen 2025 ausgeliefert werden. "Die Nachfrage nach Artilleriemunition ist aktuell sehr hoch", schreibt das Unternehmen weiter. Dies gelte für den akuten Bedarf der Ukraine und das Auffüllen der "weitgehend leeren" Munitionsdepots in Deutschland und anderen NATO- und EU-Staaten.
+++ 10:01 Bericht: Ukraine greift Öllager in Luhansk an +++
Die ukrainischen Truppen haben einer Meldung der russischen Nachrichtenagentur RIA zufolge ein Öllager im russische besetzten Luhansk mit Drohnen angegriffen. Die Agentur beruft sich auf die von Russland installierten Behörden in der besetzten ostukrainischen Region. Ein Feuer, das nach dem Drohnenangriff ausgebrochen sei, wurde demnach wieder gelöscht. Berichte über mögliche Opfer gibt es nicht.
+++ 09:35 Weichert: Klitschko bezichtigt Selenskyj der Diktatur +++
Nachdem Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in einem Interview Fehler vorgeworfen hat, brodelt es hinter den Kulissen. Das berichtet ntv-Reporter Jürgen Weichert. Demnach bezichtigt Klitschko den Präsidenten der Diktatur.
+++ 09:12 Nach Blockade: Erste LKW passieren neuen polnisch-ukrainischen Grenzübergang +++
Die ersten 30 Lastwagen haben den neu eröffneten Grenzübergang Uhryniv-Dolhobychuv an der ukrainisch-polnischen Grenze passiert. Polnische LKW-Fahrer haben am 6. November damit begonnen, den LKW-Verkehr an drei Grenzübergängen zu blockieren, um gegen die Liberalisierung der EU-Transportvorschriften für ukrainische LKW zu protestieren. "Seit dem Morgen des 4. Dezember haben die Grenzschützer am Kontrollpunkt Uhryniv 30 schwere Fahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht von mehr als 7,5 Tonnen zur Ausreise aus der Ukraine freigegeben", teilten die Behörden über Telegram mit. Zudem schrieb der ukrainische Botschafter in Polen, Vasyl Zvarych, dass Kiew und Warschau in dem Grenzstreit "einige Kompromisse erzielt" haben.
+++ 08:50 Lukaschenko lobt 30-jährige Freundschaft mit China +++
Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hat bei seinem Besuch in China die engen Beziehungen beider Länder hervorgehoben. "Belarus ist, war und wird ein verlässlicher Partner für China sein", sagte Lukaschenko nach Angaben der belarussischen Präsidentschaft bei einem Treffen mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping in Peking. "Wir haben vor langer Zeit beschlossen, dass wir mit China zusammenarbeiten und befreundet sein werden", sagte er. Diese Freundschaft habe nun schon seit "mehr als 30 Jahren" Bestand. Lukaschenko war nach Angaben seiner Büros am Sonntag nach Peking gereist, um mit Xi über die Themen "Handel, Wirtschaft, Investitionen und internationale Zusammenarbeit" zu sprechen.
+++ 08:25 ISW: Russische Blogger geben Rüstungskonzern Social-Media-Schulung +++
Russische Militärblogger sollen den staatlichen Rüstungskonzern Rostec im Umgang mit sozialen Medien geschult haben. Ziel der sogenannten Masterclass soll eine größere Akzeptanz des Krieges innerhalb der Bevölkerung sein, wie das Institute for the Study of War berichtet. Demnach ging es vor allem um den Auftritt des Rüstungskonzerns auf Telegram und anderen sozialen Medien, schreibt das ISW unter Berufung auf Michail Swintschuk, den Gründer des Rybar-Telegram-Kanals. Er habe Rostec empfohlen, die Berichterstattung über seine Produktionsprozesse zu erhöhen, die Social-Media-Kampage insgesamt zu modernisieren und das Unternehmen dabei "menschlicher" darzustellen. Laut dem ISW soll durch die Zusammenarbeit des Kremls und der Militärblogger die Kriegsakzeptanz vor den kommenden Präsidentschaftswahlen erhöht werden. Zudem könnte der Kreml die Militärblogger durch finanzielle Anreize dazu bringen, weniger kritisch über die russische Kriegsführung zu berichten.
+++ 08:00 Ukraine: Russland hat 332.810 Soldaten verloren +++
Ukrainischen Angaben zufolge hat Russland seit Beginn des Angriffskrieges gegen die Ukraine 332.810 Soldaten verloren. Das gibt der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte bekannt. Allein für die vergangenen Tage meldet die Ukraine 770 tote russische Soldaten. Dem Bericht zufolge hat Russland außerdem bisher 5580 Panzer, 10401 gepanzerte Kampffahrzeuge, 10451 Fahrzeuge und Treibstofftanks, 7961 Artilleriesysteme, 913 Mehrfachraketen, 602 Luftabwehrsysteme, 323 Flugzeuge, 324 Hubschrauber, 6.017 Drohnen, 22 Schiffe und Boote und ein U-Boot verloren.
+++ 07:33 Ukraine: Russische Truppen feuern 23 Drohnen von der Krim ab +++
Die russischen Truppen haben nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe in der Nacht 23 Drohnen von der besetzten Krim aus auf die Ukraine abgefeuert. Zudem schossen die russischen Streitkräfte aus Cherson ab, heißt es in dem Telegram-Beitrag. Die Rakete und 18 der Drohnen seien von der Luftabwehr abgefangen und zerstört worden, bevor sie ihre Ziele hätten erreichen können. In mindestens neun Regionen der Ukraine seien Flugabwehrraketen stationiert, teilt die Luftwaffe weiter mit. Was mit den nicht abgefangenen Drohnen geschehen ist und ob es Schäden durch den Angriff gab, lässt sie offen. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben nicht.
+++ 07:05 ISW: Russland setzt verstärkt auf Fernangriffe mit Gleitbomben +++
Die ukrainische Luftabwehr entlang der Frontlinie veranlasst die russischen Streitkräfte offenbar dazu, verstärkt auf Fernangriffe mit Gleitbomben zu setzen. Das berichtet der US-Thinktank Institute for the Study of War (ISW). Demnach erklärte der ukrainische Militärsprecher Oleksandr Stupun, dass die Ukrainer russische Kampfhubschrauber wie Ka-52 und Mi-24 abschießen, sobald sie in die Reichweite der ukrainischen Luftverteidigungssysteme gelangen. Das würde die russischen Streitkräfte dazu bringen, Su-35- und Su-34-Kampfflugzeuge mit Gleitbomben 50 bis 70 Kilometer hinter der Frontlinie einzusetzen. Die Einschätzung deckt sich laut dem ISW mit der von Oberst Jurij Ihnat, dem Sprecher der ukrainischen Luftwaffe. Demnach zwinge die ukrainische Luftabwehr die Russen verstärkt zum Einsatz von KAB-Gleitbomben. Da diese ungenau seien, müssten die russischen Streitkräfte eine große Anzahl der Bomben abwerfen, um ukrainische Ziele zu treffen.
+++ 06:40 Studie: Ukraine-Krieg stößt mehr CO2 aus als Belgien in einem Jahr +++
Russland hat mit seinem Angriffskrieg auf die Ukraine einer aktuellen Studie zufolge in den ersten anderthalb Jahren mehr klimaschädliche Treibhausgase verursacht als ein Land wie Belgien in einem Jahr. Für die Zeitspanne errechnet ein internationales Forscherteam rund um den Niederländer Lennard de Klerk 150 Millionen Tonnen an CO2-Äquivalenten. Rund ein Viertel davon sind durch die eigentliche Kriegsführung - also etwa den Treibstoffverbrauch der Truppen oder militärische Ausrüstung und Geschosse - ausgestoßen worden. Eine weitere große Quelle klimaschädlicher Gase sind Brände (15 Prozent). 12 Prozent der Emissionen entstehen den Berechnungen zufolge dadurch, dass durch die Sperrung betroffener Lufträume für viele Airlines Flugzeuge lange Umwege fliegen. Die Studie soll heute auf der Weltklimakonferenz in Dubai vorgestellt werden.
+++ 06:12 Selenskyj: "Werden die Fähigkeiten unseres Staates erhöhen" +++
Die ukrainische Rüstungsindustrie soll in Kürze ihre Kapazitäten ausweiten. Das kündigt Präsident Selenskyj ohne Nennung weiterer Details an. "Nächste Woche - wir bereiten uns bereits darauf vor - werden wir die Fähigkeiten unseres Staates definitiv erhöhen, vor allem unsere Rüstungsindustrie", sagt er. Zuletzt war die Errichtung eines Werks zur Panzer-Produktion durch einen deutschen Konzern im Gespräch.
+++ 05:31 Kreml zensiert Familien mobilisierter Soldaten +++
Russland zensiert Angehörige mobilisierter russischer Soldaten in den sozialen Medien aus Angst vor deren Protesten. Laut dem US-Thinktank Institute for the Study of War will der Kreml damit negative Auswirkungen auf den Präsidentschaftswahlkampf 2024 vermeiden. ISW zitiert einen Beitrag von BBC Russia. Danach hätten Online-Bots mit gefälschten Profilen die Angehörigen attackiert und ihnen Verbindungen zum inhaftierten Oppositionellen Alexej Nawalny nachgesagt.
+++ 03:25 Trotz des Krieges: Globale Rüstungsindustrie verzeichnet weniger Einnahmen +++
Die 100 größten Rüstungskonzerne der Welt haben 2022 trotz des Ukrainekriegs weniger Einnahmen verzeichnet. Sie erwirtschafteten laut einem vom Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri veröffentlichten Bericht 597 Milliarden Dollar (rund 543,4 Milliarden Euro) und damit 3,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Gleichzeitig haben die Firmen jedoch deutlich mehr Aufträge akquiriert. Sipri rechnet deshalb für die kommenden Jahre mit beträchtlich höheren Einnahmen. Sipri erklärt die Entwicklung mit Kapazitätsengpässen vor allem in den USA. Die Firmen brauchten oft lange, um ihre Produktion auszuweiten. Ein Teil ihrer unerledigten Aufträge stamme noch aus der Zeit vor dem Ukrainekrieg.
+++ 01:25 Moskauer Autofabrik brennt +++
In einer Autofabrik in Moskau ist ein Brand ausgebrochen. Videos auf X und Telegram von Anwohnern zeigen hoch aufschlagende Flammen. Eine Fläche von 1000 Quadratmetern sei betroffen, das Feuer breite sich aus. Zur Brandursache gibt es keine offiziellen Angaben.
+++ 00:16 Ukraine: Offensive auf Melitopol geht weiter +++
Die Streitkräfte der Ukraine führen nach eigenen Angaben weiterhin eine Offensivoperation in Richtung des russisch besetzten Melitopol durch. Das teilt der Kommandeur der Tavria-Gruppe, General Oleksandr Tarnavskyi auf Telegram mit. Die Operation füge den Besatzungstruppen Verluste an Arbeitskräften und Ausrüstung zu.
+++ 22:18 Russland feuert Kamikaze-Drohnen auf Süden der Ukraine ab +++
Russische Streitkräfte haben nach ukrainischen Angaben eine Gruppe von Kamikaze-Drohnen auf den Süden der Ukraine abgefeuert. Dabei handele es sich um die iranischen Shahed-Drohnen, teilt die ukrainische Luftwaffe auf Telegram mit. In mindestens drei Regionen des Landes gibt es Luftalarm: In den Oblasten Cherson, Mykolajiw und Kirowohrad.
+++ 21:16 Selenskyj verurteilt "reine Terroranschläge" in Cherson +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verurteilt die jüngsten russischen Angriffe auf die südukrainische Stadt Cherson als "reine Terroranschläge". "Insgesamt gab es allein an diesem Tag mehr als 20 russische Angriffe in der Region Cherson", sagt Selenskyj in seiner allabendlichen Videoansprache. "Brutale Schläge, in der ganzen Stadt - Häuser, Straßen, Krankenhäuser." Bei den Artillerieangriffen auf Cherson wurden nach offizieller Darstellung mindestens zwei Menschen getötet und sieben weitere schwer verletzt. Kampfhandlungen seien auch von anderen Frontabschnitten gemeldet worden. "An Dutzenden von Orten entlang der gesamten Frontlinie wird weiterhin heftig gekämpft", sagt Selenskyj. "Am schwierigsten sind die Gebiete Marijinka, Awdijiwka und Bachmut."
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Quelle: ntv.de, mdi/mau/dpa/AFP/rts