Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:57 Litauen kauft 36 Luftabwehrraketen von USA +++

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Litauen will 36 Luftabwehrraketen vom Typ AMRAAM von den USA beziehen. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Vilnius bestätigen die zuständigen US-Behörden den geplanten Verkauf der Raketen und der dazugehörigen Ausrüstung im Wert von 100 Millionen Dollar, die für die litauischen Nasams-Luftverteidigungssysteme bestimmt sind. Das Rüstungsgeschäft werde die Fähigkeit des an Russland und Belarus grenzenden EU- und NATO-Mitglieds Litauen verbessern, Missionen zur Selbstverteidigung und für die regionale Sicherheit durchzuführen, teilt die amerikanische Defense Security Cooperation Agency mit. Der Verkauf der Raketen werde aber das "grundlegende militärische Gleichgewicht in der Region" nicht verändern.

+++ 22:10 700.000 Tonnen Getreide über Schwarzmeer-Korridor transportiert +++
Der ukrainische Minister für Agrarpolitik, Mykola Solskyi, sagt, dass über den temporären Korridor durch das Schwarze Meer fast 700.000 Tonnen Getreide transportiert wurden, berichtet UkrAgroConsult auf einer Sitzung des EU-Rates in Luxemburg berichtete. Der temporäre Korridor wurde im August eröffnet. Seitdem sind 38 Schiffe in ukrainische Häfen eingelaufen und mehr als 30 wieder ausgelaufen. Die meisten dieser Schiffe transportieren Getreide nach Europa und Afrika. "Er funktioniert dank der Unterstützung unserer Streitkräfte und des Vertrauens der internationalen Partner. Die Zahl der Schiffe, die die Häfen anlaufen, steigt von Tag zu Tag", so Solskyi.

+++ 21:40 Ukrainischer Geschäftsmann wegen Lieferung von Material für russische Marineradare angeklagt +++
Der ukrainische Sicherheitsdienst (SBU) hat einen lokalen Geschäftsmann in der Oblast Sakarpattia angeklagt, weil er angeblich Rohmaterial für die Herstellung von Radargeräten für die russische Marine geliefert haben soll, berichtet der SBU. Demnach lieferte der Geschäftsmann mehrere Sendungen im Wert von rund 330.000 US-Dollar, wobei der Hauptkunde eines der großen russischen Hüttenwerke war. Das geschmolzene Material soll dann an das sanktionierte Unternehmen Izumrud geliefert worden sein, wo es für die Herstellung von Radaren für russische Kriegsschiffe verwendet wurde. Der Verdächtige soll seine Aktivitäten verheimlicht haben, indem er Rechnungen und andere Unterlagen zu den Lieferungen fälschte. Der Geschäftsmann "versteckt sich derzeit im Ausland vor der Justiz", so der SBU, der darauf hinwies, dass die Bemühungen, ihn vor Gericht zu bringen, im Gange sind

+++ 21:05 Gouverneur: Russischer Beschuss eines Dorfes in der Oblast Charkiw tötet zwei Menschen +++
Wie Gouverneur Oleh Syniehubov mitteilt, haben die russischen Streitkräfte das Dorf Podoly im Bezirk Kupiansk der Oblast Charkiw mit Artillerie beschossen, wobei zwei Zivilisten getötet wurden. Bei den Opfern handele es sich um zwei Männer im Alter von 57 und 50 Jahren, so der Gouverneur. Bei dem Angriff seien auch ein Gebäude und zwei Autos beschädigt worden, fügt er hinzu. Das Dorf Podoly liegt am östlichen Stadtrand von Kupiansk, etwa 100 Kilometer östlich von Charkiw und fast 40 Kilometer südwestlich der russischen Grenze.

+++ 20:27 Moldawien sperrt Zugang zu 22 russischen Medien +++
Die Behörden der Republik Moldau haben den Zugang zu 22 russischen Medienseiten mit der Begründung gesperrt, sie würden als Teil eines "Informationskriegs" gegen das Land genutzt. Dies geht aus einem Erlass hervor, den der moldawische Sicherheits- und Informationsdienst am 24. Oktober veröffentlichte. In dem Erlass heißt es, dass die Websites Inhalte eines "Staates verbreiten, der sich in einem militärischen Konflikt befindet und als Aggressorstaat anerkannt ist", womit eindeutig Russland gemeint ist.

+++ 19:54 Militäranalysten: Indigene Völker stellen besonders viele Soldaten für Russland bereit +++
Militäranalysten zufolge haben Burjatien sowie einige andere russische Regionen, in denen indigene Völker leben, eine unverhältnismäßig große Zahl von Soldaten für Russlands Kriegsanstrengungen bereitgestellt, berichtet Reuters. Die zivilgesellschaftliche Gruppe "Free Buryatia Foundation" erklärt, die Mobilisierung einer unverhältnismäßig großen Zahl von Burjaten sei eine politische Entscheidung gewesen, da der Kreml in Burjatien ein geringeres Risiko in Bezug auf regierungsfeindliche Proteste sehe.

+++ 19:24 Russische Modemacher hoffen auf Durchbruch nach Firmenabwanderung +++
Die "Volga Fashion Week", welche ausschließlich Werke russischer Designer zeigt, schafft es in diesem Jahr auf die große Bühne nach Moskau. Das liegt vor allem daran, dass zahlreiche europäische und amerikanische Modehäuser sich zurückgezogen haben. Junge Modemacher hoffen jetzt auf ihren Durchbruch.

+++ 19:06 Podoljak: Musks Vorschlag zu einem Waffenstillstand ist ein "katastrophaler Fehler" +++
Elon Musks Vorschlag, dass ein Waffenstillstand in der Ukraine zu für Russland günstigen Bedingungen einen weiteren Krieg verhindern würde, sei ein "katastrophaler Fehler", sagt der Berater des ukrainischen Präsidialamtes Mykhailo Podolyak. Musk hatte zuvor in einer Diskussion auf Twitter geäußert, dass die USA "schlafwandlerisch" in den Dritten Weltkrieg hineinschlitterten und dass sie sich um eine Normalisierung der Beziehungen zu Russland bemühen sollten, was seiner Meinung nach geschehen könnte, wenn die USA die Ukraine zu einem Waffenstillstand drängen.

+++ 18:36 Ukraine betont Einsatz für UN +++
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba erklärt, sein Land setze sich für die Stärkung der Vereinten Nationen ein und habe eine "Vision für ihre Reform", schreibt er auf X. "Die Welt braucht die UN, und sie muss stark und effektiv sein."

+++ 18:05 Russische Überläufer nehmen an Militärübungen in Kiew teil +++
An einem geheimen Ort in Kiew nehmen russische Überläufer an militärischen Übungen teil. Das sibirische Bataillon kämpft auf der Seite der Ukraine und besteht aus Russen. Das Bataillon wurde von einem ehemaligen Offizier des russischen Militärgeheimdienstes mit dem Ziel gegründet, russische Aktivitäten zu stören, so lokale Berichte. Der Gründer Wladislaw Ammosow erklärte gegenüber Radio Free Europe, sein Bataillon sei "bereit, als Teil einer Sabotage- und Aufklärungsgruppe sofort auf russisches Territorium vorzustoßen und Feinde zu vernichten, die Putins Behörden unterstützen".

+++ 17:36 Russland startet Kampfjet nach angeblicher US-Bomber-Sichtung +++
Russland hat einen Su-27-Kampfjet gestartet, nachdem sich zwei strategische US-Bomber vom Typ B-1B über der Ostsee seiner Grenze genähert hatten, berichtet die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA. Als sich der Kampfjet näherte, machten die US-Bomber "eine Kehrtwende" und entfernten sich von der russischen Grenze, teilte das Verteidigungsministerium nach Angaben von Reuters mit.

+++ 17:05 Ukraine: Russische Soldaten haben 21.000 Privathäuser im Land zerstört +++
Seit Beginn der russischen Invasion haben russische Soldaten 21.000 Privathäuser und Teile der "sozialen Infrastruktur" im ganzen Land beschädigt, wobei 1.788 dieser Gebäude "vollständig zerstört" wurden, teilt der Gouverneur der Region Cherson im Süden der Ukraine, Oleksandr Prokudin, mit. "Und das nur in den enteigneten Gebieten", schreibtb er auf Telegram. "Gleichzeitig hört der Beschuss nicht auf. Wir haben also immer mehr Zerstörung. Und die Menschen brauchen einen Platz zum Leben. Sie wollen ihre Häuser wieder aufbauen. Sie wollen in ihrer Heimat bleiben und arbeiten."

+++ 16:34 Slowakische Präsidentin akzeptiert Drei-Parteien-Regierung +++
Dreieinhalb Wochen nach der Parlamentswahl in der Slowakei will Präsidentin Zuzana Caputova am Mittwoch eine neue Regierung ernennen. Wie ihr Sprecher Martin Strizinec bekannt gibt, habe sie von dem linksnationalen Wahlsieger Robert Fico einen vollständigen Vorschlag aller Minister erhalten und akzeptiert. Als Termin der Vereidigung sei nun Mittwochnachmittag festgelegt, teilt der Sprecher mit. Fico, dessen Partei die Parlamentswahlen im letzten Monat gewonnen hat, hat humanitäre Hilfe und Wiederaufbauhilfe für die Ukraine befürwortet, aber keine weiteren militärischen Lieferungen. Er hat auch die EU aufgefordert, Friedensgespräche zu erzwingen, eine Linie, die der des ungarischen Premierministers Viktor Orbán ähnelt, die aber von der Ukraine und ihren westlichen Verbündeten abgelehnt wird.

+++ 16:04 Selenskyj lobt Deutschland als Partner und wirbt um Investitionen +++
Der ukrainische Präsidenten Wolodymyr Selenskyj lobt Deutschland als verlässlichen Partner der Ukraine und wirbt bei deutschen Unternehmen um Investitionen in seinem Land. Besonders die Verteidigungsbranche, aber auch der Energie- und Landwirtschaftssektor benötige die internationale Zusammenarbeit. "Diese Sektoren werden nach dem Krieg gute Rendite bringen", sagt Selenskyj in einer per Video übertragenen Rede beim Deutsch-Ukrainischen Wirtschaftsforum in Berlin. Besonders in der grünen Energie gebe es ein großes Potenzial für Zusammenarbeit und Wachstum. Klar sei zudem, dass die Ukraine in diesem und nächsten Jahr Unterstützung für die Luftverteidigung benötige. Denn auch die wirtschaftliche Entwicklung der Ukraine hänge davon ab, wie gut sein Land den ukrainischen Luftraum verteidigen könne.

+++ 15:40 Regierungschef Schmyhal: Ukraine hofft auf 18 Milliarden Euro +++
Die Ukraine hofft nach Angaben von Ministerpräsident Denys Schmyhal, dass die EU dem Land 2024 wie in diesem Jahr 18 Milliarden Euro Budgethilfe zahlt. Der Gesamtbedarf der Hilfe von internationalen Partnern liege bei 42 Milliarden Euro im kommenden Jahr, sagt er. Die Ukraine finanziere mit ihren Einnahmen die Militärausgaben, die 2024 genauso hoch oder höher wie in 2023 sein würden.

+++ 15:11 Ukrainisches Rheinmetall-Gemeinschaftsunternehmen nimmt Arbeit auf +++
Ein Gemeinschaftsunternehmen zwischen Rheinmetall und einem staatlichen ukrainischen Rüstungskonzern nimmt seine Arbeit auf. Die Rheinmetall Ukrainian Defence Industry LLC sei als Gesellschaft bereits seit vergangener Woche tätig, teilt die größte deutsche Waffenschmiede mit. Zuvor hatte der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal bei einem Wirtschaftsforum in Berlin von dem neuen Unternehmen berichtet. Das Vorhaben war bereits im Mai bekanntgegeben worden, danach bekam es von den zuständigen Behörden verschiedener Staaten grünes Licht. Rheinmetall hält 51 Prozent und die Ukraine 49 Prozent an der Firma. Das Joint Venture mit Sitz in Kiew soll zunächst Militärfahrzeuge instand setzen. Schon bald sollen Rheinmetall-Produkte in der Ukraine hergestellt werden. Einzelheiten wurden nicht genannt. Das deutsche Unternehmen liefert seit vergangenem Jahr umfangreich Militärgüter an die von Russland angegriffene Ukraine, zum Beispiel Marder-Schützenpanzer und Leopard-Kampfpanzer.

+++ 14:41 Russen erobern wichtige Anhöhe bei Awdijiwka +++
In der Schlacht um Awdijiwka im Osten der Ukraine verzeichnet die russische Armee Erfolge. Nach tagelangen Gefechten gelang es den Angreifern allem Anschein nach, eine taktisch bedeutsame Anhöhe nahe umkämpften Stadt zu erobern. Russische TV-Sender veröffentlichten Aufnahmen, die die russische Flagge über der Abraumhalde nordöstlich des Stadtgebiets zeigen. Die Halde stammt aus dem Kohlebergbau und überragt das umgebende Gelände. Unmittelbar westlich der Anhöhe verläuft die Bahnstrecke Richtung Donezk. Hinter dem Bahndamm beginnen die Industrieanlagen der einst größten Kokerei der Ukraine.

+++ 14:25 Scholz will bis Ende 2023 dauerhafte EU-Finanzzusage für Ukraine +++
Bundeskanzler Olaf Scholz will in der EU bis Jahresende eine dauerhafte Finanzzusage für die Ukraine erreichen. "Schon beim Europäischen Rat Ende dieser Woche werden wir unseren gemeinsamen Willen zur finanziellen Unterstützung der Ukraine bekräftigen", sagt der Kanzler beim deutsch-ukrainischen Wirtschaftsforum in Berlin mit Blick auf den EU-Gipfel am Donnerstag und Freitag. "Ich werde mich dafür einsetzen, dass wir bis Ende des Jahres die konkreten Lösungen auf den Weg bringen, um eine nachhaltige Unterstützung der Ukraine für die kommenden Jahre zu sichern", fügt er mit Blick auf den EU-Gipfel im Dezember hinzu. Dies ist in der EU noch strittig. In der EU solle eine eigene Ukraine-Fazilität geschaffen werden, die Zuschüsse und Darlehen bündele sowie private und öffentliche Investitionen koordiniere. Richtschnur für diesen Wiederaufbau solle ein von der Ukraine selbst erarbeiteter Plan sein, der mit der EU und auch international abgestimmt sei. "Finanzielle Unterstützung wird dort auch mit der Erfüllung wichtiger Reformschritte verbunden", betont der Kanzler.

+++ 14:00 Kremlsprecher: Russland fürchtet keine weiteren Sanktionen +++
Russland kann nach eigenen Angaben weitere Sanktionen des Westens aussitzen. Die heimische Wirtschaft habe sich gut an die Sanktionen angepasst und fürchte sich daher nicht vor weiteren Maßnahmen, sagt Präsidialamtssprechers Dmitri Peskow. Vielmehr hätten die Sanktionen dazu beigetragen, die russische Industrieproduktion anzukurbeln. "Wir haben uns ausreichend daran angepasst, sodass uns Zeithorizonte wie fünf bis zehn Jahre keine Angst machen."

+++ 13:43 Gouverneur meldet mehr als 150 Angriffe auf Oblast Saporischschja an einem Tag +++
In der ukrainischen Oblast Saporischschja hat es gestern nach Angaben der regionalen Verwaltung mehr als 150 russische Angriffe gegeben. Das gab der Gouverneur der Region bei Jurij Malaschko bei Telegram bekannt. "Der Feind hat 152 Angriffe auf 22 bewohnte Gebiete der Region Saporischschja durchgeführt“, sagte Jurij Malaschko bei Telegram. Dazu gehörten Beschuss, Luftabwürfe, Drohnenangriffe und Angriffe mit Flugabwehrraketen, fügte er hinzu. "Es gingen 17 Meldungen über die Zerstörung von Wohngebäuden und Infrastruktureinrichtungen ein, (aber) keine Opfer."

+++ 13:26 Kreml weist Behauptungen über Putin-Doppelgänger als "absurden Schwindel" zurück +++
Nach Angaben von Kremlsprecher Dmitri Peskow sei Russlands Präsident fit und wohlauf. Peskow weist damit Spekulationen über den Gesundheitszustand des Staatschef zurück. Wie die britische Zeitung "Guardian" schreibt, dementierte der Kremlsprecher in einem Gespräch mit Reportern auch die Behauptung, dass Putin Doppelgänger eingesetzt habe, und bezeichnete dies als "absurden Schwindel". Reporter fragten Peskow nach Putins Gesundheitszustand, nachdem ein russischer Telegram-Sender ohne Quellenangabe berichtet hatte, dass der Präsident am Sonntagabend einen schweren gesundheitlichen Vorfall erlitten habe, der von einigen westlichen Medien aufgegriffen wurde.

+++ 13:07 Kiew: Mehr als 800 russische Soldaten an einem Tag "eliminiert" +++
Laut offiziellen Zahlen aus Kiew sind binnen eines Tages 810 russische Soldaten im Krieg ums Leben gekommen. Nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums sind seit Beginn des Krieges im Februar 2022 insgesamt 295.510 russische Soldaten "eliminiert" worden. Das heißt, sie wurden getötet oder können nicht mehr weiterkämpfen. Wie das Verteidigungsministerium in seinen täglichen Angaben zu den Verlusten Russlands verkündet, habe der Gegner unter anderem zwölf weitere Panzer verloren (5105). Seit Beginn der russischen Invasion zählt die Ukraine knapp 9700 gepanzerte Fahrzeuge und mehr als 5300 Drohnen, die sich nicht mehr im Besitz des russischen Militärs befinden oder zerstört wurden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Moskau selbst hält sich mit Informationen zu eigenen Verlusten in der Ukraine zurück.

+++ 12:53 Selenskyj fordert "vollständige Deokkupation" der Ukraine +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in einer Videoansprache an die Delegierten beim zweiten parlamentarischen Gipfeltreffen der internationalen Krim-Plattform in Prag eine "vollständige Deokkupation" des Territoriums seines Landes gefordert. Je mehr Länder an der Seite der Ukraine stünden, desto eher könne die russische Aggression beendet werden. Er rief die Parlamentarier auf, zusätzliche Maßnahmen gegen die Umgehung der westlichen Sanktionen gegen Russland zu ergreifen und gegen russische Propaganda vorzugehen. Selenskyj hob zudem erfolgreiche ukrainische Drohnen- und Raketenangriffe auf russische Stützpunkte auf der Halbinsel Krim hervor, wodurch die russische Flotte "schrittweise von der Krim flieht". Dabei erwähnte der Ukrainer auch russische Pläne für eine neue Flottenbasis in der von Georgien abtrünnigen Region Abchasien an der Ostküste des Schwarzen Meeres. "Wir werden sie auch dort erreichen", drohte er.

+++ 12:30 Scholz: Deutsche Hilfe mittlerweile bei 24 Milliarden Euro +++
Deutschland hat der Ukraine seit Kriegsbeginn nach Angaben von Kanzler Olaf Scholz mittlerweile zivile und militärische Hilfe im Wert von 24 Milliarden Euro geliefert. Damit sei Deutschland nach den USA der zweitgrößte Unterstützer des Landes. Man spanne einen Winterschutzschirm im Umfang von 1,4 Milliarden Euro auf, weil sich abzeichne, dass Russland erneut Kälte und Energieknappheit als Waffe gegen die Zivilbevölkerung einsetzen wolle, sagt er beim deutsch-ukrainischen Wirtschaftsforum. Russlands Präsident Wladimir Putin habe sich geirrt, wenn er glaube, dass der Westen weniger Durchhaltewille habe als Russland, betont Scholz.

+++ 12:03 Selenskyj über Verlauf der Gegenoffensive: "Unsere Taktik funktioniert" +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenksyj blickt optimistisch auf den Verlauf der Gegenoffensive, mit der die russischen Invasoren aus dem eigenen Land vertrieben werden sollen. "Gerade in der Schwarzmeerregion und um die Krim lässt sich am besten erkennen, wie unsere Taktik funktioniert", schrieb der Staatschef bei Telegram. Das macht Selenskyj an mehreren Punkten fest: Zum einen sei die russische Militärflotte im westlichen Teil des Schwarzen Meeres nicht mehr einsatzfähig und fliehe nach und nach von der Krim. Daneben hätten die "russischen Terroristen" an den besetzten Teilen der Schwarzmeer- und Asowschen Küste mittlerweile keinen sicheren Stützpunkt und keine völlig zuverlässige Logistikroute mehr. Außerdem würde sich die pro-ukrainische Stimmung auf der Krim immer offener zeigen, obwohl Russland diesen Teil immer noch kontrolliert. Dann führt Selenskyj noch an, dass es der Ukraine gelungen ist, Getreidelieferungen über die Schwarzmeerroute sicherzustellen. Zum Abschluss bekräftigt der ukrainische Präsident erneut den territorialen Anspruch seines Landes auf alle von Russland besetzten und völkerrechtswidrig annektierten Gebiete wie die Krim.

+++ 11:46 Gouverneur spricht von "schwerem" Beschuss in der Nacht in der Oblast Dnipropetrowsk +++
Die Oblast Dnipropetrowsk ist in der vergangenen Nacht "schwer" unter Beschuss geraten. Das berichtet "Sky News" unter Berufung auf den Gouverneur der ukrainischen Region. "In der Nacht schlug der Angreifer mit schwerer Artillerie zu. Ein Dutzend Granaten wurde auf die Gemeinde Marganets abgefeuert", schrieb Serhii Lysak demnach bei Telegram. Auch am Morgen seien die russischen Angriffe weitergegangen, wobei der Raketenangriff auf den Bezirk Kamiansky abgewehrt worden sein soll. Nach bisherigen Erkenntnissen gebe es keine Verletzten, schrieb Lysak.

+++ 11:07 Ukrainischer Postdienst bietet Menschen in Depots Schutz vor Raketenangriffen +++
Der ukrainische Postdienst stellt seine Depots zukünftig während russischer Angriffe als Luftschutzbunker zur Verfügung. Das meldet die nationale Nachrichtenagentur des Landes, Ukrinform. "Wir haben in allen Depots Luftschutzbunker gebaut. Aber jetzt geht es darum, in den Gebäuden kleine Luftschutzbunker zu bauen, damit die Menschen so nah wie möglich an ihnen sein können", sagte Volodymyr Popereshniuk, Mitbegründer von Nova Poshta. In Charkiw hätten die Menschen bei einem Raketenangriff nicht mal eine Minute Zeit. "In buchstäblich 30 bis 40 Sekunden musst du es schaffen, dich zu verstecken." Bei einem russischen Angriff in der Oblast Charkiw waren kürzlich sechs Postmitarbeiter ums Leben gekommen.

+++ 10:35 Oblast Charkiw: Vier Zivilisten bei russischem Angriff verletzt +++
Die russische Armee hat in der Nacht die Siedlung Borowa in der Oblast Charkiw angegriffen und dabei vier Zivilisten verletzt. Das meldet Ukrinform, die ukrainische nationale Nachrichtenagentur, unter Berufung auf die regionale Militärverwaltung. Wie der Leiter der regionalen Militärverwaltung, Oleh Synjohubow, via Facebook schreibt, wurde die Siedlung im Nordosten des Landes am späten Montagabend mit Mehrfachraketenwerfern attackiert und dabei ein zweistöckiges Wohnhaus beschädigt. Zwei Frauen und zwei Männer wurden verletzt. Der Zustand eines 67-Jährigen ist nach Angaben der Militärverwaltung kritisch.

+++ 10:16 Ukrainische Behörden bringen mehr als 800 Kinder aus der Oblast Cherson in Sicherheit +++
Die ukrainischen Behörden haben die Evakuierung von mehr als 800 Kindern in der Oblast Cherson angeordnet. Wie die ukrainische Zeitung "Kyiv Independent" unter Berufung auf Ministeriumsangaben berichtet, wurden 802 Kinder aus 23 Siedlungen in der Region in Sicherheit gebracht, da diese regelmäßig russischen Angriffen ausgesetzt seien. Die Kinder würden mit ihren Erziehungsberechtigten die Bezirke Beryslaw, Kachowka und Cherson verlassen, teilte das Ministerium dem Bericht zufolge bei Telegram mit.

+++ 09:40 ntv-Reporter Richter: "In Awdijiwka gibt es apokalyptische Szenen" +++
"Mit Leichen gepflastert" sind die Felder rund um Awdijiwka laut ntv-Reporter Stephan Richter in Kiew. Er erklärt, warum der Krieg gerade dort so unerbittlich tobt und welche Maßnahmen Präsident Wolodymyr Selenskyj ergreifen will, damit die Welt den Krieg in der Ukraine nicht vergisst.

+++ 09:17 Moskau: Drei unbemannte ukrainische Boote vor der Krim zerstört +++
Russische Seestreitkräfte haben im nördlichen Teil des Schwarzen Meeres vor der Halbinsel Krim drei unbemannte ukrainische Boote zerstört, teilte das russische Verteidigungsministerium laut einem Bericht des "Guardian" mit. "Anti-Sabotage-Raketen und Bomben trafen das Gebiet, in dem die unbemannten Boote entdeckt wurden", schrieb das Ministerium bei Telegram. Demnach werde vor dem Hafen von Sewastopol, der Heimat der russischen Schwarzmeerflotte, eine Anti-Minen- und "Anti-Sabotage"-Operation durchgeführt. Noch ist unklar, inwieweit es Opfer oder Schäden gibt. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben aus Moskau nicht. Kiew hat sich dazu bislang nicht geäußert.

+++ 08:38 London: Russland nutzt Strafbataillone für Angriffe in Ukraine +++
Russland lässt seine Angriffe gegen ukrainische Stellungen nach britischen Informationen in erster Linie von ehemaligen Gefangenen und in Ungnade gefallenen Soldaten durchführen. Die "Sturm-Z" genannten Einheiten seien vermutlich als zunächst relativ elitäre Gruppen geplant gewesen, die die taktische Initiative ergreifen könnten, teilte das britische Verteidigungsministerium unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnissen mit. "Spätestens seit Frühjahr 2023 sind aus den 'Sturm-Z' jedoch de facto Strafbataillone geworden, die mit Sträflingen sowie regulären Soldaten, die Disziplinarverstöße begangen haben, besetzt sind." Die Existenz von "Sturm-Z" verdeutliche die enormen Schwierigkeiten Russlands, Kampfinfanterie zusammenzustellen, die in der Lage ist, wirksame Offensivoperationen durchzuführen.

+++ 07:50 Ukrainisches Militär: Sechs russische Drohnen in der Nacht abgeschossen +++
Laut dem Update des Generalstabs hat die ukrainische Luftverteidigung in der Nacht zum Dienstag sechs von russischen Streitkräften gestartete Drohnen abgeschossen. Wie die ukrainische Zeitung "Kyiv Independent" berichtet, handelt es sich um Drohnen vom Typ Shahed.

+++ 06:28 Russische Angriffe auf mehrere Orte in der Oblast Sumy +++
Russland hat erneut Ortschaften in der Oblast Sumy im Nordosten der Ukraine angegriffen. Wie die ukrainische Zeitung "Kyiv Independent" schreibt, attackierten russische Truppen die Gemeinden Bilopillia, Yunakivka und Khotin.

+++ 05:00 Russland meldet versuchten Angriff auf Sewastopol +++
Die russische Schwarzmeerflotte wehrt nach russischen Angaben einen ukrainischen Angriff auf Sewastopol ab. Bei dem Angriff am frühen Morgen habe es sich vermutlich um einen ukrainischen "Unterwasser-Sabotageakt" gehandelt, schreibt der von Moskau eingesetzte Gouverneur von Sewastopol auf der Halbinsel Krim, Michail Raswoschajew, bei Telegram.

+++ 02:55 Selenskyj wirbt um anhaltende Unterstützung für Ukraine +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will mit internationalen Konferenzen weiter für die Unterstützung seines Landes im Abwehrkampf gegen den russischen Angriffskrieg werben. "Die Aufmerksamkeit der Welt für die Ukraine, für den Schutz der Freiheit und des Völkerrechts muss gewahrt bleiben - dafür tun wir alles", sagt Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. Bereits am Dienstag werde ein parlamentarischer Gipfel der "Krim-Plattform" stattfinden. Die "Krim-Plattform", eine diplomatische Initiative Kiews, sie soll international Aufmerksamkeit für Missstände auf der seit 2014 von Russland annektierten Halbinsel erzeugen.

+++ 01:04 Russland verstärkt Angriffe auf Awdijiwka - schwierige Versorgungslage +++
Die russischen Streitkräfte verschärfen ukrainischen Angaben zufolge ihre Angriffe auf zwei Frontabschnitte in der Ostukraine. Der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte erklärt, seine Truppen hätten erneut russische Angriffe auf die Stadt Awdijiwka zurückgeschlagen. Das Stadtzentrum und die einzige Versorgungsroute stünden rund um die Uhr unter Beschuss, sagt der Leiter der Militärverwaltung der Stadt, Witali Barabasch, dem US-finanzierten Sender Radio Liberty. Die Versorgungslage sei sehr schwierig. General Oleksandr Syrskyj, Kommandeur der ukrainischen Bodentruppen, spricht zudem von einer besonders schwierigen Lage in Bachmut. "Der Feind hat große Verluste erlitten, vor allem an Menschen, aber er füllt seine Truppen ständig auf, indem er Reserven heranzieht, auch aus Russland", sagt Syrskyj der ukrainischen Nachrichtenagentur Unian.

+++ 23:16 Russland wirbt um Soldatinnen für Kampfeinsätze +++
Russland beginnt laut einem Medienbericht mit der Rekrutierung von Frauen für Kampfeinsätze im Krieg gegen die Ukraine. In der dem russischen Verteidigungsministerium unterstehenden Söldnereinheit "Redut" würden Scharfschützinnen und Bedienerinnen von Drohnen angeworben, schreibt das unabhängige Internetportal istories. Bislang wurden Frauen im russischen Militär nur als Sanitäterinnen und in der Küche eingesetzt. Den Soldatinnen wird ein Halbjahresvertrag mit einem Monatsgehalt von umgerechnet etwa 2200 Euro angeboten. Gesucht würden vor allem Frauen, die im Umgang mit Waffen schon geübt seien, teilt eine Rekruterin istories mit.

+++ 22:03 Irland plant, den Zugang ukrainischer Flüchtlinge zu staatlich bereitgestelltem Wohnraum zu beschränken +++
Die irische Regierung bereitet eine Änderung der irischen Flüchtlingspolitik in Bezug auf Ukrainer vor, die deren Zugang zu staatlich bereitgestellten Unterkünften auf drei Monate begrenzen würde, bevor sie sich eine eigene Unterkunft suchen müssen, berichtet der Irish Examiner unter Berufung auf eine Regierungsquelle. Die Änderungen würden eine zeitliche Begrenzung der Flüchtlingsunterbringung einführen, die es ukrainischen Flüchtlingen derzeit erlaubt, auf unbestimmte Zeit in staatlich bereitgestellten Wohnungen zu wohnen.

+++ 21:27 Ungarn blockiert anscheinend Ukraine-Hilfe wegen OTP-Bank +++
Die EU-Außenminister haben sich erneut nicht über die 500 Millionen Euro Militärhilfe für die Ukraine einigen können, da Ungarn Zusicherungen über die Streichung seiner OTP-Bank von der Liste der internationalen Kriegsförderer Kiews verlangt, berichtet Radio Free Europe/Radio Liberty. Der Chefdiplomat der Europäischen Union, Josep Borrell, bestätigte, dass die Verhandlungen auf Ministerebene in Luxemburg keine Einigung über die achte Tranche der Militärhilfe gebracht haben, nannte aber nicht die Gründe dafür.

+++ 20:53 US-Justizministerium will Oligarchen-Yacht einziehen +++
Wie das US-Justizministerium mitteilt, hat die US-Staatsanwaltschaft ein zivilrechtliches Verfahren zum Einzug der Superyacht Amadea im Wert von rund 300 Millionen US-Dollar eingeleitet, deren wirtschaftlicher Eigentümer der sanktionierte russische Oligarch Süleyman Kerimow ist. Kerimow, gegen den das Finanzministerium 2014 und 2018 als Reaktion auf Russlands Aktivitäten in der Ukraine und in Syrien Sanktionen verhängt hatte, soll die Amadea im Jahr 2021 über Scheinfirmen erworben haben. Die Yacht wurde im Frühjahr 2022 von den fidschianischen Behörden beschlagnahmt und liegt nun in San Diego, unter der Kontrolle der US-Regierung, vor Anker. Es wird erwartet, dass mit der Klage ein langwieriges Gerichtsverfahren eingeleitet wird, in dessen Verlauf die USA wahrscheinlich das Eigentum an der Yacht anstreben werden, um sie zu versteigern und den Erlös an die Ukraine zu überweisen, berichtet Reuters.

+++ 20:13 Ukrainische-Behörde für Korruptionsbekämpfung ermittelt gegen sechs Wehrdienst-Beamte +++
Die ukrainische Behörde für Korruptionsbekämpfung verdächtigt sechs Wehrdienst-Beamte, im letzten halben Jahr illegal Vermögenswerte im Wert von mehr als sieben Millionen US-Dollar erworben zu haben, berichtet die Behörde. Zu den Beamten, gegen die ermittelt wird, gehört unter anderem Yevhen Borysov, der frühere Leiter des Militärrekrutierungsbüros in Odessa, der verdächtigt wird, mehr als fünf Millionen Dollar illegal erworben zu haben.

+++ 19:42 Generalstab meldet schwere russische Angriffe an der Ostfront +++
Der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte meldet, dass die russischen Streitkräfte in vielen Sektoren der Ostfront schwere Angriffe durchführen, unter anderem in den Richtungen Avdiivka, Kupiansk, Lyman, Bakhmut und Marinka. Dem Bericht zufolge wurden im Laufe des 22. Oktober an allen Fronten über 90 Gefechte mit russischen Truppen registriert. In den letzten Tagen wurde eine ungewöhnlich hohe Zahl von Zusammenstößen pro Tag verzeichnet, manchmal doppelt so viele wie Mitte Oktober.

Mehr über die Ereignisse des Vortags lesen Sie hier.

Quelle: ntv.de, ino/dpa/rts/AFP

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