Politik

Das Internet und die Sünde Ajatollah prangert Facebook an

Erst kürzlich zeigt eine Studie: Das "Oberhaupt der Islamischen Revolution", Ajatollah Chamenei, agiert im Internet äußerst progressiv. Dennoch warnt nun ein anderer Ajatollah vor den Gefahren des Netzes. Besonders Facebook ist ihm ein Dorn im Auge.

Ein iranischer Ajatollah hat Facebook als "unislamisch" und die Mitgliedschaft in dem sozialen Netzwerk als "Sünde" bezeichnet. "Im Grunde ist es unislamisch und nicht erlaubt, auf eine Internetseite zu gehen, die Unsittlichkeiten propagiert und den religiösen Glauben schwächen könnte", sagte Ajatollah Lotfollah Safi-Golpaygani laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Isna. Die Mitgliedschaft sei daher "haram" (eine Sünde). Hohe Geistliche werden im Iran immer wieder zu sozialen Themen befragt. Ihre Aussagen gelten als eine Art Dekret.

 Der Ajatollah lehnt das Internet nach eigenen Worten aber nicht grundsätzlich ab. "Unproblematisch ist die Nutzung von Internetseiten, die religiöse Kriterien propagieren und nicht zu Unsittlichkeiten führen."

Trotz starker Einschränkungen der Regierung sind nach offiziellen Angaben vom Oktober rund 17 Millionen Iraner Mitglied bei Facebook. Beobachter schätzen die tatsächliche Zahl aber deutlich höher ein.

Fünf Millionen Seiten blockiert

Berichten zufolge blockiert das Land rund fünf Millionen Internetseiten. Die Bevölkerung verschafft sich beispielsweise über Proxy-Programme dennoch Zugang. Pläne, eine Art nationales Internet zu entwickeln, hat Teheran immer wieder verschoben.

Erst kürzlich zeigte eine , dass sich das  "Oberhaupt der Islamischen Revolution" im Internet äußerst progressiv zeigt. Die Webseite des Ajatollah Sayed Ali Chamenei lockt täglich zahlreiche Besucher aus aller Welt an und Google sieht einen "hoch qualitativen Inhalt".

Quelle: ntv.de, dpa

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