Politik

Alte AKW schneller abschalten Atomgesetze anwenden

Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) hat die Energiekonzerne vor dem Hintergrund der jüngsten Pannen aufgefordert, alte Atomkraftwerke schneller abzuschalten und ihre Restlaufzeiten auf neue Meiler zu übertragen. Wenn alte Atommeiler abgeschaltet würden und jüngere dafür länger liefen, sinke das Risiko und steige die nukleare Sicherheit, sagte Gabriel der "Sächsischen Zeitung".

Die Vorfälle in den Kraftwerken Brunsbüttel und Krümmel seien keine Werbeveranstaltungen für die Verlängerung von AKW-Laufzeiten, sagte der Minister. Die Pannen seien vielmehr ein Beleg dafür, dass es sinnvoll wäre, wenn die Energiekonzerne endlich vom Atomgesetz Gebrauch machen würden. Dort stehe, dass sie ältere Kraftwerke früher abschalten und die Laufzeiten auf jüngere und vergleichsweise modernere Kraftwerke übertragen könnten.

Vattenfall-Chef verärgert

Derweil hat Vattenfall-Konzernchef Lars Göran Josefsson das Krisenmanagement der Deutschland-Tochter heftig kritisiert. Aus der Pannenserie und dem Umgang damit sei eine "Frage des Vertrauens zu Vattenfall" entstanden, sagte Josefsson der "Berliner Zeitung". "Wir waren unfähig, richtig zu kommunizieren." Es habe sich so "eine äußerst unglückliche Situation in Deutschland" entwickelt.

Josefsson schloss personelle Konsequenzen wie eine Entlassung des Kernkraftwerksspartenchefs Bruno Thomauske nicht aus. "Für solche Entscheidungen ist es aber noch zu früh", sagte er der Zeitung. Spekulationen über einen Ausstieg von Vattenfall aus der Atomstromproduktion in Deutschland wies der Konzernchef klar zurück. Derartige Berichte seien "vollständig der Fantasie entsprungen".

Quelle: ntv.de

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