Polizei-Willkür im Kosovo CIVPOL sorgt für Ruhe
20.01.2009, 12:27 UhrDer Europarat hat das brutale Vorgehen der Polizei im Kosovo angeprangert - neben schweren Prügeln und Ohrfeigen auch Scheinhinrichtungen. Verantwortlich für solche Misshandlungen sei die vor zehn Jahren eingerichtete Kosovo-Polizei (KPS), stellte das Anti-Folter-Komitee des Europarats in einem Bericht fest. Der Bericht konnte laut Anti-Folter-Abkommen erst jetzt veröffentlicht werden, nachdem die UN-Mission für das Kosovo (UNMIK) ihre Zustimmung dazu gab.
Eine Delegation des Komitees hatte im März 2007 eine Woche lang Polizeistationen, Gefängnisse und geschlossene psychiatrische Einrichtungen im Kosovo besucht. Mehrere Festgenommene berichteten den Experten des Europarats, Polizisten der KPS hätten sie misshandelt, um ein Geständnis zu erpressen. Bei Eintreffen von Mitgliedern der internationalen Polizeitruppe im Kosovo (CIVPOL) seien die Brutalitäten sofort beendet worden. Beschwerden über die CIVPOL habe es nicht gegeben, heißt es in dem Bericht.
Die UNMIK, unter deren Verwaltung der Kosovo 1999 gestellt wurde, versicherte in ihrer Antwort, die Mitglieder der Kosovo-Polizei seien zur Ordnung gerufen worden. In Rundbriefen seien sie an ihre Pflicht erinnert worden, internationale Menschenrechtsstandards einzuhalten. Außerdem würden Fortbildungsveranstaltungen zum Thema Menschenrechte veranstaltet, an denen jährlich bis zu 180 Polizisten teilnähmen. Der Kosovo-Polizei gehören mehr als 7800 Polizisten an.
Quelle: ntv.de