Politik

Die Waffe des Motorroller-Mörders Das Kaliber 11,43

Frankreich verschärft inzwischen seine Sicherheitsvorkehrungen.

Frankreich verschärft inzwischen seine Sicherheitsvorkehrungen.

(Foto: REUTERS)

Es ist eine halbautomatische Pistole vom Kaliber 11,43 Millimeter, mit der der Mörder zuschlägt. Alle Opfer der jüngsten Anschläge in Frankreich sterben durch die Waffe, die lange vor allem im Kriminellen-Milieu beliebt ist. Bis 1985 ist sie die Handwaffe der US-Offiziere.

In drei Fällen benutzte der in Frankreich dieselbe Waffe: Eine halbautomatische Pistole vom Kaliber 11,43 Millimeter. Dieses Kaliber wurde lange bevorzugt für Abrechnungen im Kriminellen-Milieu verwendet, inzwischen bevorzugen die Banden in Südfrankreich aber Kalaschnikows oder Maschinenpistolen vom Typ Skorpion.

Das Kaliber 11,43 Millimeter ist seit Jahrzehnten vor allem durch den Colt 45 bekannt. Bei den drei tödlichen Angriffen auf Soldaten und auf eine jüdische Schule in Südfrankreich, bei denen insgesamt sieben Menschen starben, gaben die Ermittler bisher zwar nur das Kaliber bekannt. Untersuchungen ergaben nach Angaben aus Ermittlerkreisen aber, dass es sich immer um dieselbe Waffe handelte. Denn jede Waffe hinterlässt auf den Projektilen, die an den Tatorten gefunden werden, ganz charakteristische Spuren.

Der Colt 45 wurde ab 1911 weltweit in Millionen Exemplaren hergestellt, zunächst in den USA, später auch von argentinischen und chinesischen Firmen. Bis 1985 war die Pistole die Handwaffe der Offiziere der US-Armee. Der Colt 45 verfügt über ein Magazin mit sieben Schuss. Eine neue Waffe dieser Art kostet in Frankreich derzeit zwischen 600 und 1000 Euro.

Für den Kauf eines Colt 45 ist normalerweise ein Waffenschein erforderlich. Ein Schütze, der eine Waffe kaufen will, muss mindestens seit sechs Monaten in einem Sport-Schützenclub registriert sein. Erst wenn der Präsident des Schutzenclubs dann eine positive Bewertung abgebe, könne bei der Polizei ein Waffenschein beantragt werden, was noch einmal sechs Monate dauere, wie Yves Gollety, Präsident der nationalen Waffenhändler-Vereinigung, erläutert.

In Frankreich kamen seit den 40er Jahren tausende Colt 45 in Umlauf, teils von amerikanischen Soldaten. Im Kriminellen-Milieu fanden sie dankbare Abnehmer.

Quelle: ntv.de, Pierre-Marie Giraud, AFP

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