Politik

Anglikaner werden katholisch Fünf Bischöfe treten über

Die anglikanische Kirche ist seit Jahren innerlich zerrissen. Der Streit entzündet sich vor allem an der Zulassung von Frauen und Homosexuellen zum Bischofsamt. Nun treten fünf Bischöfe zum Katholizismus über.

Der Bischof von Ebbsfleet, Andrew Burnham, gehört zu den fünf Abtrünnigen.

Der Bischof von Ebbsfleet, Andrew Burnham, gehört zu den fünf Abtrünnigen.

(Foto: AP)

Aus Verärgerung über die Berufung von Frauen in hohe Kirchenämter treten fünf Bischöfe der anglikanischen Kirche zum Katholizismus über. Die Bischöfe hätten ein entsprechendes Angebot von Papst Benedikt XVI. angenommen, teilte die katholische Bischofskonferenz von England und Wales mit. Für verheiratete Bischöfe werde eine Ausnahme vom Zölibat gemacht, so dass sie in der katholischen Kirche zu Priestern geweiht werden können. Vom Bischofsamt seien sie aber ausgeschlossen.

Die Konvertiten gehen davon aus, dass ihnen eine Reihe Gleichgesinnter folgen wird. Der "Daily Telegraph" berichtet, rund 500 Anglikaner dürften sich in einer ersten Welle von Kirchenübertritten Rom anschließen.

Der Konflikt um weibliche oder homosexuelle Bischöfe, gleichgeschlechtliche Ehen und die Autorität der Kirche haben die weltweit 80 Millionen Anglikaner gespalten - vor allem zwischen eher liberalen Kirchen im angelsächsischen Raum und eher traditionellen Gemeinden in Asien und Afrika. Doch auch innerhalb der Church of England zeigen sich zunehmend Risse, da sich Traditionalisten immer weniger repräsentiert fühlen.

Auslöser für den Übertritt der fünf Bischöfe war die Generalsynode im Juli, die die Weihung von Bischöfinnen bestätigte. Erzbischof Rowan Williams, das Oberhaupt der Kirche von England und des weltweiten Anglikanischen Kirchenbundes, hatte damals vor dem Kirchenparlament vergeblich für einen Kompromiss geworben, der den Interessen der Traditionalisten mehr entgegengekommen wäre. Williams nahm die Rücktritte zweier ihm direkt unterstellter Bischöfe mit Bedauern an.

Quelle: ntv.de, rts

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