Politik

Brennstoff wird geladen Iran bestückt Atomkraftwerk

Der Iran beginnt damit, Brennelemente in den Reaktorkern seines Atomkraftwerks in Buschehr einzusetzen. Das mit russischer Hilfe gebaute Akw könnte im Januar ans Netz gehen. Es ist das erste Atomkraftwerk im Iran. Teheran gibt an, das Werk für die Stromnutzung zu benötigen.

Am Atomkraftwerk in Buschehr wird seit Jahrzehnten gebaut.

Am Atomkraftwerk in Buschehr wird seit Jahrzehnten gebaut.

(Foto: dpa)

Der Iran hat damit begonnen, sein erstes Atomkraftwerk mit nuklearem Brennstoff zu bestücken. Die Beladung in Buschehr habe angefangen, berichtete die Agentur Fars. Insgesamt werden über 160 Brennelemente eingesetzt. Im August hatte das Land mit Hilfe Russlands den Meiler nahe der Stadt Buschehr am Persischen Golf in Betrieb genommen.

Im September war bekanntgeworden, dass Buschehr vermutlich Ziel einer Cyber-Attacke durch den Computer-Schädling Stuxnet war. Offen blieb aber das Ausmaß der Schäden im Atomkraftwerk, dessen Bau vor Jahrzehnten von der deutschen Firma Siemens begonnen worden war und das dann mit russischer Hilfe fertiggestellt wurde. Viele der Kontrollsysteme für die iranischen Industrieanlagen, auch in Buschehr, stammten von Siemens, und Stuxnet griff speziell diese Systeme an.

Ursprünglich war geplant, die Brennelemente aus Russland schon im September unter Aufsicht der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA einzusetzen. Wegen technischer Probleme musste dies aber verschoben werden.

Akw soll im Januar ans Netz gehen

Nach iranischen Angaben soll der Reaktor nun zum Jahresbeginn 2011 Strom produzieren und ans Netz gehen. Der Westen argumentiert, wegen der Brennstoff-Lieferungen aus Russland gebe es für den Iran keinen Anlass mehr, selbst Uran anzureichern. Der Iran steht im Verdacht, heimlich Atomwaffen zu entwickeln.

Am Dienstag empfing Irans Präsident Ahmadinedschad seinen bolivianischen Kollegen Morales in Teheran.

Am Dienstag empfing Irans Präsident Ahmadinedschad seinen bolivianischen Kollegen Morales in Teheran.

(Foto: REUTERS)

Trotz wiederholter Aufrufe aus aller Welt zögert die iranische Führung weiterhin die Teilnahme an internationalen Gesprächen über sein umstrittenes Atomprogramm hinaus. "Die Einschätzung dauert noch an, da nicht nur Zeitpunkt und Tagungsort, sondern auch die Tagesordnung geklärt werden müssen", sagte Außenamtssprecher Ramin Mehmanparast in Teheran. Nach iranischer Vorstellung sollte die Agenda "nicht nur Form, sondern auch Inhalt" haben.

Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton hatte vorgeschlagen, dass die Sechsergruppe - die fünf ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrates und Deutschland - die Atomgespräche mit Teheran Mitte November in Wien wieder aufnehmen. "Druck und Ultimaten werden keine Auswirkung auf Irans feste Entschlossenheit haben, sein Recht auf ein friedliches Nuklearprogramm wahrzunehmen", sagte Mehmanparast.

Quelle: ntv.de, dpa

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