Politik

Misere bei der Bundeswehr Jung macht Guttenberg verantwortlich

Guttenberg musste im Zuge einer Plagiatsaffäre 2011 als Verteidigungsminister zurücktreten.

Guttenberg musste im Zuge einer Plagiatsaffäre 2011 als Verteidigungsminister zurücktreten.

(Foto: picture alliance / dpa)

Kaputte Schiffe, marode Flieger: Bei der Bundeswehr fehlt es an allen Ecken und Enden. Ex-Verteidigungsminister Jung gibt nun seinem Nachfolger Guttenberg die Schuld an dem Elend. Er hat einen konkreten Vorwurf.

Die Bundeswehr hat derzeit mit negativen Schlagzeilen zu kämpfen. Die Sanierungskosten für die Gorch Fock explodieren, viele Großgeräte wie Panzer, Schiffe und Flugzeuge sind nicht einsatzbereit. Der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages spricht sogar von "Mangelwirtschaft". Nun hat sich Ex-Verteidigungsminister Franz Josef Jung zu dem Thema zu Wort gemeldet.

Jung macht dabei seinem Amtsnachfolger Karl-Theodor zu Guttenberg schwere Vorwürfe. Laut Jung ist der CSU-Politiker verantwortlich für die Ausrüstungsprobleme bei der Bundeswehr, wie die "Bild"-Zeitung schreibt.

Demnach hat Guttenberg im Zuge der Bundeswehrreform 2011 insgesamt acht Milliarden Euro einsparen wollen, was Jung für einen großen Fehler hält. Die finanziellen Einschnitte seien "in einem derartigen Umfang gewesen, dass damit die Probleme begonnen haben". Die Folge: Wegen der Sparpläne hätten Ersatzteile gefehlt und Wartungen seien aufgeschoben worden, sagt Jung.

Jung gab an, dass er Guttenberg ein gut geführtes Ministerium hinterlassen habe. Die Ausrüstung der Bundeswehr sei unter seiner Führung zu 80 Prozent einsatzbereit gewesen. "Wir sind heute bei 50 Prozent." Mit den Problemen kämpfe nun auch die aktuelle Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen, die "ein Stück weit die Leidtragende" sei.

Franz Josef Jung war von 2005 bis 2009 Bundesverteidigungsminister. Karl Theodor zu Guttenberg wurde nach der Bundestagswahl 2009 sein Nachfolger. 2011 erklärte er wegen der Plagiatsaffäre um seine Doktorarbeit seinen Rücktritt. Seit 2013 leitet Ursula von der Leyen das Ministerium.

Quelle: ntv.de, jpe

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