Vorwurf der Marktbereinigung Köpping regt neue Treuhand-Kommissionen an
01.07.2018, 16:47 Uhr
Das Ende der Kaliwerke in Bischofferode steht für das Ende von weiten Teilen des Kalibergbaus in der DDR.
(Foto: dpa)
Die Arbeit der Treuhand hat unübersehbare Spuren in den neuen Ländern hinterlassen. Für nicht wenige sind es aber vielmehr Narben. Sachsens Integrationsbeauftragte Köpping regt nun ein neues Kapitel der Aufarbeitung an.
Sachsens Integrationsministerin Petra Köpping plädiert für eine neue Aufarbeitung der Treuhand-Arbeit. Denkbar etwa sei die Einrichtung von "Aufarbeitungs- und Wahrheitskommissionen", sagte sie. Diese sollten vor allem "auf lokaler Ebene arbeiten – sobald dies Bürgerinnen und Bürger vor Ort wünschen". Köpping will dabei weniger die Schuldfrage in den Mittelpunkt stellen, als vielmehr "die Wirklichkeit des Umbruchs und des Agierens der Treuhand aufzeigen".
Vor 28 Jahren trat am 1. Juli das sogenannte Treuhand-Gesetz in Kraft. Der Anstalt wurden damit schlagartig 8300 Betriebe unterstellt, die sie in die Marktwirtschaft führen sollte. Betroffen davon waren vier Millionen Beschäftigte. Zugleich ging es um die Eigentumsfrage von gut 2,4 Millionen Hektar Land. "Der Vorwurf der Marktbereinigung und Vermögensverschiebung zugunsten des Westens wird seither immer wieder von Ostdeutschen erhoben", heißt es in der Mitteilung des Ministeriums weiter.
Quelle: ntv.de, jwu