Millionen Euro Schulden angehäuft Liberale müssen sparen
22.04.2012, 11:10 Uhr
Döring muss eingestehen: Mit den Finanzen der Partei steht es nicht zum Besten.
(Foto: dpa)
Die FDP gibt sich gerne das Image einer besonders wirtschaftskompetenten Partei. Allerdings hat sie mit ihren eigenen Finanzen doch erhebliche Probleme. Bis Ende 2011 summieren sich ihre Schulden auf 8,5 Millionen Euro. Der neue Schatzmeister Fricke kündigt an, künftig etliche Ausgaben zu streichen. Das dürfte im Wahljahr 2013 allerdings schwierig werden.
Die Bundespartei der FDP kämpft vor dem wichtigen Bundestagswahljahr 2013 mit erheblichen finanziellen Problemen. Ende vergangenen Jahres summierten sich die Schulden auf rund 8,5 Millionen Euro. Das gab Schatzmeister Patrick Döring beim unmittelbar vor dem Ausscheiden aus dem Amt bekannt. Die mittelfristige Finanzplanung sieht vor, dass die Partei trotz des Wahljahres 2013 mit seinen hohen Wahlkampfausgaben in vier Jahren schuldenfrei sein soll.
Die schwierige Aufgabe des Schuldenabbaus übernimmt Otto Fricke, der vom Parteitag mit fast 98 Prozent zum neuen Bundesschatzmeister gewählt wurde. Er rief die Partei zur Mitarbeit bei der Lösung der finanziellen Probleme auf und kündigte an: "Ich werde auch manches Mal zu mancher Ausgabe Nein sagen."
Bis zur Schuldenfreiheit wird sich die Bundespartei laut Döring Geld von den Orts-, Kreis- und Landesverbänden leihen, die gemeinsam rund 14,8 Millionen Euro auf der hohen Kante haben. Dafür zahlt sie ihnen drei Prozent Zinsen.
Zusätzliche Ausgaben im vergangenen Jahr
Als Gründe für den weiteren Schuldenaufbau nannte Döring die schwierigen Landtagswahlen im vergangenen Jahr, für die die Bundespartei 600.000 Euro mehr als geplant in die Hand genommen habe. Der Frankfurter Parteitag, der länger dauerte als ursprünglich geplant, und der Mitgliederentscheid zum Euro-Rettungsschirm hätten mit zusätzlich einer Million Euro zu Buche geschlagen. "Das lässt sich in einem 15-Millionen-Euro-Haushalt nicht ausgleichen."
Den angestrebten Schuldenabbau bis 2016 hält Döring für durchaus realistisch. Dieses Jahr will die Bundespartei mit einem Plus von 2,2 Millionen Euro abschließen. Die Bundestagswahl 2013 werde dann wieder Geld kosten, aber danach werde erst einmal Ruhe einkehren. "Wir können pro Jahr ohne Wahlen mit einem Überschuss von 2 Millionen Euro rechnen."
Quelle: ntv.de, dpa