RTL/ntv Trendbarometer Mehrheit ist unzufrieden mit deutscher Ukraine-Politik
01.02.2022, 14:55 Uhr
Die Ukraine wünscht sich von Deutschland militärische Unterstützung für ihre Soldaten, das lehnt die Bundesregierung jedoch einmütig ab.
(Foto: imago images/ZUMA Wire)
Die Ukraine soll keine Waffen aus Deutschland erhalten, so die Position der Bundesregierung in der aktuellen Krise. Deutschland engagiert sich als Vermittler, hält sich aber zu möglichen Sanktionen bedeckt. Eine Mehrheit der Bundesbürger ist damit unzufrieden.
Eine große Mehrheit der Bundesbürger macht sich Sorgen wegen des Konflikts zwischen der NATO und Russland in der zugespitzten Ukraine-Krise. 86 Prozent sind durch die aktuellen Auseinandersetzungen beunruhigt, 37 Prozent davon sehr, 48 Prozent mindestens etwas. Nur wenige (13 Prozent) beunruhigt der aktuelle Konflikt überhaupt nicht. Überdurchschnittlich häufig zeigen sich die Anhänger der Linkspartei und der AfD nicht beunruhigt.
Nur rund ein Viertel der Bundesbürger (26 Prozent) ist mit dem bisherigen Umgang der Bundesregierung mit der Ukraine-Krise zufrieden. 63 Prozent sind hingegen mit der Art und Weise, wie die Bundesregierung mit dem Konflikt umgeht, weniger oder gar nicht zufrieden. Am ehesten zufrieden mit dem Agieren der Bundesregierung in der Ukraine-Krise äußern sich noch die Anhänger von SPD (50 Prozent) und Grünen (58 Prozent). Von den Anhängern der FDP sind hingegen nur 13 Prozent mit dem Umgang der Bundesregierung mit der Ukraine-Krise zufrieden und damit ähnlich wenige wie von den Anhängern der Oppositionsparteien.
Für 38 Prozent der Bundesbürger ist die Lage in der Ukraine das wichtigste Problem der aktuellen Woche. Eine Mehrheit der Befragten hält weiterhin die Corona-Pandemie für das wichtigste Thema.
Etwas besser als die Meinung zur Ukraine-Haltung der Regierung fällt das Urteil über die bisherige Arbeit von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock aus, die kürzlich ihre Antrittsbesuche in der Ukraine und direkt anschließend in Russland absolviert hatte. 36 Prozent der Bundesbürger sind mit ihrer bisherigen Arbeit im Amt insgesamt zufrieden, 51 Prozent allerdings sind auch mit ihrer Arbeit weniger oder gar nicht zufrieden. 13 Prozent trauen sich noch kein Urteil zu. Mehrheitlich zufrieden mit Baerbocks bisheriger Arbeit äußern sich die Anhänger ihrer eigenen Partei (84 Prozent) und die Anhänger der SPD (63 Prozent). Bei den Anhängern aller anderen Parteien - einschließlich der FDP - ist hingegen jeweils eine Mehrheit mit ihrer Arbeit weniger oder nicht zufrieden.
Die Daten zum Ukraine-Konflikt wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag von RTL Deutschland vom 28. bis zum 31. Januar 2022 erhoben. Datenbasis: 1001 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/-3 Prozentpunkte.
Quelle: ntv.de, fni