Geordneter Rückzug angekündigt NATO verringert Kosovo-Truppe
11.06.2009, 12:43 Uhr
Französische Soldaten an einem Checkpoint zwischen Serbien und Kosovo.
(Foto: AP)
Die NATO will nach Worten von Verteidigungsminister Franz Josef Jung ihre Truppenstärke im Kosovo Ende des Jahres um ein Drittel reduzieren.
In einem ersten Schritt soll die Anzahl der Soldaten der KFOR-Mission von 15.000 auf 10.000 sinken, sagte Jung vor dem Treffen der NATO-Verteidigungsminister in Brüssel. "Die nächsten Schritte müssen dann politisch bewertet werden." Die Sicherheitslage hat sich in der einstigen Unruheprovinz nach Einschätzung der Nato inzwischen deutlich verbessert.
Der Abzug der NATO-Truppen solle geordnet vonstattengehen, sagten NATO-Diplomaten. Eine Abstimmung mit den Füßen dürfe es nicht geben. Spanien hat schon länger angekündigt, fast alle seiner 600 stationierten Soldaten abzuziehen. Die Regierung in Madrid hatte die Unabhängigkeit des Kosovo Anfang vergangenen Jahres nicht anerkannt. Großbritannien will seine 167 Soldaten bis September nach Hause holen.
Immer weniger Deutsche im Einsatz
Die Bundeswehr ist derzeit mit rund 2200 Soldaten im Kosovo im Einsatz. Zu Hochzeiten des Konflikts waren dort 1999 fast 6500 deutsche Soldaten stationiert. Der Bundestag hatte kürzlich erst das Mandat für den Einsatz um ein weiteres Jahr verlängert.
Das Kosovo hatte sich im Februar 2008 mit westlicher Unterstützung, aber gegen den Willen Serbiens für unabhängig erklärt. Die NATO ist seit zehn Jahren im Auftrag der Vereinten Nationen im Kosovo, um für Sicherheit zu sorgen. Im Krieg Serbiens gegen die Kosovo-Albaner 1998/99 hatte die Nato zweieinhalb Monate lang Serbien bombardiert, um die serbischen Truppen zum Abzug zu zwingen.
Quelle: ntv.de, dpa/rts