Warnung vor "nuklearem Holocaust" Nordkorea gibt sich zahm
01.01.2011, 10:19 Uhr
Schaut nach dem Rechten: Nordkoreas Führer Kim Jong Il besucht am Neujahrstag eine Panzerdivision.
(Foto: REUTERS)
So richtig scheint sich Nordkorea nicht für eine Linie gegenüber demSüden entscheiden zu können. Knapp fünf Wochen nach dem Beschuss einer südkoreanischen Insel schlägt Pjöngjang nun versöhnliche Töne an. Die Konfrontation müsse entschärft werden, sonst drohe Schlimmes, heißt es in Leitartikeln. Diese ähneln allerdings verdächtig dem Neujahrstext des Vorjahres.
In weiterhin angespannter Lage hat das kommunistische Nordkorea das neue Jahr mit einem Aufruf für bessere Beziehungen zu Südkorea begonnen. "Die Konfrontation zwischen Nord und Süd sollte so früh wie möglich entschärft werden", hieß es in einem gemeinsamen Neujahrsleitartikel offizieller Zeitungen des Landes. Ein konkretes Angebot zu Gesprächen wurde jedoch nicht gemacht. Zu einem großen Teil handelte es sich um eine Wiederholung des Neujahrstextes aus dem Vorjahr.
Mehr als fünf Wochen nach dem Beschuss einer zu Südkorea gehörenden Insel durch nordkoreanische Artillerie und nach teils kriegerischen Drohgebärden schlugen die Zeitungen einen versöhnlicheren Ton an. Dialog und Zusammenarbeit sollten aktiv gefördert und dabei das gemeinsame Interesse der Nation über alles andere gestellt werden, hieß es. Ein direktes Dialogangebot an die Regierung in Seoul machte die Führung in Pjöngjang nicht.
Auch bekräftigte das atomar gerüstete Nordkorea noch einmal in dem Artikel, dass die Schaffung einer atomwaffenfreien Halbinsel eines seiner Ziele sei. "Nordkorea bleibt sich in seiner Position und seinem Willen gleich, den Frieden in Nordostasien und die Denuklearisierung der ganzen koreanischen Halbinsel zu erreichen."
Militär soll Kampfübungen unternehmen
Zugleich warnte Nordkorea jedoch, die Kriegsgefahr müsse beseitigt werden. "Falls ein Krieg ausbricht in diesem Land, wird er nichts als einen nuklearen Holocaust bringen." Das eigene Militär müsse intensive Kampfübungen "in einer Atmosphäre einer aktuellen Schlacht unternehmen, wie es die angespannte Situation erfordert".
Seit dem Angriff auf die südkoreanische Insel Yonpyong nahe der umstrittenen Seegrenze im Gelben Meer am 23. November haben sich die Spannungen zwischen beiden Staaten erheblich verschärft. Bei dem Zwischenfall waren vier Südkoreaner ums Leben gekommen.
Quelle: ntv.de, dpa/rts