Politik

Nach mehrfachem RaketenbeschussSchließen USA ihre Botschaft in Bagdad?

01.10.2020, 08:04 Uhr
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Die Botschaft der USA befindet sich in der Grünen Zone in Bagdad, auf die es zuletzt häufig Angriffe mit Raketen gab. (Foto: picture alliance/dpa)

In den vergangenen Monaten kommt es im Irak immer wieder zu Angriffen auf US-Militärstützpunkte und die Grüne Zone in Bagdad. Dort befindet sich auch die Botschaft der USA. Washington soll mittlerweile deren Schließung erwägen. US-Senatoren warnen jedoch vor den Konsequenzen.

Mehrere US-Senatoren haben sich angesichts von Berichten über die mögliche Schließung der US-Botschaft in Bagdad "extrem besorgt" gezeigt. Die Diplomaten aus der Botschaft im Irak abzuziehen, könnte aus ihrer Sicht dazu beitragen, die Beziehungen zwischen den beiden Ländern zugunsten des "bösartigen iranischen Einflusses" zu untergraben, warnten der Republikaner Mitt Romney und der Demokrat Chris Murphy, die führenden Senatoren im Unterausschuss für den Nahen Osten.

Mit ihrer Mitteilung reagierten die Senatoren auf Berichte in US-Medien, wonach Außenminister Mike Pompeo gedroht haben soll, die Botschaft zu schließen, sollte die irakische Regierung nicht stärker gegen Milizen vorgehen, die Verbindungen zum Iran hätten und eine Bedrohung für die Mitarbeiter der Botschaft darstellten. Eine Schließung der Botschaft könnte dazu führen, dass US-Verbündete ebenfalls ihre Diplomaten aus Bagdad abziehen, was dem Irak weiter schaden würde, warnten Romney und Murphy. Schon jetzt befänden sich wenige Botschaftsmitarbeiter in Bagdad.

In den vergangenen Monaten wurde die hochgesicherte Grüne Zone in Bagdad, in der sich die US-Botschaft befindet, mehrfach zum Ziel von Angriffen. Zudem schlugen Raketen in irakische Militärstützpunkte ein, die von US-Truppen genutzt werden. Die USA machen die Schiitenmiliz Kataib Hisbollah verantwortlich, die im Irak auch großen politischen Einfluss hat.

"Jetzt ist eine entscheidende Zeit für die Beziehung zwischen den Vereinigten Staaten und dem Irak", erklärten Romney und Murphy. Die Politik der USA müsse den Irak dabei unterstützen, eine stabilisierende Kraft in der Region zu werden. Die USA hatten im Januar in Bagdad bei einem Raketenangriff den iranischen Top-General Ghassem Soleimani und den Anführer von Kataib Hisbollah, Abu Mahdi al-Muhandis, getötet. Danach hatte die schiitische Miliz den USA mit Vergeltung gedroht.

Quelle: ntv.de, kst/dpa