"Minister wissen, was zu tun ist" Task Force lobt Griechenland
15.09.2011, 12:40 Uhr
Ein Arbeiter reinigt die beschmierte Fassade der Bank of Greece in Athen.
(Foto: AP)
Balsam für die geschundene griechische Seele: Die sogenannte Task Force der EU äußert sich positiv zur Zusammenarbeit mit der Athener Regierung. Das 25-köpfige Expertenteam soll der griechischen Verwaltung bei der Bewältigung der Schuldenkrise unter die Arme greifen.
Die EU-Task-Force für Griechenland hat die Zusammenarbeit mit Athen bei ihrer Hilfe für die griechische Wirtschaft und Verwaltung gelobt. Der Chef der Expertengruppe, Horst Reichenbach, sagte in der ARD, die griechische Regierung zeige den Willen, sich helfen zu lassen.
"Griechenland hat sich sehr gut vorbereitet", sagte Reichenbach. Alle Minister wüssten genau, was zu tun sei und welche Hilfen sie von der EU-Kommission und den Mitgliedstaaten erwarteten. "Ich glaube, da haben wir eine gute Grundlage, um die Ziele, die die Griechen sich gesetzt haben, zu verwirklichen", sagte der Leiter des Expertenteams.
Das 25-köpfige Expertenteam soll der griechischen Verwaltung bei der Bewältigung der Schuldenkrise unter die Arme greifen. Eine Reform diesen Umfangs sei "in jedem Staat der Welt eine Herkules-Aufgabe" und die griechische Verwaltung sei "nicht die stärkste in der Welt", sagte Reichenbach. Deshalb sei es sinnvoll, den Griechen dabei zu helfen, ihre Ziele in die Tat umzusetzen.
Privatisierung und Bürokratieabbau
Konkret gehe es darum, bei der Haushaltskonsolidierung zu helfen, etwa durch die Entwicklung eines besseren Systems für die Steuererhebung. Gleichzeitig müsse die griechische Wirtschaft gestützt werden. Zu den Maßnahmen zählten die Privatisierung öffentlicher Unternehmen und der Abbau von Bürokratie.
Die sogenannte Task Force der EU-Kommission hat nichts mit der "Troika"-Mission zu tun, die in Griechenland die Umsetzung der vereinbarten Sparmaßnahmen überprüft. Die Hilfe der EU-Experten soll es den Griechen jedoch leichter machen, die gesetzten Ziele zu erreichen.
Task-Force-Chef Reichenbach war zuletzt Vizepräsident der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung, in den vergangenen Jahren hatte er mehrere Spitzenposten bei der EU inne.
Quelle: ntv.de, AFP