Sanaa und Lahore bleiben geschlossen US-Botschaften im Nahen Osten öffnen wieder
10.08.2013, 02:07 Uhr
Die US-Botschaft in Jemen steht seit Monaten auf Grund von möglichen Terroranschlägen unter scharfer Bewachung.
(Foto: AP)
Die USA werden 18 von 19 wegen mutmaßlicher Terrorbedrohungen geschlossene diplomatische Vertretungen am Sonntag wieder öffnen. Lediglich die US-Botschaft in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa bleibt wegen möglicher Terroranschläge weiter geschlossen. Das gilt auch für die Vertretungen Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens.
Die US-Regierung will mit Ausnahme der Botschaft im Sanaa und dem Konsulat in Lahore alle ihre diplomatischen Einrichtungen am Sonntag wieder öffnen. Von den 19 Botschaften und Konsulaten im Nahen Osten und Nordafrika, die Ende vergangener Woche wegen akuter Terrorgefahr geschlossen worden waren, sollten 18 am Sonntag wieder ihre Arbeit aufnehmen, sagte die US-Außenamtssprecherin Jennifer Psaki. Nur die Botschaft in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa werde wegen anhaltender Sicherheitsbedenken geschlossen bleiben.
Laut Psaki wird darüber hinaus auch das Konsulat in der pakistanischen Großstadt Lahore, das am Donnerstag wegen einer gesonderten Terrorbedrohung die Arbeit eingestellt hatte, vorläufig geschlossen bleiben. "Außenminister Westerwelle hat verfügt, dass die Botschaft Sanaa aufgrund einer kritischen Einschätzung der Sicherheitslage bis auf Weiteres beschlossen bleibt", sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes in Berlin zum deutschen Vogehen. "Die Sicherheitslage weltweit wird permanent und in enger Abstimmung mit unseren Partnern überprüft. Wir stehen hierzu auch mit unseren US-amerikanischen Partnern in engem Kontakt."
Die Situation in Sanaa und Lahore werde laufend weiter geprüft, sagte Psaki. Die Schließung der diplomatischen Einrichtungen am 4. August hatte die Regierung mit Informationen über mögliche Anschlagspläne der Terrorgruppe Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel begründet.
Auch die französische Botschaft im Jemen bleibt geschlossen. Eine Sprecherin des Ministeriums konnte in Paris noch nicht sagen, ob die Botschaft am Montag wieder öffnen wird. Auch die Botschaft Großbritanniens bleibe bis auf Weiteres zu, sagte ein Sprecher des britischen Außenministeriums. Man habe alles Personal abgezogen, und bisher gebe es noch keine Entscheidung, wann sie wieder geöffnet werde.
Medienberichten zufolge hatten die US-Geheimdienste eine Telefonkonferenz zwischen dem Al-Kaida-Führer Aiman al-Sawahiri und den Anführern mehrerer Ableger und verbündeter Gruppen abgehört, in der ein eventueller Anschlag erwähnt worden war. Die jemenitische Regierung erklärte am Mittwoch, mehrere Anschläge verhindert zu haben. Die US-Streitkräfte verstärkten in den vergangenen Tagen ihre Drohnenangriffe auf mutmaßliche Al-Kaida-Kämpfer in dem Wüstenstaat.
Quelle: ntv.de, AFP