Vier Modelle im Test Dieser Lichtwecker sorgt für beste Morgenlaune

Gerade im Winter, wenn es morgens länger dunkel bleibt, fällt vielen das Aufstehen deutlich schwerer. Damit die Morgenroutine zumindest etwas angenehmer wird, setzen immer mehr Menschen auf Tageslichtwecker. Im ntv Produkt-Check lassen wir uns von vier verschiedenen Lichtweckern wecken und zeigen, worauf Nutzer beim Kauf achten sollten.
Von der Sonne oder von singenden Vögeln geweckt werden - für viele klingt das nach dem perfekten Start in den Tag. Je nach Jahreszeit oder Schlafzimmerlage ist natürliches Licht aber nicht immer verfügbar. Dazu kommt: Abends wird häufig bis kurz vor dem Einschlafen gescrollt, morgens folgt oft der Griff zum Handy direkt nach dem Weckruf. Somit ist das Handy im Schlafzimmer stetiger Begleiter und das ist für den Schlaf ungesund.
Dagegen wirken könnten Lichtwecker. Solche Geräte bieten oft nicht nur eine Sonnenaufgangs-, sondern auch eine Sonnenuntergangsfunktion: Kann ein Lichtwecker tatsächlich die Schlafhygiene verbessern oder handelt es sich bloß um eine nette Marketing-Idee ohne medizinischen Mehrwert? Wir haben dazu Allgemein- und Schlafmediziner Dr. med. Michael Feld befragt.
So haben wir getestet
Über zwei Wochen testen wir vier unterschiedliche Tageslichtwecker am Morgen und Abend. Unsere Testkriterien: Wie intuitiv ist die Bedienung? Wie zuverlässig wirkt das Licht morgens beim Wachwerden und abends beim Herunterfahren? Welche Menüfunktionen stehen zur Auswahl? Und wie unterscheiden sich Haptik, Verarbeitung und Design im direkten Vergleich? Alle Modelle laufen im normalen Arbeits- und Wochenendrhythmus. Welche Lichtwecker sehen in erster Linie nur nett aus und welche machen tatsächlich einen Unterschied? Alle getesteten Wecker haben einen Kabelanschluss und sind nicht batteriebetrieben.
Das sind die Lichtwecker im ntv Produkt-Check
Testsieger: Philips SmartSleep - teuer, aber mit maximaler Lichtpower
Der Philips SmartSleep HF3532-01 zählt zu den Lichtweckern, die sich auf das Wesentliche konzentrieren: überschaubares Menü, starke Lichtleistung, klare Bedienung und eine hochwertige Verarbeitung. Die große Lichtfläche ist der deutlichste Unterschied zu den günstigeren Modellen im Test. Die Touch-Bedienung auf der Unterseite reagiert präzise, Menüs und Weckzeiten lassen sich direkt steuern. Und die Uhrzeitanzeige lässt sich so weit herunterdimmen, dass sie nachts nicht stört.
Der Hersteller Philips konzentriert sich bei diesem Modell auf das Wesentliche: das Licht. Die Sonnenaufgangssimulation lässt sich individuell einstellen und startet in unserer Testphase 30 Minuten, bevor der Alarm losgeht. Sie beginnt in warmen Rot- und Orangetönen und endet in einem sehr hellen Gelb. Zum Weckzeitpunkt ist das Licht so hell, dass der Wecker das gesamte Schlafzimmer erhellt - die Intensität ist vergleichbar mit einem herkömmlichen Deckenlicht. Das schafft so in unserm Test nur noch das Dekala-Modell.
Der Sonnenuntergangsmodus arbeitet dagegen mit warmem, blauarmem Licht, unterstützt das Einschlafen und wirkt nicht stimulierend. Abends fühlt sich das angenehm ruhig an, besonders wenn das Handy bewusst beiseitegelegt wird.
Die Klangauswahl ist im Vergleich zu den anderen Modellen begrenzt: Der Philips Lichtwecker bietet insgesamt sieben natürliche Klänge sowie zwei einfache Einschlafsounds im "Fall-Asleep"-Modus. Bluetooth oder Radio gibt es nicht. Der Fokus liegt klar auf der Lichtqualität und einer einfachen, verlässlichen Handhabung. Das Gerät benötigt etwas mehr Platz, wirkt dafür aber hochwertig und stabil.
Fazit: Dieser Lichtwecker simuliert Sonnenaufgang und Sonnenuntergang am präzisesten. In der Kategorie Lichtqualität setzt sich das Premium-Modell klar an die Spitze. Das Licht zeigt im Test spürbare Wirkung und ergibt damit auch aus medizinischer Sicht Sinn. Allerdings ist der Wecker kostspielig. Bei Menüführung und Zusatzfunktionen bieten günstigere Modelle deutlich mehr Auswahl.
Preis-Leistungs-Sieger Dekala: Starke Sprachfunktionen zum besten Preis
Der Dekala-Tageslichtwecker ist ein einfaches Gerät, das vor allem durch seine intuitive Bedienung überzeugt. Sprachansagen führen zuverlässig durchs Menü, ein klarer Pluspunkt. Diese Funktion bietet so nur dieses Modell in unserem Produkt-Check. Durch die klaren Ansagen werden Anwendungsfehler deutlich seltener. Der große zentrale Drehknopf macht das Einstellen von zwei Weckzeiten schnell und präzise. Ob der Alarm an Wochentagen, am Wochenende oder täglich aktiv ist, lässt sich exakt festlegen - ein Setup, das im Alltag einen spürbaren Unterschied macht.
Die 360-Grad-LED-Fläche verteilt das Licht gleichmäßig im Raum. Die Dauer der Sonnenaufgangssimulation ist flexibel anpassbar. Die Lichtintensität am Morgen, sobald das Alarmsignal ertönt, überrascht auch hier. Am Abend wirkt das gedimmte, farbige Licht angenehm atmosphärisch. Das Gerät unterstützt dabei, das Handy bewusst wegzulegen, ein Punkt, den auch Dr. Michael Feld hervorhebt. Er erklärt, dass das Licht biologische Auswirkungen auf den Körper hat, während Töne vor allem Routine- und Geschmacksthema bleiben. Alarm-Sounds wie Naturklänge oder Vogelgezwitscher am Morgen sind optional. Hinzu kommen 20 Helligkeitsstufen und automatische Nachtdimmung, Einschlaftimer, Nachtlicht und Sleep-Modus.
Fazit: Eine starke Mischung aus Lichtwirkung, einfacher Bedienung und einem fairen Preis. Somit ist der Dekala-Tageslichtwecker für uns der Preis-Leistungs-Sieger im Test.
Modernes Holzdesign von Blonbar: Schicker Lichtwecker mit solider, aber begrenzter Lichtleistung
Der Lichtwecker von Blonbar fällt als Erstes durch das Design auf. Optisch ist es das modernste Modell im Test: Eine Mischung aus Wecker und dekorativer Tischlampe, die auf dem Nachttisch stylischer als die anderen Wecker wirkt. Die Touch-Bedienung funktioniert zuverlässig: Ein kurzes Antippen aktiviert ein gedimmtes, warmes Licht, das gerade abends sehr angenehm ist. Die drei Helligkeitsstufen sind zwar begrenzt, aber stark genug, um abends zu lesen oder den Raum dezent zu beleuchten. Positiv sind die integrierte Radiofunktion und die zwei Wecker, die sich unabhängig voneinander einstellen lassen.
Wer morgens mit Musik oder einem Radiosender geweckt werden möchte, bekommt hier eine gute Kombination aus Lichtwecker und klassischem Radiowecker. Die Sonnenaufgangssimulation ist zurückhaltender als bei teureren Geräten: nur drei Helligkeitsstufen statt eines fließenden Anstiegs, aber für den Preis solide. Die Lichtwirkung reicht jedoch nicht an die Helligkeit des Philips-Modells heran. Das elegante LED-Dot-Uhr-Display lässt sich in mehreren Stufen dimmen. Wird das Display komplett ausgeschaltet, klingelt der Alarm dennoch. Die Haptik ist leicht, der Wecker könnte bei einem unachtsamen Griff kippen. Insgesamt wirkt das Gerät aber gut verarbeitet, nur eben weniger massiv als die Premium-Modelle.
Einen Abzug gibt es in der Bedienung: Die Symbole im Menü sind punktförmig und nicht eindeutig beschriftet. Wer morgens sehr müde ist, kann sich vertippen oder versehentlich den falschen Alarm auswählen oder die Snooze-Funktion komplett deaktivieren.
Fazit: Der Blonbar Lichtwecker ist ein schönes, modernes Produkt mit guter Grundfunktion, Radio und angenehmem Abendlicht. Wer Wert auf Design und ein unkompliziertes Handling legt, ist hier richtig. In puncto Lichtintensität und Sonnenaufgangsdynamik können die Testsieger ihre Stärken besonders ausspielen.
Astronauten-Wecker: Viel Spielerei, überschaubares Licht, aber mit Bluetooth als cleverem Extra
Dieser Wecker wirkt auf den ersten Blick eher wie eine Spielerei. Das Astronauten-Design ist Geschmackssache. Im Test zeigt sich schnell, warum der Tageslichtwecker als kinderfreundlich deklariert wird: Die Anzahl der Beleuchtungsmodi ist enorm. Bunte Farbeffekte, wechselnde Farbtöne, verschiedenste Helligkeitsstufen und ein breites Spektrum an Wecktönen und Geräuschen. Dazu kommt, dass es für viele Funktionen eigene Tasten gibt, was die Bedienung zwar etwas knopflastig macht, aber grundsätzlich auch für Kinder geeignet ist. Eine Funktion, die sehr positiv auffällt, ist die Bluetooth-Funktion. Darüber lassen sich Sprachnachrichten, Musik oder Hörspiele direkt über den Wecker abspielen. Für Kinder oder auch für Erwachsene, die abends ein Hörspiel hören möchten, ohne das Handy neben sich liegen zu haben, ist das ein echter Mehrwert. Das Ausschalten funktioniert ebenfalls über den Wecker.
Die Kehrseite: Die Bedienung kann durch die Vielzahl an Features etwas überladen wirken. Der Wecker ist das genaue Gegenteil zum Philips, der auf wesentliche Funktionen reduziert ist. Wer morgens im Halbschlaf Einstellungen ändern möchte, braucht Geduld. In der Praxis fällt zudem auf, dass der "Kopf" des Astronauten nicht die größte Lichtfläche bietet. Die Lichtwirkung selbst ist in Ordnung, aber deutlich diffuser und weniger kräftig als bei den klaren Flächenmodellen im Test.
Fazit: Ein Wecker für Menschen, die maximale Auswahl wollen. Besonders geeignet für das Kinderzimmer oder für alle, die abends gerne Hörspiele über Bluetooth hören.
Das rät der Schlafmediziner für besseren Schlaf
Lichtwecker haben einen echten biologischen Effekt.
Helles Morgenlicht mit erhöhtem Blauanteil aktiviert spezielle Sinneszellen auf der Netzhaut und stellt den Körper von "Nacht" auf "Tag" um. Das erleichtert das Aufstehen an dunklen Tagen - auch wenn kein Gerät die Intensität von natürlichem Tageslicht erreicht.
Naturgeräusche sind Geschmackssache - haben aber keinen medizinischen Mehrwert.
Ob Vogelgezwitscher, Meeresrauschen oder der klassische Piepton: Aus schlafmedizinischer Sicht spielt der Klang beim Aufwachen kaum eine Rolle. Hier geht es laut Feld eher um persönliche Vorlieben als um einen messbaren Effekt.
Das Handy darf ins Schlafzimmer - die Nutzung davor ist das eigentliche Problem.
Liegt das Smartphone im Flugmodus und mit etwas Abstand zum Kopf, ist der Weckton unkritisch, so Feld. Problematisch wird es, wenn abends bis kurz vor dem Einschlafen gescrollt wird: Das blaue Licht des Displays und die ständigen Reize halten das Gehirn aktiv, stören die Schlafhormon-Produktion und verschieben den natürlichen Einschlafzeitpunkt nach hinten.
Abendfunktionen mit warmem, blauarmem Licht sind ein sinnvolles Zusatzfeature.
Lichtwecker mit Sonnenuntergangsmodus und warmem, rötlichem Licht bilden die natürliche Abendsonne nach. In Kombination mit weniger Bildschirmzeit erleichtert das das Herunterfahren - besonders für Menschen, die abends schlecht einschlafen oder stark aufs Handy fixiert sind.
Lichtwecker können die Schlafhygiene unterstützen, ersetzen sie aber nicht.
Wer schlecht schläft, sollte die gesamte Abendroutine betrachten: ruhiger Tagesausklang, weniger Bildschirm, warmes Licht, regelmäßige Zeiten, optional Blaufilter-Brille oder Night-Mode am Handy. Feld rät dazu, die eigenen Gewohnheiten kritisch zu prüfen. Lichtwecker können unterstützen, ersetzen aber keine grundlegende Schlafhygiene.
Snoozen ist weniger dramatisch, als häufig behauptet - nervt aber oft den Partner.
Der Schlafmediziner erklärt im Interview: Morgens gibt es kaum Tiefschlaf, sondern vor allem Leicht- und Traumschlaf. Ob jemand beim ersten Klingeln aufsteht oder mehrfach snoozt, macht schlafmedizinisch wenig Unterschied. Entscheidend bleiben eher Routine und persönliches Empfinden.
Die Testredaktion rund um den "ntv Produkt-Check" ist unabhängig, erwirbt alle Produkte auf eigene Kosten, führt Tests durch und bewertet nach objektiven Kriterien. Wenn Sie ein Produkt über einen Link kaufen sollten, erhalten wir eine Provision. Der Preis ändert sich dadurch nicht.



