Baden-WürttembergHerbstbilanz: Mehr Niederschlag im Südwesten als üblich

In Deutschland war es laut den Meteorologen ein recht durchschnittlicher Herbst, in Baden-Württembergs Statistik aber fällt eine Zahl in der Saisonbilanz des Deutschen Wetterdienstes besonders auf.
Offenbach/Stuttgart (dpa/lsw) - Der Herbst war in Baden-Württemberg nasser als üblich. Es fielen rund 285 Liter pro Quadratmeter Niederschlag, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) in seiner vorläufigen Auswertung der Jahreszeitdaten mitteilt. Das sind 30 Prozent über dem Referenzwert der Jahre 1961 bis 1990, als in dieser Periode durchschnittlich 219 Liter pro Quadratmeter fielen. Noch viel mehr Regen fiel im Schwarzwald: Hier wurden teils über 500 Liter pro Quadratmeter Niederschlag registriert.
In Gesamtdeutschland war der Herbst ebenfalls nasser als üblich, vor allem im Westen. Mit 204 Litern pro Quadratmeter lag die Niederschlagsmenge etwa elf Prozent über dem Referenzwert der Jahre 1961 bis 1990, wie aus der Bilanz hervorgeht. Die weiteren Herbstdaten im Überblick:
Die Höchst- und Tiefstwerte
Gar hochsommerlich war es am 20. September in Ohlsbach (Ortenaukreis) im Oberrheingraben: 32,2 Grad wurden hier gemessen, meldet der DWD. Gut zwei Monate später, am 22. November, wurde der saisonale Tiefstwert in Meßstetten (Zollernalbkreis) auf der Schwäbischen Alb verzeichnet. Während eines landesweiten markanten Kälteeinbruchs kühlte die Luft hier bis auf minus 16,7 Grad ab.
Die Temperatur lag mit 9,5 Grad im Mittel ein Grad über den vieljährigen Vergleichswerten der Referenzperiode von 1961 bis 1990, wie der DWD in seiner vorläufigen Auswertung der Jahreszeitdaten mitteilt. Das entspricht in etwa der Mitteltemperatur im gesamten Deutschland: Hier waren es 9,7 Grad.
Die Sonnenscheindauer
325 Stunden schien die Sonne während der drei Monate in Baden-Württemberg - das sind 19 Stunden unter dem Klimawert von 344 Stunden. Der Grund: Länger anhaltende Bewölkung in den Monaten September und Oktober.
In ganz Deutschland lag die Sonnenscheindauer im Bereich der üblichen Werte. Besonders sonnig waren der Nordosten und die Gipfellagen des Südens, während es in der Mitte eher trüb blieb.
Warum erhebt der DWD die Daten?
Der Vergleich aktueller mit den vieljährigen Werten ermöglicht den Meteorologen DWD-Angaben zufolge eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels. Es handelt sich um vorläufige Werte, da die Daten für die letzten Tage der meteorologischen Einteilung der Jahreszeit bis Ende November auf Prognosen basieren.